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Regelmäßige körperliche Aktivität als Gamechanger : So schneidet Deutschland im europäischen Vergleich ab

„Bewegung beeinflusst nicht nur unseren Körper, sondern auch Geist und allgemeines Wohlbefinden – und ist ein zentraler Faktor für mehr Lebensqualität“, sagt Moritz Kreppel, CEO und Co-Founder von Urban Sports Club. „Unsere Studie zeigt: Wer sich mindestens zwei- bis dreimal im Monat aktiv bewegt, fühlt sich messbar wohler als weniger aktive Menschen."

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Sportlich aktive Frau fühlt sich gut dank regelmäßiger körperlicher Aktivität.
Foto: ©AdobeStock/deagreez

Welche Bedeutung hat Bewegung für unser Wohlbefinden? Und wie schneidet Deutschland im europaweiten Vergleich ab? Diese und weitere Fragen hat Urban Sports Club, Plattform für Sport und Wohlbefinden in Europa, in seinem ersten Wellbeing Compass beantwortet. Basierend auf einer repräsentativen Umfrage* in fünf Ländern – Deutschland, Frankreich, Spanien, den Niederlanden und Portugal – untersucht die Studie sieben Säulen des Wellbeing: körperlich, mental, sozial, finanziell, beruflich, spirituell und ökologisch. Die Ergebnisse zeigen deutliche regionale Unterschiede und wertvolle Erkenntnisse zu den Treibern des Wohlbefindens.

Spanien und die Niederlande führend im Wohlfühl-Ranking

Im europäischen Vergleich erreicht das allgemeine Wohlbefinden durchschnittlich 6,58 von 10 Punkten. Die Niederlande (6,93) und Spanien (6,77) führen das Ranking an, während Deutschland (6,34) und Frankreich (6,30) die unteren Plätze belegen. Portugal (6,59) liegt im Mittelfeld.

Spanier:innen fühlen sich besonders wohl in den Bereichen körperliches (45 Prozent), mentales (42 Prozent), soziales (47 Prozent), spirituelles (45 Prozent) und ökologisches Wohlbefinden (48 Prozent). Niederländer:innen hingegen zeichnen sich durch hohes finanzielles (36 Prozent) und berufliches Wohlbefinden (42 Prozent) aus.

In Deutschland zeigen sich deutliche geschlechterspezifische Unterschiede: 38 Prozent der Männer sind mit ihrem körperlichen Wohlbefinden zufrieden, während dies nur auf 29 Prozent der Frauen zutrifft. Auch beim mentalen Wohlbefinden liegt Deutschland mit 31 Prozent unter dem Europa-Durchschnitt von 34 Prozent. Lediglich im sozialen Bereich liegt Deutschland mit 43 Prozent über dem Durchschnitt (Europa: 40 Prozent).

Ganzheitliches Wellbeing durch regelmäßige Bewegung

Der Report verdeutlicht: Wellbeing und Sport sind untrennbar miteinander verbunden. Für jede zweite befragte Person (50 Prozent) gehören Stressreduktion und mentale Gesundheit zu den bedeutendsten Vorteilen von Sport- und Wellnessangeboten. 33 Prozent erwarten sich durch ein Fitness-Abo mehr Struktur und Motivation, während sich 31 Prozent mehr Routinen und Konsistenz davon erhoffen.

„Bewegung beeinflusst nicht nur unseren Körper, sondern auch Geist und allgemeines Wohlbefinden – und ist ein zentraler Faktor für mehr Lebensqualität“, sagt Moritz Kreppel, CEO und Co-Founder von Urban Sports Club. „Unsere Studie zeigt: Wer sich mindestens zwei- bis dreimal im Monat aktiv bewegt, fühlt sich messbar wohler als weniger aktive Menschen. Besonders stark ist dieser Effekt in Spanien mit einem Plus von 1,0 Punkten ausgeprägt. In Deutschland liegt der Unterschied bei 0,7 Punkten.“

Arbeitgeber in der Pflicht – Wellbeing ist die neue Währung

In vielen Bereichen ist Deutschland führend, wenn es um betriebliche Wellbeing-Maßnahmen geht: Laut Studie setzen 34 Prozent der Unternehmen gezielt auf Work-Life-Balance-Initiativen, was im europäischen Vergleich einen Spitzenwert darstellt (Europa-Durchschnitt: 27 Prozent). Auch bei Teambuilding-Aktivitäten (35 Prozent) und Altersvorsorge mit Arbeitgeberbeteiligung (31 Prozent) liegt Deutschland deutlich über dem europäischen Mittelwert. Bei Sportangeboten klafft aber eine Lücke: Nur 24 Prozent der deutschen Arbeitgeber stellen ihren Mitarbeitenden Zugänge zu Fitnessstudios oder Multi-Sport-Mitgliedschaften zur Verfügung. Dabei bewerten 36 Prozent der Beschäftigten solche Angebote als besonders attraktiv – unter den Frauen sind es sogar 42 Prozent.

