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So wenig Zeit bleibt Personalverantwortlichen für die Weiterbildung : HR unter Druck

80 % der Teilnehmer einer neuen Befragung halten Weiterbildung für sehr oder eher wichtig – gleichzeitig sagt allerdings nur jeder Vierte (25 %), dass sie oder er sich regelmäßig weiterbildet. Die Gründe für das Weiterbildungsdefizit sind dabei vielfältig.

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Gehirn trainiert mit Handeln und steht für Weiterbildung
Foto: ©AdobeStock/Christian

Im Arbeitsalltag bleibt wenig Zeit, um sich strategisch weiterzuentwickeln. Und das obwohl der Anspruch an das Recruiting wächst. Im Auftrag des neuen Weiterbildungsangebots Stepstone Insider hat YouGov eine Befragung unter 416 HR-Entscheiderinnen und -Entscheidern durchgeführt. 80 % von ihnen halten Weiterbildung für sehr oder eher wichtig – gleichzeitig sagt allerdings nur jeder Vierte (25 %), dass sie oder er sich regelmäßig weiterbildet. Besonders alarmierend: 37 % der Befragten haben 2024 weniger als einen Tag in Weiterbildung investiert, 16 % nicht eine Minute.

Zu wenig Zeit, zu wenig Angebote, zu wenig Unterstützung

Die Gründe für das Weiterbildungsdefizit sind vielfältig. An erster Stelle steht der Zeitmangel: Knapp die Hälfte der Recruiter*innen (49 %) sagt, sie haben im Arbeitsalltag schlicht keine Kapazitäten, sich weiterzubilden. 20 % vermissen passende Angebote, 13 % bemängeln fehlende Unterstützung durch den Arbeitgeber – etwa in Form von Zeit, Budget oder Freistellung. Die Folge: Eine wachsende Wissenslücke – in einem Bereich, der sich durch KI, Automatisierung und neue Erwartungen von Bewerbenden stark wandelt.

„Recruiting ist heute eine vielfältige und hochkomplexe Tätigkeit, die eine Vielzahl an zwischenmenschlichen und digitalen Fähigkeiten erfordert. Es geht schon lange um weit mehr als das Veröffentlichen von Stellenanzeigen”, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarkexperte bei The Stepstone Group. „Die Anforderungen steigen – nicht zuletzt, den zunehmenden Einsatz von Technologie und den anhaltenden Fachkräftemangel.”

Wunsch nach Orientierung, Praxisbezug und Austausch

Gefragt nach den konkreten Bedürfnissen, die es braucht, um mit den Herausforderungen im Recruiting Schritt halten zu können, wünschen sich HR-Expert*innen neben strukturellen Erleichterungen wie dem Bürokratieabbau (47 %) und mehr Ressourcen (37 %) vor allem praxisnahe Weiterbildungsangebote (39 %), besseren Zugang zu Daten und Analysen (27 %) sowie mehr Austausch mit anderen Recruiter*innen (25 %).

„Das Recruiting steckt mitten im strukturellen Wandel und gewinnt mit dem demografischen Wandel an strategischer Bedeutung.”, sagt Zimmermann. „Wer aber täglich am Limit arbeitet, hat kaum Luft, sich auf Neues einzustellen. Es fehlt Recruiter*innen nicht an Motivation, sondern an Zeit und Zugang zu passenden Formaten. Die neue Ära des Recruitings beginnt genau jetzt. Und sie erfordert ein enormes Maß an Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und dafür kontinuierliches Lernen.”

Ein neues Weiterbildungsangebot für die HR-Community

Um genau diese Lücke zu schließen, startet Stepstone nun eine interaktive Weiterbildungs-Plattform: Stepstone Insider. Das neue Angebot richtet sich an HR-Professionals und Recruiter*innen, um sie im stressigen Arbeitsalltag mit kompakten, praxisnahen Formaten und fundierten Marktanalysen zu versorgen. Ziel ist es eine Recruiting-Community zu etablieren, in der sich die HR-Branche über aktuelle Trends und Herausforderungen austauschen kann.

Über die Studie

Die Daten der Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 24. und 31.03.2025 insgesamt 416 HR-Entscheider*innen befragt.

Quelle: The Stepstone Group

 

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