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New Work mit Zeitwertkonten : Ein Konto, null Sorgen

Wenn Unternehmen mit 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, Sabbaticals, Pflegeauszeiten oder einem „früher frei“ konfrontiert werden, ist das Zeitwertkonto das Mittel der Wahl, wie die große Verbreitung in Konzernen schon heute zeigt.

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Mann blickt ins Tal
Foto: ©AdobeStock/DEEP

Sabbatical, Vorruhestand oder die 4-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich; die Anforderungen an die Personalabteilungen der Unternehmen werden immer vielfältiger. Dabei können Konzerne häufig leichter auf die Forderung nach individuellen Lösungen reagieren als der kleinere Mittelstand. Doch auch im Mittelstand ist der Kampf um die besten Köpfe längst entbrannt.

Mit dem „Ein Kontomodell“, dem Zeitwertkonto, gibt es ein Benefit, das dafür Sorge trägt, aus Menschen Mitarbeiter und aus Mitarbeitern Fans des Unternehmens werden zu lassen.

Der Wandel der Arbeitszeitgestaltung

Wir leben in einer Welt des Wandels, auch die Arbeitswelt bleibt davon nicht verschont. Die 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich ist nur Beispiel für die Themen, die heute den Mittelstand bewegen. Neben der Begeisterung junger Menschen für das Unternehmen suchen auch die langjährig Beschäftigten nach Lösungen der Arbeitszeitgestaltung, um bspw. etwas früher aus dem Arbeitsleben auszuscheiden. Diese „Babyboomer“ sind es, die die kommenden 15 Jahre die Rentenkassen beglücken werden und große Teile von ihnen möchten dies lieber früher als später tun.

Gerade der Mittelstand in Deutschland steht vor der Herausforderung, auf der einen Seite junge Beschäftigte zu finden und auf der anderen Seite älteren Belegschaftsmitgliedern die Möglichkeit zu eröffnen, früher aus dem Berufsleben auszusteigen. Diese auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinende Personalpolitik ist jedoch seit jeher Gegenstand der Arbeit von Personalabteilungen. Daran wird weder der Fachkräftemangel noch der Wertewandel etwas ändern, im Gegenteil.

So kann man über die Anforderungen der jungen Beschäftigten, bspw. regelmäßige Auszeiten zu fordern oder eine gewisse Zeit nur 4 Tage pro Woche arbeiten zu wollen, denken was man möchte. Diese Wünsche sind vorhanden und auch legitim. Denn jede Zeit hat ihre Besonderheiten und heute geht es mehr denn je um Zeit, bezahlte Zeit in den verschiedenen Lebensphasen.

Die bestehenden Herausforderungen, wie Fachkräftemangel, Wohlstand, Pandemien oder Kriege, verstärken diesen Trend. Sie bringen die Menschen dazu, noch mehr als sonst über ihr Leben und damit ihre (endliche) Zeit nachzudenken. So ist es nicht überraschend, dass Tarifverträge die Wahl zwischen mehr Urlaubstagen oder einer Gehaltserhöhung bieten oder Firmen den Menschen bezahlte Auszeiten statt eines Bonus gewähren. Heute ist Kreativität gefragt, wenn man Beschäftigte langfristig in seinem Unternehmen halten möchte.

Wie kann man nun die Arbeitszeit weiter flexibilisieren und individualisieren, ohne dabei einer möglichen Komplexität der Einzelfälle zum Opfer zu fallen?

Zeitwertkonto: Das „1 Konto: 0 Sorgen“-Prinzip

Unternehmen benötigen aufgrund ihrer Struktur in erster Linie ein Benefit, das die bestehende Systemlandschaft im Unternehmen weitestgehend unangetastet lässt. Des Weiteren ist eine hohe Rechtssicherheit bei der Gestaltung solcher Arbeitszeitinstrumente entscheidend, um sich nicht weitere Risiken ins Haus zu holen.

Das Sozialgesetzbuch IV gibt den Unternehmen eine rechtssichere Grundlage, um dieses Lebensphasenmodell im Sinne eines „1 Konto : 0 Sorgen“ Prinzips umzusetzen, dem Zeitwertkonto. Auf dieser Gesetzesgrundlage besteht die Möglichkeit, durch das Ansparen von unterschiedlichen Entgelt- und Zeitbestandteilen beliebige Auszeiten mit sozialer Absicherung rechtssicher umzusetzen. Das Besondere an diesem Modell ist, dass man mit nur einer arbeitsrechtlichen Grundlage allen Auszeitzielen Rechnung tragen kann. Und dank moderner Technik kann dieses Kontoprinzip einfach in die bestehenden Lohnabrechnungssysteme angebunden werden.

Mehrwert für die Beteiligten

Dieses Prinzip der Verschiebung von in Geld gewandelter Zeit oder die Verschiebung von Entgelt auf einen beliebigen Zeitpunkt in der Zukunft schafft zahlreiche Mehrwerte.

Unternehmen haben eine klare und langfristig angelegte Personalplanung. Denn die Mitarbeiter bauen über den Betrieb Auszeitvermögen transparent auf. Des Weiteren können durch die Einzahlung von Überstunden in das Zeitwertkonto Bilanzrisiken, die mit Überstunden verbunden sind, minimiert werden. Eine transparente und digitale Darstellung des Kontos sorgt zudem für weniger Aufwand in der Kommunikation gegenüber den Mitarbeitern.

Die Mitarbeiter wiederum haben die Möglichkeit, sich Auszeiten einfach und ohne Mehraufwand zu organisieren und können jederzeit ihren persönlichen „Rucksack voller Zeit“ einsehen. Mit diesem Konto wird das Zusammenspiel von Arbeit und Privatleben organisiert und professionalisiert.

Die steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Vorteile für die Beteiligten sorgen zudem dafür, dass es sich bei diesem Konto nicht nur um ein „Auszeit-“Konto handelt, sondern dass es auch die Möglichkeit bietet, steueroptimiert Vermögen zu bilden.

Fazit

Vergleicht man das Kontenprinzip mit anderen Formen der Auszeitgestaltung, wie unbezahlte Urlaube, Altersteilzeit oder Vorruhestandsmodelle wird man schnell zum Fan dieser in Europa einmaligen Vorsorge fürs Leben.

Wenn Unternehmen mit 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, Sabbaticals, Pflegeauszeiten oder einem „früher frei“ konfrontiert werden, ist das Zeitwertkonto das Mittel der Wahl, wie die große Verbreitung in Konzernen schon heute zeigt.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei PensExpert.

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