Europaweit zeigen sich 58 Prozent der Befragten offen für die Teilnahme an betrieblichen Wellbeing-Initiativen. Die größte Bereitschaft gibt es in Spanien mit 74 Prozent, die geringste in Frankreich (49 Prozent) und den Niederlanden (48 Prozent); in Deutschland wären über die Hälfte der Befragten (55 Prozent) an einer Teilnahme interessiert. Besonders auffällig ist der Wunsch nach unternehmerischer Verantwortung in Portugal: Dort sind 53 Prozent der Meinung, dass Arbeitgeber eine zentrale Rolle bei der Förderung des Wohlbefindens spielen sollten – fast doppelt so viele wie in anderen Ländern. Insgesamt erwarten 88 Prozent der Europäer:innen, dass Unternehmen entweder eine unterstützende (31 Prozent), moderate (29 Prozent) oder bedeutende (28 Prozent) Rolle beim Thema Wellbeing am Arbeitsplatz einnehmen. Nur 12 Prozent sehen hier kaum oder keine Verantwortung.

Motivationsloch bleibt größte Hürde für mehr Bewegung

Die häufigste Barriere auf dem Weg zu mehr körperlichem Wohlbefinden ist laut Studie ein altbekanntes Problem: fehlende Motivation. Europaweit geben 43 Prozent der Befragten dies als Hauptgrund an – Deutschland liegt mit 44 Prozent knapp über dem Durchschnitt. Ein niedriges Energielevel geben 35 Prozent der Befragten aus den fünf Ländern als weiteres Hindernis an, während 31 Prozent Zeitmangel und Schwierigkeiten bei der Integration von Bewegung in ihren Alltag als Grund dafür nennen, ihr körperliches Wohlbefinden nicht zu verbessern.

Deutsche setzen Prioritäten: Körperliches Wohlbefinden vor finanziellem Wohlstand

Im Gegensatz zu anderen Ländern steht in Deutschland das körperliche Wohlbefinden klar im Fokus. 57 Prozent der Befragten möchten in diesem Bereich Verbesserungen erzielen, während das finanzielle Wohlbefinden mit 51 Prozent auf Platz zwei folgt. Das mentale Wohlbefinden rankt genau die Hälfte der Befragten in Deutschland (50 Prozent) dicht dahinter.

Bemerkenswert ist, dass in Spanien, Frankreich, den Niederlanden und Portugal das finanzielle Wohlbefinden mit jeweils rund 58 Prozent an erster Stelle der Prioritätenliste steht. In Deutschland hingegen hat es keinen messbaren Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden – eine Besonderheit, die auf eine spezifische Haltung der Deutschen zum Thema Finanzen schließen lässt.

Fazit: Wellbeing wirkt – und Unternehmen profitieren ganzheitlich

„Unsere Studie zeigt: Ganzheitliches Wellbeing bringt Menschen in Balance – und Organisationen nachhaltig auf Erfolgskurs“, sagt Moritz Kreppel, CEO und Co-Founder von Urban Sports Club. „Wellbeing ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein zukunftsfähiges Prinzip moderner Unternehmenskultur. Als Teil eines intelligent gestalteten Corporate-Benefits-Portfolios stärkt es Gesundheit, Motivation und Loyalität – und schafft spürbaren Mehrwert für alle Beteiligten.“

Wellbeing Compass vom Urban Sports Club
Foto: Urban Sports Club

Die Befragung wurde im Zeitraum vom 03.03.2025 bis 20.03.2035 vom Marktforschungsinstitut Appinio durchgeführt. Insgesamt wurden 5000 Personen, darunter 2559 Frauen und 2441 Männer aus fünf europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Portugal, Niederlande, Spanien) zwischen 18 und 55 Jahren befragt (national repräsentativ quotiert nach Alter und Geschlecht im jeweiligen Land).

Zum Wellbeing Compass

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