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Diese Branche hat keinen Gender Pay Gap

Während der Gender Pay Gap in Festanstellungen nur langsam schrumpft, profitieren Frauen im Freelancing von transparenten Stundensätzen und freier Preisgestaltung.

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Frau und Mann arbeiten am Laptop als Freelancer und sitzen auf einer großen Sprechblase
Foto: ©AdobeStock/master1305

Selbst bei vergleichbarer Qualifikation und Tätigkeit verdienen Frauen in Festanstellung in Deutschland noch immer sechs Prozent weniger als Männer – das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Eine neue Datenauswertung der Freelancing-Plattform freelancermap zeigt hingegen, dass der Gender Pay Gap in der freien Kreativbranche bereits heute nicht mehr existent ist. Bei Dienstleistungen rund um IT-Infrastruktur beträgt er nur noch drei Prozent, während sie in den Bereichen Ingenieurwesen (5 Prozent) und Marketing (6,5 Prozent) noch auf dem Niveau von Festangestellten liegt.

Gender Pay Gap in der Kreativbranche schließt sich

Auch wenn einzelne Stundensätze variieren, zeigt die Auswertung: Im Bereich Grafik, Content und Medien gibt es mit einem durchschnittlichen Stundensatz von 77 Euro keine geschlechtsspezifische Lohnlücke mehr. Gleichzeitig spiegelt sich der verhältnismäßig niedrigere Stundensatz in der Zufriedenheit wider. Nur 41 Prozent der Männer sind mit ihrem Einkommen zufrieden – bei den Frauen sind es sogar nur 33 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Altersvorsorge: Während Männer hier durchschnittlich 522 Euro pro Monat zurücklegen, sind es bei Frauen nur 324 Euro.

Freelancing als Erfolgsmodell für Frauen?

Die Ergebnisse bestätigen einen langfristigen Trend. Während der Gender Pay Gap in Festanstellungen nur langsam schrumpft, profitieren Frauen im Freelancing von transparenten Stundensätzen und freier Preisgestaltung. Die Daten zeigen, dass 57 Prozent aller Freelancerinnen ihre Stundensätze in den kommenden zwölf Monaten erhöhen wollen – bei den Männern sind es nur 44 Prozent. Besonders groß sind die Unterschiede in IT-Infrastruktur (Männer 42 Prozent, Frauen 71 Prozent) und SAP (Männer 35 Prozent, Frauen 56 Prozent).

Handlungsbedarf bleibt bestehen

Neben den vielen positiven Entwicklungen im Freelancing zeigen sich auch Bereiche mit weiterem Handlungsbedarf. Frauen legen in allen Branchen – außer dem Ingenieurwesen – deutlich weniger Geld für ihre Altersvorsorge zurück als Männer. Während der Durchschnitt über alle Freelancer hinweg bei 1.037 Euro liegt, sparen Frauen nur 752 Euro pro Monat.

„Die aktuellen Daten zeigen, dass Frauen im Freelancing zunehmend selbstbewusster in Gehaltsverhandlungen auftreten und aktiv ihre Stundensätze anpassen. Dieser Trend trägt dazu bei, Einkommensunterschiede weiter zu verringern. Besonders in der Kreativbranche ist die Gender Pay Gap bereits verschwunden“ resümiert Thomas Maas, CEO von freelancermap. „Trotz dieser positiven Entwicklung dürfen wir nicht vergessen, dass Frauen in vielen anderen Bereichen nach wie vor strukturell benachteiligt werden.“

Quelle: freelancermap

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