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Die große Bedeutung der Spielanalyse : Sportinformatiker Daniel Link weiß, warum Deutschland Europameister wird

Die Herausforderungen im Fußball gleichen denen in den Unternehmen. Es geht immer wieder um die Suche und Identifizierung von Talenten. Nur wer ihre Stärken und Schwächen kennt, kann sie adäquat fördern. Und wer diese Unterstützung und Wertschätzung erfährt, wird ungern das Team verlassen. Jetzt öffnet sich die Lücke zwischen Sport und Unternehmen.

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Fußaball und Daten
Foto: ©AdobeStock/Fernando Cortés

In den letzten Jahren wurde viel über die Generation Z geschrieben und erzählt. Jede Generation setzt ihre eigenen Akzente. Darin spiegeln sich der Zeitgeist und der Wandel der Welt wider. Was schmerzt, es gibt zu wenige von ihnen. Und wer als Unternehmen nicht aufpasst, dem bleibt nur ein Ghost. Darüber berichtete auch Felicia Ulrich von u-Form, seit vielen Jahren studiert und analysiert ihr Unternehmen den Azubi-Markt. Und wer Azubis nicht nur gewinnen, sondern auch halten möchte, dem empfehle ich die Auswertungen der aktuellen Studie. Wobei Teil II der Studie erst im August folgt. Wer mit Skepsis auf die Gen Z blickt, sollte auch sehen, dass diese Generation mit ihren Vertretern Musiala und Wirtz bereits einen großen Beitrag für das Weiterkommen der deutschen Fußballnationalmannschaft geleistet haben.

Ohne Laptop geht nichts mehr auf der Trainerbank

Der Mensch lebt nicht nur als Homo Faber, der immerzu arbeitet. Von Geburt an erobert er sich die Welt als Homo Ludens auf spielerische Weise. Kein Wunder, dass sich so viele Menschen für das Spielen und für Spiele begeistern. Die einen spielen mit großer Leidenschaft selbst. Andere lassen sich als Zuschauer mitreißen. Wenn die Zahlen der Medien stimmen, haben allein 22 Mio. Deutsche das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft letzten Freitag gesehen.

Erinnern Sie sich noch, als die FIFA zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland erstmals den Video Assistant Referee (VAR) eingerichtet hat? Viele hatten damals Angst, dass dadurch der Fußball massiv verändert würde. Vier Jahre später in Katar zweifelte kaum noch jemand daran, dass es sinnvoll ist, die vorhandenen technischen Möglichkeiten zu nutzen, um herauszufinden, ob ein Tor wirklich ein Tor war.

Heute möchte niemand mehr diesen Service missen. Ohne Sportinformatiker geht fast nichts mehr im Breitensport. Überall wird gefilmt. Es werden Unmengen von Daten ausgewertet und analysiert. In Echtzeit erhalten Trainer und Assistenten Empfehlungen und Daten, um besser entscheiden zu können. Im Training tragen die Spieler GPS- Geräte. Unzählige Kameras halten alle Details fest. Ein Chip ist in der Mitte des Balls aufgehängt. Dieser sendet beim Überqueren der Torauslinie Signale in weniger als einer Sekunde zu einem Empfänger am Handgelenk des Schiedsrichters.

Millionen von Daten werden in kürzester Zeit ausgewertet. Die Spieler könne heute selbst die FIFA-Player-Anwendungen nutzen. Dort finden sie ihre individuellen Daten zu ihren Leistungen auf dem Platz: Zum Beispiel, wie ihr Pressing-Verhalten, ihre Laufleistung oder ihre Geschwindigkeit war und wie ihre Aktionskarte aussah. Ihr Fitness-Zustand ist unter ständiger Beobachtung. Kaum jemand bezweifelt, dass diese Datenauswertungen für Leistungsträger sinnvoll sind. Und dank leistungsfähiger Softwarelösungen können auch kleinere Vereine schon diese Möglichkeiten nutzen.

Trainer wissen mehr über ihre Spieler als die HR-Verantwortlichen in den Unternehmen über ihre Mitarbeiter

Die Herausforderungen im Fußball gleichen denen in den Unternehmen. Es geht immer wieder um die Suche und Identifizierung von Talenten. Nur wer ihre Stärken und Schwächen kennt, kann sie adäquat fördern. Und wer diese Unterstützung und Wertschätzung erfährt, wird ungern das Team verlassen. Jetzt öffnet sich die Lücke zwischen Sport und Unternehmen.

Wir wissen, dass im Fußball normalerweise das beste Team gewinnt. Deshalb lassen Trainer und Sportinformatiker nichts unversucht, um eine herausragende Teamleistung zu ermöglichen. Alle bekommen ständig Feedback und werden gecoacht. Die Datenauswertungen erfolgen in Echtzeit. Die Zusammensetzung der Teams und deren Aufgabenstellungen verändern sich. Somit bleibt ein hoher Monitoringaufwand. Fußball zählt zweifellos zu den komplexesten Sportarten. Studien zeigen, dass die Hälfte der Tore durch Zufallseinflüsse entsteht. Dank KI wird sich zukünftig auch der Zufall noch besser beherrschen lassen. Eigentlich spricht nichts mehr dagegen, dass Unternehmen zukünftig auch Sportinformatiker einstellen, die ihre Teams auf Erfolgskurs bringen.

In einem Interview in der Süddeutschen Zeitung am 7. Juni 2024 befragte Philipp Crone den Sportinformatiker Daniel Link, Leiter des TU-Lehrstuhls für Trainingswissenschaften und Sportinformatik in München: „Was erwarten Sie generell von der EM?“ „Der Laptop wird noch eine größere Rolle spielen als bei der vergangenen EM. Teams, die ein gutes Analysten-Team haben, sind im Vorteil…

Wer wird Europameister? Deutschland.

Warum? Beste Spielanalyse.“

Franz Langecker

Franz Langecker

Chefredakteur HR Performance

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