Startseite » News » Hier fehlen die meisten Fachkräfte

Hier fehlen die meisten Fachkräfte

Abgesagte Urlaubsflüge, geschlossene Restaurants und Hotels: In der Gastronomie und im Tourismus macht sich der Fachkräftemangel stark bemerkbar. In welchen Regionen sind die Engpässe am größten?

1 Min. Lesezeit

Abgesagte Urlaubsflüge, geschlossene Restaurants und Hotels: In der Gastronomie und im Tourismus macht sich der Fachkräftemangel stark bemerkbar. In welchen Regionen sind die Engpässe am größten? Eine neue Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt mehr.

Der Personalmangel in der Gastronomie und im Tourismus ist allgegenwärtig. Die Zahl der offenen Stellen, die nicht mit passend qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden könnten, lag im Juni 2022 bei rund 7.600. Ein Grund: Viele ehemalige Beschäftige sind während der Lockdowns in andere Berufe, etwa den Einzelhandel, abgewandert. Das hat eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft kürzlich ergeben. Doch nicht alle Regionen in Deutschland sind gleichermaßen vom Fachkräftemangel betroffen, wie nun eine neue IW-Auswertung zeigt.

NRW und Großstädte haben am wenigsten Probleme

Für Gastronomiebetriebe in Mecklenburg-Vorpommern gestaltet sich die Suche nach geeignetem Personal momentan am schwierigsten: Die Stellenüberhangquote, also der Anteil der nicht zu besetzenden Stellen, ist dort mit knapp 60 Prozent am höchsten. Anders ausgedrückt: Für mehr als jede zweite Stellenanzeige gibt es keine passende Arbeitskraft. Auch in Sachsen, im Saarland und in Sachsen-Anhalt ist die Situation angespannt. Der traurige Spitzenreiter liegt aber in Bayern. In Würzburg können 83,6 Prozent der offenen Stellen nicht besetzt werden. Anders sieht es etwa in Köln aus: Rein rechnerisch findet hier jedes Restaurant, das einen neuen Kellner oder eine neue Kellnerin sucht, einen passenden qualifizierten Arbeitslosen. Wie hoch die Stellenüberhangquote in den Regionen Deutschlands ist, zeigt unsere interaktive Karte.

Deutschland braucht Zuwanderung und bessere Kinderbetreuung

In den vergangenen Wochen wurde oftmals gefordert, dass die Gastronomie und die Tourismusbranche bessere Arbeitsbedingungen bieten müssen, um Fachkräfte zurückzugewinnen. Doch das ist nur ein kleiner Teil der Lösung. „Aufgrund des demographischen Wandels werden wir in den nächsten Jahren insgesamt weniger Arbeitskräfte haben“, sagt IW-Fachkräfteexpertin Paula Risius. „Ohne Zuwanderung und bessere Rahmenbedingungen wie eine ausreichende Kinderbetreuung wird Deutschland das Problem kaum bewältigen können.“

Wo Fachkräfte in Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufen fehlen

Insbesondere im Südosten Deutschlands fehlen zahlreiche Fachkräfte in der Gastronomie und im Beherbergungsgewerbe. Unsere interaktive Grafik zeigt die Stellenüberhangquote, also den Anteil der offenen Stellen, für die es keine passend qualifizierten Arbeitskräfte gibt.

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Andere interessante News

Inkompetenter Chef in einem Kinderkarusell

Ist die KI kompetenter als der Chef?

Bei welchen Fragen und in welchen Situationen ziehen Angestellte den Austausch mit KI dem Gang in die Chefetage vor? Und wie wird KI das Verhältnis zwischen Arbeitnehmenden und Arb...

Zebrochenes Ei, aus dem Eigelb läuft

Nicht das Personalwesen stirbt, sondern die pervertierte Version

Der Thinktank Innovation der „Zukunft Personal“ hat im August diesen Jahres ein Whitepaper zur Zukunft des Personalwesens publiziert. Diese Kolumne beschäftigt sich mit den fünf Th...

KI in Stellenanzeigen

Bewerbende fordern Kennzeichnungspflicht für KI-Stellenanzeigen

Eine neue Studie hat untersucht, wie Bewerbende zu einer KI-Kennzeichnungspflicht in Stellenanzeigen stehen und wie sie ihre eigenen Fähigkeiten einschätzen, KI-generierte Texte in...