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Wenig Zeiterfassung trotz Überlastung

Eine repräsentative Befragung zeigt: 17,8 % der Fachkräfte mit Berufsausbildung (Pfleger:innen, Verkäufer:innen, Büroangestellte und andere) arbeiten aktuell trotzdem immer noch ohne jede Zeiterfassung. Für die repräsentative Befragung wurden insgesamt 3.000 Fachkräfte mit Berufsausbildung online befragt.

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Überlastung in der Pflegebranche
Foto: ©AdobeStock/Rawpixel.com

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) forderte vor Kurzem, die Wochenarbeitszeit auf 42 Stunden zu erhöhen. Fachkräfte sind allerdings schon überlastet. In Deutschland gilt für Arbeitgeber zwar eine Pflicht zur Zeiterfassung der Arbeitszeit von Mitarbeitenden, trotzdem ist es um die Zeiterfassung eher schlecht bestellt, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Eine repräsentative Befragung des Jobportals meinestadt.de zeigt: 17,8 % der Fachkräfte mit Berufsausbildung (Pfleger:innen, Verkäufer:innen, Büroangestellte und andere) arbeiten aktuell trotzdem immer noch ohne jede Zeiterfassung. Für die repräsentative Befragung hat das Marktforschungsinstitut Bilendi insgesamt 3.000 Fachkräfte mit Berufsausbildung online befragt.

Teilzeit und Pflege am häufigsten ohne Zeiterfassung

Bei den Fachkräften in Teilzeit ist der Anteil derjenigen ohne Zeiterfassung mit 21,8 % deutlich höher als bei jenen, die in Vollzeit arbeiten (16,3 %). Die Pflege, in der die Mitarbeitenden unter besonders großer Arbeitsbelastung stehen, ist mit 23,4 % die Branche mit dem höchsten Anteil an Fachkräften, die ohne Zeiterfassung arbeiten. Bei Verkäufer:innen sind es 12,3 %.

In kleineren Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitenden arbeiten 28,1 % der Fachkräfte ohne Zeiterfassung, in Unternehmen mit über 500 Mitarbeitenden sind es 13,0 %. Über zwei Drittel der Fachkräfte (69,6 %) finden die Pflicht zur Zeiterfassung gut. 61,8 % glauben jedoch auch, dass Mitarbeitende sich stärker kontrolliert fühlen.

Laut der Umfrage gibt es bei 54,6 % der Befragten eine elektronische Zeiterfassung, etwa über Stechuhren oder Trackingsysteme auf dem Dienstcomputer. 27,6 % schreiben ihre Zeit manuell auf, sei es auf Papier oder in einer Excel-Tabelle. Die übrigen Befragten haben keine Zeiterfassung.

Laut einem Urteil des BAG vom September 2022 müssen sämtliche Arbeitgeber die Arbeitszeit ihrer Mitarbeitenden erfassen. Im Arbeitsministerium gibt es seit Anfang 2023 Pläne, die elektronische Zeiterfassung verpflichtend zu machen (Kleinbetriebe sollen von der Pflicht zur elektronischen Zeiterfassung ausgenommen werden).

Überlastete Fachkräfte

Eine vorherige Studie von meinestadt.de zeigte bereits: Der Fachkräftemangel feuert sich selbst an. Mehr als ein Viertel der Fachkräfte macht Überstunden, weil es an Personal fehlt. Bei weiteren 32,1 % hat sich die Arbeitszeit verdichtet, es muss in der gleichen Zeit mehr geschafft werden. Die Mehrbelastungen von Fachkräften durch den Fachkräftemangel lassen eine zusätzliche Dynamik auf den Arbeitsmärkten erwarten.

Quelle: meinestadt.de

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