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HR als „Hitzebeauftragter“

Der frühere CEO des iPhone-Konzerns hatte mit den Worten „One more thing“ immer wieder seine neuesten Entwicklungen und Produkte angekündigt. Dabei können auch kleine Dinge große Wirkungen haben. Wer wünscht sich nicht, dass sich auch die Personalabteilung regelmäßig meldet und verkündet: „Eine Sache noch“. Was spricht dagegen? In puncto Hitzemanagement geht sicher noch einiges.

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Zwei Männer schwitzen im Büro und haben den Ventilator angeschaltet. HR kann hier als Hitzebeauftragter wirken.
Foto: ©AdobeStock/StockPhotoPro

Schon vor über 60 Jahren gab es gelegentlich im Sommer mal Hitzeferien. Ein oder zwei Tage. Für uns Kinder war das wie ein Jahrhundertereignis. Inzwischen gehören diese Ereignisse zum festen Bestandteil des Schülerlebens. Heute kommen auch Unternehmen, die die Klimakrise leugnen, nicht mehr daran vorbei, wenigstens eine Art betriebliches Klima- oder Hitzemanagement zu betreiben. Es fällt schwer, in Zeiten der Entbürokratisierung einen „Hitzebeauftragten“ zu installieren. Es liegt nahe, dass HR diese Aufgabe übernimmt oder zumindest fest in dieses Projekt eingebunden wird.

Die wenigsten Betriebe können Hitzeferien geben. Noch gibt es keine generelle Regelung dafür. Aber Arbeitgeber sind verpflichtet, ab 26 Grad Celsius Maßnahmen zu ergreifen. Ab 30 Grad Celsius gilt dies als Pflicht. Natürlich kann man verstehen, dass einzelne Geschäfte schließen, weil die Kunden ausbleiben. Arbeitgeber müssen bei Hitze Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu schützen. Angesichts der Vielfalt der Welt der Arbeit kann das sehr unterschiedlich sein. Das beginnt beim präventiven Lüften und geht über Sonnenschutz, Getränke, Pausen, Arbeitszeiten, Kleidung, Schulungen hin zu technischen Maßnahmen etc. Wie gehen wir weiter mit dem Klimawandel um? Nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt muss sich umstellen. Die Option Homeoffice allein kann nicht die Lösung sein.

Sucht HR das nächste große Ding?

Wer denkt da nicht an die berühmten Worte von Steve Jobs. Der frühere CEO des iPhone-Konzerns hatte mit den Worten „One more thing“ immer wieder seine neuesten Entwicklungen und Produkte angekündigt. Dabei können auch kleine Dinge große Wirkungen haben. Wer wünscht sich nicht, dass sich auch die Personalabteilung regelmäßig meldet und verkündet: „Eine Sache noch“. Was spricht dagegen? In puncto Hitzemanagement geht sicher noch einiges.

Viele aktuelle HR-Themen rufen nach guten und positiven Antworten. Wenn bald jede vierte Bewerbung ein Fake ist, sollte die KI in der Lage sein, sie rechtzeitig auszusortieren. Wie können Lösungen aussehen? Die Gründe für Fakes können vielfältig sein. Da kommt Mehrarbeit auf HR zu.

Releasewechsel und -änderungen gehören zum Alltag der digitalen Welt. An anderen Stellen könnten die guten Botschaften leichter fallen. Es verwundert, dass in Zeiten knapper Fachkräfte das Absagemanagement krankt. Die junge Generation ist gut vernetzt und versteht sich auf Feedback. Schlechte Absagen wirken kontraproduktiv auf teure Employer-Branding Strategien. Da ließe sich einiges optimieren. Das gilt womöglich auch für das Thema Altersversorgung. Weil der Glaube an eine auskömmliche Rente für die Berufsanfänger schwindet, kommen Verbesserungen im Bereich der Betrieblichen Altersversorgung immer gut an.

Workload in Schach halten

Mit den Hitzewellen wächst der Wunsch nach Urlaub. Viele Pläne stehen schon.  Doch mit spontanen Veränderungen geraten gelegentlich getroffene Absprachen auf die schiefe Bahn. Falls ihre Absprachen getroffen sind und sie die anfallende Workload delegieren konnten, können sie beruhigt ihren Urlaub antreten. Sollten sie noch nicht so weit sein, finden sie hier 10 Tipps.

Workloads mit in den Urlaub oder nach Hause zu nehmen, belastet Partnerschaften und Familien. Schließlich sollte die Care-Arbeit zu Hause gleich verteilt und bewältigt werden. Hilfe dafür bietet jetzt das Startup „Equaly“, das Ronja Hoffacker und Louisa Plasberg gegründet haben. Ihr Tool unterstützt Paare dabei, Care- und Erwerbsarbeit fair aufzuteilen. Und es hilft Unternehmen dabei, vereinbarkeitsfreundlichere Arbeitgeber zu werden. Schon im ersten Jahr überzeugten sie Beiersdorf und weitere DAX-Konzerne. Vielleicht ist das schon das nächste große Ding, wie Steve Jobs gesagt hätte.

Ob „Equaly“ den ersten „Macherinnen-Award“ am 8. Juli im Kölner Senftöpfchen-Theater holen wird, erfahren wir nächste Woche. Dieser Award prämiert erstmalig herausragende Leistungen und Erfolge von Frauen in der Kölner Wirtschaft und möchte sie als inspirierende Vorbilder ehren.

Unter den Finalistinnen ist auch ein Team des SSG09 Bergisch Gladbach. Gestern begann die Frauenfußball-EM in der Schweiz. Morgen, am Freitag, spielt das deutsche Team. Frauenfußball ist heute in der Gesellschaft angekommen und wird geschätzt. Das war nicht immer so. Als der DFB 1981 keine Nationalmannschaft zur Frauen-WM in Taiwan schicken wollte, schrieb das Team aus Bergisch Gladbach Geschichte. Die Spielerinnen organisierten alles selbst – vom Sponsoring bis zur Anreise – und gewannen den Titel. Mit ihrem Willen, ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit wurden sie zu Wegbereiterinnen des deutschen Frauenfußballs. Wir drücken ihnen die Daumen für den Gewinn eines Awards und natürlich auch unserem aktuellen Team in der Schweiz. Ein kleines Sommermärchen würde die Hitze womöglich erträglicher machen.

Franz Langecker, Chefredakteur HR Performance

Franz Langecker

Chefredakteur HR Performance

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