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275 Mal täglich unterbrochen – digitaler Arbeitsbelastung gezielt gegensteuern

Alle 2 Minuten bzw 275 Mal am Tag werden Arbeitnehmende weltweit im Schnitt durch digitale Nachrichten und Meetings bei ihrer Arbeit unterbrochen. Die Folge ist, dass sich ein Großteil, nämlich 80 Prozent, erschöpft und gestresst fühlt. Was können Arbeitgeber und Arbeitnehmer tun?

2 Min. Lesezeit
Frau macht Multi-tasking am Arbeitsplatz
Foto: ©AdobeStock/deagreez

„20 Minuten und mehr benötigen Beschäftigte, um ihre Arbeit wieder aufzunehmen und zuvor gehegte Gedanken zu Ende zu führen. Ständige Unterbrechungen bei der Arbeit führen zu Konzentrationsproblemen, Produktivitätsverlust und letztendlich auch zu Unzufriedenheit“, so Nicole Ottersböck, wissenschaftliche Expertin am ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft in Düsseldorf. Das ifaa gibt praktische Tipps, wie Beschäftigte und Unternehmen eine gesunde Arbeit in der digitalen Arbeitswelt fördern können.

„Wesentlich ist, dass eigene digitale Nutzungsverhalten zu reflektieren und auch die Wirkung auf Körper und Geist. Wer bereits erste Anzeichen von digitaler Überlastung spürt, wie zum Beispiel Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen oder nachlassende Sehkraft, sollte etwas ändern,“ so die Expertin.

Was Beschäftigte tun können:

  • Push-Nachrichten deaktivieren: Push-Benachrichtigungen auf dem Smartphone lenken bei der Arbeit ab und unterbrechen die Konzentration.
  • Regelmäßige Pausen für die Augen: Bildschirmarbeit belastet die Augen. Regelmäßig den Blick vom Bildschirm abzuwenden und in die Ferne zu schauen entlastet die Augen und die Gesundheit wird langfristig geschützt.
  • Offline erholen in der Mittagspause: Durch eine „unplugged“-Mittagspause ohne Handy oder Tablet lässt sich der Kopf frei bekommen und die Pause wird erholsamer.
  •  Singletasking statt Multitasking für mehr Ergebnisqualität: Studien zeigen, dass Multitasking oft zu Fehlern und Qualitätseinbußen führt. Ein bewusstes „Singletasking“ – also eine Aufgabe nach der anderen – trägt zu einem konzentrierten und produktiven Arbeiten bei.

So können Unternehmen und Führungskräfte ihre Beschäftigten unterstützen:

  • Low-Tech-Meetings für besseren Fokus: Online-Besprechungen sparen Zeit, können jedoch auch zur digitalen Überlastung beitragen. Regelmäßige Face-to-Face-Meetings können helfen, die Nutzung digitaler Geräte im Arbeitsalltag zu reduzieren. Dies fördert die Konzentration, da die Ablenkung durch E-Mails oder Benachrichtigungen minimiert werden. Es reicht, wenn eine Person Protokoll führt oder moderne KI-Systeme dies automatisiert übernehmen.
  • Meeting-Kultur überdenken: Welche Meetings bringen dem Unternehmen und Mitarbeitern einen Mehrwert und welche nicht? Wenn möglich können Sie Tage einrichten, an denen keine Meetings abgehalten werden.
  • Medienkompetenz und digitale Resilienz fördern: Bieten Sie Ihren Beschäftigten Workshops und Schulungen an, die Medienkompetenz fördern, aufzeigen, wie sich Beschäftigte vor den ständigen Unterbrechungen schützen können, und diese für den eigenverantwortlichen Umgang mit digitalen Endgeräten und Social Media sensibilisieren.
  • Antwortzeiten festlegen: Führungskräfte können mit Ihren Beschäftigten  Antwortzeiten definieren. Dann ist klar, dass nur in Notfällen eine Antwort oder ein Rückruf nach der Arbeitszeit vom Arbeitgeber erwartet wird.

Digital Detox in der Freizeit – eine Rückkehr in die schöne reale Welt

Gerade wer im Job viel auf digitale Mittel nutzt, sollte nach Feierabend das Smartphone beiseitelegen oder zumindest die Nutzung begrenzen. Einfach mal eine Runde spazieren zu gehen in der Natur oder auch mal Langeweile zuzulassen, ist förderlich für die geistige Erholung. Bewegung an der frischen Luft, Naturerlebnisse oder ein Treffen in der realen Welt mit Freunden wirken revitalisierend und digitalem Stress entgegen.

Weitere Informationen finden Sie im ifaa-Faktenblatt Digital Detox (in einer digitalen Arbeitswelt).

Quelle: ifaa

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