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So digital läuft der Bewerbungsprozess

Wie digital ist der Bewerbungsprozess in Unternehmen in Deutschland? Nur 4 Prozent der Unternehmen haben einen KI-Chatbot, der Fragen im Bewerbungsprozess beantwortet, 25 Prozent können sich aber vorstellen, künftig einen solchen zu nutzen. Diese und weitere Ergebnisse liefert eine neue Bitkom-Befragung.

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Mensch klickt auf "Jetzt bewerben" auf Tastatur
Foto: ©AdoebStock/Zerbor

Bewerbungsunterlagen über ein Online-Portal oder per E-Mail erhalten – das ist in deutschen Unternehmen Standard. Jedoch noch deutlich weniger digitale Tools werden im weiteren Bewerbungsverlauf eingesetzt – und Künstliche Intelligenz kommt in Deutschland beim Recruiting noch kaum zum Einsatz.

Nur 4 Prozent der Unternehmen haben einen KI-Chatbot, der Fragen im Bewerbungsprozess beantwortet, 25 Prozent können sich aber vorstellen, künftig einen solchen zu nutzen. 3 Prozent setzen auf eine KI-basierte Kompetenz- bzw. Potenzial-Analyse von Bewerberinnen und Bewerbern (29 Prozent können sich den Einsatz vorstellen), gerade einmal je 1 Prozent geben an, Bewerbungen mit KI-Hilfe zu screenen (21 Prozent können sich das vorstellen) oder Bewerbungsgespräche von einer KI führen zu lassen (7 Prozent halten das künftig für möglich).

KI im Bewerbungsprozess ausbaufähig

Das sind Ergebnisse einer Befragung von 852 Unternehmen ab 3 Beschäftigten in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „KI wird in Deutschland im Bewerbungsprozess noch sehr selten eingesetzt. Als Unterstützung für die Personalverantwortlichen kann sie aber sowohl dabei helfen, fundiertere Entscheidungen zu treffen, als auch Interessierten schnell und niedrigschwellig Fragen zum Bewerbungsprozess oder zur Stelle zu beantworten“, sagt Adél Holdampf-Wendel, Bereichsleiterin Future of Work beim Digitalverband Bitkom.

bitkom-Umfrage_KI-im-Rec

Digitales Probearbeiten noch Neuland

Andere digitale Tools sind hingegen längst Standard bei der Bewerbung. So ermöglichen praktisch alle (100 Prozent) der Unternehmen, Bewerbungsunterlagen digital einzureichen und 88 Prozent nehmen die Unterlagen in einen Pool zur späteren Auswahl auf, falls die Bewerbung nicht sofort zum Zug kommt. Rund zwei Drittel (63 Prozent) der Unternehmen führen zumindest teilweise Bewerbungsgespräche per Videokonferenz, rund die Hälfte (47 Prozent) führt Online-Tests oder digitale Assessment-Center durch und 13 Prozent nutzen digitales Probearbeiten.

Bei einem Viertel (25 Prozent) kann zudem der Arbeitsvertrag digital unterzeichnet werden. „Digitale Technologien machen nicht nur Personalabteilungen effizienter, sie machen den Bewerbungsprozess für Interessierte auch deutlich komfortabler. In Zeiten des Fachkräftemangels kann dies Unternehmen im Wettbewerb um Talente einen Vorsprung geben“, so Holdampf-Wendel.

Großes Interesse gibt es in den Unternehmen vor allem am digitalen Unterzeichnen des Arbeitsvertrags, 46 Prozent der Unternehmen nutzen dies zwar noch nicht, können sich das aber für die Zukunft vorstellen. 31 Prozent halten digitales Probearbeiten für möglich, 21 Prozent Online-Testverfahren, 15 Prozent Bewerbungsgespräche per Videokonferenz und 11 Prozent den Aufbau eines Bewerbungspools zur späteren Auswahl.

Quelle: Bitkom

 

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