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Spitzenkräfte verlassen zuerst das Unternehmen

Obwohl der Arbeitsmarkt wächst, wird er für Arbeitssuchende zunehmend wettbewerbsintensiver. Dieser Trend könnte sich noch verstärken, wenn das Stellenwachstum nachlässt und die Arbeitslosigkeit in den USA und weltweit weiter ansteigt.

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Foto: ©AdobeStock/LittleDreamStocks

Es wird schwieriger, einen neuen Job zu finden, wie eine aktuelle Studie zeigt. Der Anstieg der Bewerbungen (31%) übertrifft das Stellenwachstum (7%) im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2023 bei weitem. In 75% der untersuchten Branchen hat die freiwillige Kündigung von Leistungsträgern zugenommen, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Workday, ein führender Anbieter von Lösungen, die Unternehmen bei der Verwaltung ihrer Mitarbeitenden und Finanzen unterstützen, hat seinen halbjährlichen Global Workforce Report veröffentlicht. Dieser zeigt, dass es aktuell ein Markt für Arbeitgeber ist, da die Anzahl der Bewerbungen viermal schneller wächst als die Zahl der Stellenanforderungen. Dennoch kündigen Top-Talente ihre Stellen, um nach besseren Möglichkeiten zu suchen. Gleichzeitig setzen Unternehmen verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI), um die besten Talente zu finden und zu halten.

Die wichtigsten Ergebnisse für das erste Halbjahr 2024

  • Es wird schwieriger, einen neuen Job zu finden: Der Anstieg der Bewerbungen (31%) übertrifft das Stellenwachstum (7%) im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2023 bei weitem.
  • Spitzenkräfte verlassen zuerst das Unternehmen: In 75% der untersuchten Branchen hat die freiwillige Kündigung von Leistungsträgern zugenommen.
  • KI wird ein unverzichtbares Werkzeug für HR-Teams: 77% der Unternehmen planen, den Einsatz von KI in der Personalbeschaffung im kommenden Jahr zu erhöhen.
  • Sinnvolle Arbeit führt zu einem stärkeren Gefühl der Erfüllung und Loyalität: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die der Meinung sind, eine sinnvolle Arbeit zu leisten, fühlen sich um 37% erfüllter als diejenigen, die dies nicht tun – selbst bei hoher Arbeitsbelastung.

Workday Recruiting-Kunden haben im ersten Halbjahr 2024 rund 19 Millionen Stellenanforderungen verarbeitet – ein Anstieg von 7% im Vergleich zum Vorjahr – und 173 Millionen Bewerbungen bearbeitet, was einem Zuwachs von 31% entspricht. Obwohl der Arbeitsmarkt wächst, wird er für Arbeitssuchende zunehmend wettbewerbsintensiver. Dieser Trend könnte sich noch verstärken, wenn das Stellenwachstum nachlässt und die Arbeitslosigkeit in den USA und weltweit weiter ansteigt.

„Der Arbeitsmarkt verändert sich zugunsten der Arbeitgeber, aber gleichzeitig werden die Arbeitnehmer selbstbewusster in ihren Ansprüchen – wettbewerbsfähige Löhne, klare Aufstiegschancen und eine sinnvolle Arbeit sind entscheidend“, sagt Alexandra Hartung, Leiterin des Geschäftsbereichs Mittelstand bei Workday. „Führungskräfte müssen ihren Mitarbeitenden helfen, einen Sinn in ihrer Arbeit zu finden, um die besten Talente zu halten, die den Erfolg des Unternehmens vorantreiben.“

Arbeitsmarkttrends in der DACH-Region

Unter den Ländern außerhalb der USA, aus denen im ersten Halbjahr 2024 die meisten Stellenanforderungen, Bewerbungen und Arbeitsverträge kamen, waren neben Spanien und Frankreich auch Deutschland und die Schweiz führend:

Deutschland:

  • 402.000 Stellenanforderungen (+12%)
  • 2,6 Millionen Bewerbungen (+3%)
  • 177.000 Stellenangebote/Arbeitsverträge (+3%)

Trotz des allgemeinen wirtschaftlichen Abschwungs gibt es in einigen Sektoren, insbesondere in der Informationstechnologie, im Ingenieurwesen und im Gesundheitswesen, nach wie vor einen erheblichen Fachkräftemangel. Dies bietet qualifiziertem Personal in diesen Bereichen neue Chancen. Zudem hat Deutschland mit 3,3% eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten aller OECD-Länder. Diese niedrige Arbeitslosenquote macht es Arbeitgebern leichter, geeignete Kandidaten für offene Stellen zu finden. Nach Prognosen der OECD wird Deutschland bis mindestens 2025 eine der am langsamsten wachsenden Industrienationen bleiben. In diesem Jahr soll das Bruttoinlandsprodukt nur um 0,1% zulegen.

Schweiz:

  • 215.000 Stellenanforderungen (+14%)
  • 1,3 Millionen Bewerbungen (+12%)
  • 112.000 Stellenangebote/Arbeitsverträge (+38%)

Im Vergleich zu vielen anderen Ländern zeigt sich der Schweizer Arbeitsmarkt weiterhin positiv. Besonders im Dienstleistungssektor hat die Schaffung von Arbeitsplätzen zugenommen, und die Arbeitslosenquote bleibt niedrig.

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