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HR lässt zu viel KI-Potenzial liegen

Die Digitalisierungsreise kennt verschiedene Pfade. Und die Bandbreite der Lösungen wächst unaufhörlich weiter. Eine Zwischenstation dieser Reise wird KI sein. Das ist ähnlich wie die Vision vom „Selbstfahrendem Auto“. Aber auf dem Weg dorthin entstehen alle möglichen Assistenzsysteme, die inzwischen beim Auto sogar schon verpflichtend geworden sind.

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Glücksrad, verpasste Chancen
Foto: ©AdobeStock/Destina

Während die einen mit Stolz auf 50 Jahre Digitalisierung der Personalarbeit zurückblicken, wachsen den HR-Softwareanbietern immer mehr graue Haare. Der HR-Automatisierungsprozess lässt sehr zu wünschen übrig. Personalverantwortliche erledigen immer noch repetitive Arbeiten, statt sich persönlich um die Mitarbeitenden zu kümmern. Diese Erfahrungen machen die Anbieter von digitalen Lösungen immer wieder bei KMUs. Dabei wissen alle, dass am Weg in die digitalisierte HR-Welt nichts vorbeiführt.

Die Digitalisierungsreise kennt verschiedene Pfade. Und die Bandbreite der Lösungen wächst unaufhörlich weiter. Eine Zwischenstation dieser Reise wird KI sein. Das ist ähnlich wie die Vision vom „Selbstfahrendem Auto“. Aber auf dem Weg dorthin entstehen alle möglichen Assistenzsysteme, die inzwischen beim Auto sogar schon verpflichtend geworden sind. Letzteres gibt es für HR nicht. Aber vielleicht wäre es sinnvoll, wenn HR sich auf Selbstverpflichtungen bzgl. Digitalisierung einlassen könnte. Niemand zweifelt heute daran, dass KI bestehende Softwarelösungen noch hilfreicher machen wird.

Deutschland verschläft die Digitalisierung

US-Kenner erschrecken beim Blick auf den Stand der betrieblichen Digitallandschaften in Deutschland. Statt die Chancen zu sehen und zu nutzen, finden wir stets mögliche Schattenseiten, die uns vom Fortschritt abhalten. Wir diskutieren über die Rolle von HR. Wir überlegen, ob „Make or Buy“ besser sein könnte. HR in Deutschland kann auf eine sehr breite HR-Softwarelandschaft blicken. Ob Großunternehmen oder KMU. Es gibt Lösungen für alle und für alle Felder der Personalarbeit.

Überwinden Sie eventuelle Berührungsängste, hier und auf den Messen. Lernen Sie mit und von den Anbietern. Die Automatisierung und KI ersetzen zunehmend wertschöpfende und zwischenmenschliche HR-Tätigkeiten. Die Integration von KI erfolgt in alle HR-Prozesse und Produkte. Allein die Informationsweitergabe oder das Liefern von Antworten können Sie der KI überlassen. Das Thema Homeoffice bleibt uns erhalten. Hier wird die virtuelle Zusammenarbeit via Metaverse im Bereich Teamkollaboration und kreatives Arbeiten weiterwachsen.

KI – der persönliche Assistent

Schneller als viele Unternehmen werden sich MitarbeiterInnen auf den KI-Support einlassen. Dadurch können im Innen- und Außenverhältnis neue Beziehungsebenen entstehen. Menschen setzen auf einen „Persönlichen Assistenten“, der sie auf ihrem Employee Lifecycle Prozess begleitet, berät, informiert und Empfehlungen macht. Das kann auch über Unternehmensgrenzen hinweg geschehen. Vorstellbar, dass Jobsuchende mit eigener KI als Bewerber unterwegs sind. Dann wäre es doch hilfreich für Unternehmen, wenn sie ebenfalls KI einsetzen würden, um vernünftig im System kommunizieren zu können.

Noch wollen wir uns nicht so recht vorstellen, dass wir eines Tages keine Jobportale mehr haben werden. Daten des IAB zeigen, dass sich die Zahl derer, die inzwischen mehrere Jobs haben, in den letzten 25 Jahren verdoppelt hat. Ihre Zahl ist inzwischen auf 4,5 Millionen gestiegen. Angesichts der wachsenden Miet- und Lebenshaltungskosten dürfte die Zahl der mehrfach oder kombiniert Beschäftigten steigen. Die Arbeitsmärkte verändern sich. KI-Tools helfen dabei den Beschäftigten. Möglicherweise wird KI HR nie ersetzen. Aber KI verändert die HR der Zukunft.

Franz Langecker

Franz Langecker

Chefredakteur HR Performance

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