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So viel Gehalt fehlt den deutschen Beschäftigten zum maximalen Glück

Wenn es um die emotionale Sichtweise auf das Gehalt geht, bestimmt neben dem Glück vor allem Wertschätzung die Gefühlswelt der Deutschen. So ist das monatliche Einkommen aus Sicht fast aller Beschäftigten ein Zeichen dafür, was sie ihren Arbeitgebern wert sind. Gibt es dabei einen Glücksgrenzwert?

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Mann mit Bart freut sich und ist glücklich
Foto: ©AdobeStock/deagreez

Die Beschäftigten in Deutschland sind trotz der aktuellen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft überwiegend glücklich. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Umfrage –  dem kununu Happiness-Index 2025. Für diesen hat das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Arbeitgeber-Vergleichsplattform 3.242 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in ganz Deutschland befragt. Demnach sind mehr als zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) glücklich mit ihrem Leben.

Neben sozialen Beziehungen wie Partnerschaften oder Freundschaften (je 61 Prozent) trägt das Berufsleben in besonderem Maße zum persönlichen Glücksempfinden vieler Menschen bei. Fast jede:r Zweite (45 Prozent) gibt das zumindest als einen wichtigen Glückstreiber an. Insgesamt sind 58 Prozent der Deutschen eigenen Angaben zufolge mit ihrem Beruf glücklich. Jede:r Sechste (16 Prozent) gibt sogar an, sehr glücklich mit ihrem aktuellen Job zu sein. Interessant ist der Beitrag des Gehalts zum persönlichen Glücksempfinden: So nennen insgesamt „nur“ 29 Prozent der Befragten die Höhe des Gehalts als wichtigen Glücksaspekt. Allerdings steigt das berufliche Wohlgefühl auf der anderen Seite ab einem Netto-Monatsgehalt von mindestens 3.000 Euro. Dann nämlich bezeichnen sich zwei Drittel (66 Prozent) der Beschäftigten als explizit glücklich im Arbeitsleben.

Glücksgrenzwert für Gehalt würde erst bei Mehreinkommen von 3.266 Euro erreicht

Gemäß der aktuellen forsa-Daten liegt das durchschnittliche Monatsnettogehalt der Deutschen, bezogen auf Vollzeit- und Teilzeitpositionen, bei 2.713 Euro. Bei 17 Prozent der Befragten liegt es zwischen 1.000 und 2.000 Euro, bei den meisten (43 Prozent) zwischen 2.000 und 3.000 Euro sowie bei etwas mehr als einem Drittel der Beschäftigten (35 Prozent) bei mindestens 3.000 Euro. Auf die Frage, ab welchem monatlichen Gehaltszuwachs ihr maximales Glücksempfinden erreicht wäre, gingen die Antworten der Befragten teils deutlich auseinander: Für mehr als ein Drittel (35 Prozent) wäre der persönliche Glücksgrenzwert erst dann erreicht, wenn das Netto-Gehalt um mindestens 3.000 Euro monatlich angehoben würde. 28 Prozent nannten dafür einen Betrag zwischen 1.000 und 3.000 Euro, fast ein Viertel (23 Prozent) einen zwischen 400 und 1.000 Euro. Nur jede:r Zehnte gab an, das Glück sei schon bei einer Erhöhung von weniger als 400 Euro nicht mehr weiter zu steigern. Im Durchschnitt müsste das persönliche Netto-Monatseinkommen gemäß der forsa-Daten um 3.266 Euro ansteigen, um den Grenznutzen in Sachen Glück zu erreichen. Bei Männern liegt dieser Betrag mit 3.440 Euro dabei noch einmal deutlich höher als bei Frauen (3.072 Euro).

Gehalt vor allem ein Zeichen von Wertschätzung und Lebensqualität

Wenn es um die emotionale Sichtweise auf das Gehalt geht, bestimmt neben dem Glück vor allem Wertschätzung die Gefühlswelt der Deutschen. So ist das monatliche Einkommen aus Sicht fast aller Beschäftigten ein Zeichen dafür, was sie ihren Arbeitgebern wert sind: Mehr als neun von zehn Menschen (93 Prozent) geben an, dass eine Gehaltserhöhung ein Zeichen für Wertschätzung der eigenen Arbeit sei. Neben dieser gewünschten Wertschätzung hat es großen Einfluss auf Motivation, Stolz und Selbstwert der Belegschaften. Bei mehr als zwei Drittel (69 Prozent) steigt die Motivation im Job durch ein höheres Gehalt und die Hälfte der Beschäftigten (50 Prozent) ist derzeit stolz auf ihr aktuelles Gehalt – genauso hoch ist der Anteil derjenigen, denen ein höheres Gehalt das Gefühl gibt, als Person mehr wert zu sein.

Aktuell bezeichnen sich 13 Prozent der Beschäftigten in Deutschland als sehr glücklich, weitere 42 Prozent als eher glücklich mit dem Nettoeinkommen, das ihr Arbeitgeber ihnen monatlich auszahlt. 17 Prozent sind dagegen bezogen auf ihren aktuellen Lohn überwiegend unglücklich, während sich mehr als ein Viertel (28 Prozent) als weder glücklich noch als unglücklich in diesem Zusammenhang beschreiben würden. Wenig überraschend: Mit steigendem, persönlichem Nettogehalt steigt auch der Anteil der „Gehalt-Glücklichen“. So sind diejenigen, die ein Einkommen von mehr als 3.000 Euro erreichen, zu 84 Prozent glücklich. Bei einem Nettogehalt unter der 2.000 Euro-Grenze liegen die betreffenden Prozentwerte bei nur noch 25 Prozent.

Über die Studie

Für den kununu Happiness-Index 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von kununu im Juli und August 2025 insgesamt 3.242 volljährige, sozialversicherungspflichtige Beschäftigte repräsentativ für ganz Deutschland.

 

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