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Arbeitskräfte engagieren sich mehr

Insbesondere scheint es jedoch die Autonomie der Mitarbeitenden zu sein, die einen erheblichen Einfluss auf das hohe Maß an Engagement hat. Die Studie zeigt, dass die Befragten, die ihren Arbeitsplatz völlig frei wählen können, d. h. sich aussuchen können, ob sie vor Ort oder an einem anderen Ort arbeiten, viel engagierter sind als andere.

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Eine Person in einem gelben Pullover streckt sich mit erhobenen Armen vor einem Fenster. Sonnenlicht erhellt den Raum, auf dessen Fensterbank grüne Pflanzen und ein kleiner Topf stehen. Dies schafft eine Atmosphäre, die dazu einlädt, den friedlichen Morgen zu genießen.
Foto: ©AdobeStock/Mongkol

Fast jeder fünfte Arbeitnehmende weltweit gibt an, sich vollständig in seine Arbeit eingebunden zu fühlen, wie die zweite Studie in der Berichtserie „People at Work 2025“ von ADP Research zeigt – ein Rekordhoch in den letzten zehn Jahren. Es war das dritte Jahr in Folge, in dem der Anteil engagierter Mitarbeitender zunahm. Dabei unterscheidet sich das Engagement am Arbeitsplatz je nach Region, Arbeitsort oder Teamleistung.

„Der Arbeitsplatz hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Nicht nur liegt die globale Arbeitslosenquote nahe an einem Rekordtief, sondern Arbeitgebende investieren zudem auf neue Weise in ihre Mitarbeitenden. Beide Faktoren haben dazu beigetragen, das Mitarbeiterengagement weltweit zu steigern“, sagte Nela Richardson, Chefökonomin bei ADP.

„Unsere Forschung zeigt, dass der globale Anteil engagierter Mitarbeitender derzeit bei 19 % liegt – fünf Prozentpunkte höher als auf dem pandemiebedingten Tief im Jahr 2020, als nur 14 % der Beschäftigten voll engagiert waren“, erklärte Mary Hayes, Forschungsdirektorin für People & Performance bei ADP Research. „Die Untersuchung hebt hervor, dass Faktoren wie geografische Lage, Arbeitsumgebung – ob hybrid, vor Ort oder im Homeoffice – sowie die Zugehörigkeit zu einem leistungsstarken Team einen erheblichen Einfluss auf das Engagement der Arbeitskräfte haben. Diese Erkenntnisse liefern Unternehmen wertvolle Ansätze zur Verbesserung der Mitarbeiterbindung und -leistung.“

Autonomie beeinflusst Engagement

Die Studie „People at Work 2025“ zeigt eine enge Verbindung zwischen Arbeitsort und Mitarbeiterengagement. Während 56 % der weltweit befragten Mitarbeitenden angeben, täglich vor Ort im Büro zu arbeiten (ein Anstieg um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und um 8 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022), arbeiten nur 12 % ausschließlich remote (ein Rückgang um 1 Prozentpunkt) und 32 % in einem hybriden Modell (ein Rückgang um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr).

Während der Anteil der Arbeitskräfte, die ausschließlich vor Ort arbeiten und sich voll engagieren, seit mehreren Jahren stetig wächst, geben in der überwiegenden Mehrheit der Regionen die hybrid-arbeitenden Mitarbeitenden an, dass sie am stärksten engagiert sind.

Insbesondere scheint es jedoch die Autonomie der Mitarbeitenden zu sein, die einen erheblichen Einfluss auf das hohe Maß an Engagement hat. Die Studie zeigt, dass die Befragten, die ihren Arbeitsplatz völlig frei wählen können, d. h. sich aussuchen können, ob sie vor Ort oder an einem anderen Ort arbeiten, viel engagierter sind als andere. Und dieser Trend bestätigt sich unabhängig vom tatsächlichen Arbeitsplatz: Diejenigen, die die Wahl haben, auch wenn sie am Standort oder zu Hause arbeiten, sind genauso engagiert wie hybride Arbeitnehmende mit dem gleichen Maß an Freiheit.
Wirtschaftliche, soziale und politische Bedingungen wirken sich auf das Engagement der Arbeitskräfte aus, wobei es einige Unterschiede zwischen den Märkten gibt. „People at Work 2025“ meldet den größten Zuwachs in der Region Naher Osten/Afrika, wo das Engagement der Mitarbeitenden um 3 Prozentpunkte auf 25 % anstieg.

In Europa gehörten Polen, die Tschechische Republik und die Niederlande zu den größten Verlierern, wenn es um die Beschäftigung von Arbeitnehmenden ging. Sie zogen den Gesamtdurchschnitt der Region auf 17 %.

Teamgefühl entscheidend

In vielen Rollen kann die Arbeit nur vor Ort ausgeführt werden, sodass andere Hebel genutzt werden müssen. Eine solche essenzielle Strategie ist die Förderung eines starken Zugehörigkeitsgefühls im Team. Die Studie zeigt, dass die Mehrheit der Mitarbeitenden (90 %) Teil eines Teams ist. Allerdings sind 52 % derjenigen, die sich als Mitglied eines leistungsstarken Teams sehen, vollständig engagiert – im Vergleich zu nur 10 % derjenigen, die angeben, nicht in einem leistungsstarken Team zu sein. Dies betont den hohen Wert des Teamzugehörigkeitsgefühls am Arbeitsplatz.

Daher ist es wichtig, sich auf die Mitarbeiterentwicklung zu konzentrieren und der Entwicklung der lokalen Führungskräfte besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Diese Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle für die Leistung der Gruppe und sind ein wichtiger Bestandteil der Organisation.

Methodologie der Berichtreihe „People at Work 2025“

Zum ersten Mal basiert „People at Work“ auf der ADP Research Global Workforce Survey, einer umfangreichen Studie, die seit 2015 jährlich durchgeführt wird. Die Umfrage wurde vom ADP Research Analystenteam konzipiert, um Einblicke in den Arbeitsmarkt aus der Perspektive der Arbeitnehmenden selbst zu gewinnen. Ziel ist es, die Arbeitswelt durch ein besseres Verständnis der Einstellungen und Erwartungen von Arbeitnehmenden zu optimieren.

Der Bericht „People at Work 2025“ basiert auf Umfragedaten von fast 38.000 erwerbstätigen Erwachsenen in 34 Märkten auf sechs Kontinenten und bietet damit eine umfassendere und repräsentativere Stichprobe der globalen Belegschaft. Er ermöglicht regionale und marktbezogene Vergleiche der Arbeitnehmermeinungen in den Regionen Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika, Naher Osten und Afrika sowie Nordamerika.
Die Teilnehmenden kommen aus unterschiedlichen Branchen, Bildungshintergründen, vor-Ort- oder Remote-Arbeit und verfügen über verschiedene Kompetenzniveaus. Sie repräsentieren sowohl Management- als auch Fachrollen in Unternehmen jeglicher Größen.

Quelle: ADP

 

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