Startseite » News » So viele sind auch im Urlaub erreichbar

So viele sind auch im Urlaub erreichbar : Erreichbarkeit aufgrund Erwartungen anderer

Über die Hälfte (59 Prozent) gibt an, im Sommerurlaub erreichbar zu sein, weil Vorgesetzte dies erwarten. 51 Prozent sagen, ihre Kolleginnen und Kollegen erwarten es von ihnen, 46 Prozent sehen diesen Anspruch bei Kundinnen und Kunden.

2 Min. Lesezeit
Arbeiten im Urlaub
Foto: ©AdobeStock/shellygraphy

Videoanrufe aus dem Hotelzimmer, E-Mails checken am Pool oder einen Anruf entgegennehmen auf dem Campingplatz: 66 Prozent der Berufstätigen, die in diesem Jahr einen Sommerurlaub geplant haben, sind währenddessen auch beruflich erreichbar. Allen voran Ältere bleiben auch im Urlaub dienstlich aktiv.

Unter den 50- bis 64-jährigen Erwerbstätigen sind 73 Prozent im Sommerurlaub beruflich erreichbar, unter den 16- bis 29-jährigen Berufstätigen ist es hingegen nur die Hälfte (51 Prozent). Demgegenüber will insgesamt ein knappes Drittel (31 Prozent) der Berufstätigen komplett abschalten und im diesjährigen Sommerurlaub nicht auf dienstliche Anfragen reagieren. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 1.005 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 357 Berufstätige, die dieses Jahr in den Sommerurlaub fahren wollen.

Erreichbarkeit aufgrund Erwartungen anderer

Bei den allermeisten sind demnach tatsächliche oder vermutete Erwartungen anderer ein Grund für die Erreichbarkeit: Über die Hälfte (59 Prozent) gibt an, erreichbar zu sein, weil Vorgesetzte dies erwarten. 51 Prozent sagen, ihre Kolleginnen und Kollegen erwarten es von ihnen, 46 Prozent sehen diesen Anspruch bei Kundinnen und Kunden. Ein Viertel (25 Prozent) geht davon aus, dass Geschäftspartner Erreichbarkeit erwarten. 13 Prozent sind überzeugt, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter es von ihnen erwarten. Nur 15 Prozent sagen, dass sie im Sommerurlaub von sich aus erreichbar sein möchten.

Meistens sind es ein Anruf oder eine Kurznachricht, die den Urlaub unterbrechen: Jeweils rund zwei Drittel (65 Prozent) der Berufstätigen sind telefonisch beziehungsweise per Kurznachrichten wie SMS oder WhatsApp erreichbar. 29 Prozent lesen oder beantworten dienstliche Mails. Knapp ein Viertel (23 Prozent) ist per Videocall etwa über Facetime oder Zoom erreichbar, 11 Prozent über Kollaborationstools wie Microsoft Teams oder Slack.

Störungen nur in dringenden Notfällen

„Gerade in Zeiten von Homeoffice und mobilem Arbeiten verschwimmen für viele die Grenzen zwischen Privatem und Beruflichem. Umso wichtiger ist es, Auszeiten vom Job auch wirklich zur Erholung zu nutzen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Der Urlaub sollte nur in dringenden Notfällen gestört werden. Arbeitgeber sind in der Verantwortung, Vertretungslösungen rechtzeitig zu organisieren sowie klare unternehmensinterne Regelungen für die Erreichbarkeit während Abwesenheiten abzustimmen.“

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt, darunter 357 Berufstätige, die einen Sommerurlaub geplant haben. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 18 bis KW 21 2024 statt. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Sind Sie im Sommerurlaub in diesem Jahr beruflich erreichbar?“ und „Warum sind Sie im Urlaub erreichbar?“

Quelle: Bitkom

Andere interessante News

Lächelnde Auszubildende vor einer Gruppe von anderen Auszubildenden

Ausbildung ist nicht zukunftsfit

Am häufigsten bemängeln Industrieunternehmen die Qualifikation von Azubi-Bewerbenden (66 %), dahinter die Dienstleistung (64 %) und der Handel (62 %). Um die Lücke zwischen den Anf...

Mensch klickt auf "Jetzt bewerben" auf Tastatur

So digital läuft der Bewerbungsprozess

Wie digital ist der Bewerbungsprozess in Unternehmen in Deutschland? Nur 4 Prozent der Unternehmen haben einen KI-Chatbot, der Fragen im Bewerbungsprozess beantwortet, 25 Prozent k...

Frau und Mann arbeiten am Laptop als Freelancer und sitzen auf einer großen Sprechblase

Diese Branche hat keinen Gender Pay Gap

Während der Gender Pay Gap in Festanstellungen nur langsam schrumpft, profitieren Frauen im Freelancing von transparenten Stundensätzen und freier Preisgestaltung.