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Diese Herausforderungen prägen die HR-Branche 2025 : Stimmen aus der Praxis

Welche Veränderungen erwarten Sie für die HR-Branche 2025? HR-Experten geben Einblicke in ihre Visionen: New Work, KI und datenbasierte Ansätze sind nur einige der Schwerpunkte.

2 Min. Lesezeit
Menschen halten Schilder hoch, die das Wort "Future" ergeben
Foto: ©AdobeStock/Lomb

Für das Jahr 2025 erwarte ich eine bedeutende Veränderung im HR-Bereich: eine Verschiebung vom Bewerbermarkt der letzten Jahre hin zu einem Arbeitgebermarkt. Als wachsendes Unternehmen gehen wir davon aus, dass wir zunehmend hochqualifizierte Bewerbungen erhalten werden. Diese Entwicklung bietet Chancen für die Auswahl von Top-Talenten, erfordert jedoch auch ein nachhaltiges Engagement in der Mitarbeitendenbindung und der Gestaltung attraktiver Arbeitsbedingungen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Künstliche Intelligenz wird unserer Meinung nach eine zentrale Rolle für die Zukunft spielen und ist bereits fest in unsere Software integriert. Wir zählen zu den Software-Anbietern, die KI-Funktionen weitreichend und konform mit europäischen Datenschutzrichtlinien für das tägliche Geschäft in allen Unternehmensbereichen anbieten. Diese Technologie ermöglicht es, Prozesse effizienter zu gestalten, die Produktivität zu steigern und eine optimale Nutzung von Ressourcen sicherzustellen.

Von der Politik wünsche ich mir, dass Unternehmen nicht durch zusätzliche Bürokratie im Kerngeschäft behindert werden. Vorschriften wie DORA, Lieferketten- und Nachhaltigkeitsnachweise, sinnbefreite sog. „Arbeitssicherheitsregeln“ fernab der Praxis sowie die Einhaltung zahlreicher weiterer Vorschriften stellen bereits eine erhebliche Herausforderung dar. Die bisherige „Unterstützung“ durch die Politik oder Behörden bleibt leider sehr begrenzt und könnte durch Entlastungen in der Bürokratie entscheidend verbessert werden.

Norbert Rautenberg, CEO rexx
©rexx systems

Norbert Rautenberg, CEO & Gründer bei rexx systems

Für das Jahr 2025 sehe ich vier zentrale Themen, die HR-Abteilungen beschäftigen werden:

  1. Einbindung aller Mitarbeitenden

Insbesondere in Unternehmen mit einem hohen Anteil an gewerblichen Mitarbeitenden bleibt es entscheidend, auch Mitarbeitende ohne PC-Arbeitsplatz aktiv in den Informationsfluss, die Systeme und Prozesse einzubinden. Nur so kann das Unternehmen agil auf dynamische Marktanforderungen reagieren und die Employee Experience verbessern. Mobile Zugänge werden zum unverzichtbaren Standard, und Mitarbeitende erwarten eine Benutzererfahrung, die der von Consumer-Apps entspricht.

  1. Integration der HR-IT-Landschaft

Der Trend geht klar in Richtung eines zentralen Mitarbeiter-Hubs, das mit den Kernsystemen des Unternehmens verbunden ist und HR-Prozesse besser zugänglich macht. Diese Integration beschränkt sich dabei nicht nur auf HR-Systeme, sondern umfasst auch operative Systeme.

  1. Digitalisierung und Vereinfachung

KI und Digitalisierung bleiben auch 2025 dominierende Themen. Immer mehr repetitive Aufgaben werden durch KI automatisiert, Chatbots beantworten viele der üblichen Anfragen, sodass sich HR-Teams stärker auf strategische Fragestellungen konzentrieren können. Auch die Employee Experience wird durch zunehmende Personalisierung weiter verbessert.

  1. HR Analytics

Entscheidungen werden zunehmend datenbasiert getroffen. Hierbei werden auch Einblicke aus unstrukturierten Daten genutzt, die in Echtzeit verfügbar sind. Datenschutz und Datenqualität bleiben zentrale Themen.

Cris Grossmann
©Beekeeper

Dr. Cristian Grossmann, Gründer & CEO bei Beekeeper

Im Jahr 2025 wird New Work unser Verständnis von Arbeit grundlegend verändern. Freelancer verkörpern diese flexible und selbstbestimmte Arbeitsweise schon heute und sind für uns die Vorreiter der Arbeitswelt von morgen. Künstliche Intelligenz und Automatisierung spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie ermöglichen es uns, unsere Plattform freelancermap effizienter zu gestalten und das Matching zwischen Projekten und Talenten zu optimieren. Doch trotz aller technologischen Fortschritte bleibt der persönliche Aspekt der Zusammenarbeit im Mittelpunkt – Vertrauen ist der Schlüssel.

Von der Politik wünschen wir uns mehr Rechtssicherheit und Schutz für Selbstständige, damit flexibles Arbeiten als gleichwertige Alternative anerkannt wird. Unsere Daten zeigen, dass sich viele Freelancer Sorgen um das Thema Scheinselbstständigkeit machen müssen und mehr als jedes zweite Unternehmen hier die größte Hürde beim Einsatz von Freelancern sieht. Andere Länder wie Luxemburg, Estland oder die Niederlande zeigen bereits, wie es funktionieren kann.

Thomas Maas
©freelancermap

Thomas Maas, CEO von freelancermap

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