Großes Potenzial im öffentlichen Dienst
Insgesamt 2.818 Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst nahmen an der Online-Befragung eines Bildungsinstituts teil, darunter rund zwei Drittel Fachkräfte und ein Drittel Führungskräfte. Die Ergebnisse zeigen: Im öffentlichen Dienst gibt es Handlungsbedarf – und gleichzeitig enormes Potenzial. Herausfordernd zeigt sich insbesondere ein Thema.

Das „Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025” der dbb akademie e. V. zeigt: Die Beschäftigten bringen hohe Veränderungsbereitschaft mit, aber jetzt brauchen sie Anerkennung, moderne Strukturen und bessere Möglichkeiten zur Weiterbildung und Entwicklung.
Demografischer Wandel, zunehmender Fach- und Führungskräftemangel, schleppende Digitalisierung und der Wunsch nach mehr Flexibilität: Der öffentliche Dienst sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert. Gleichzeitig macht das Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 der dbb akademie e. V. deutlich, dass die Beschäftigten bereit sind, diesen Wandel aktiv mitzugestalten – sofern die Rahmenbedingungen stimmen.
Wertschätzung zeigt sich herausfordernd
Insgesamt 2.818 Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst nahmen an der Online-Befragung des Bildungsinstituts teil, darunter rund zwei Drittel Fachkräfte und ein Drittel Führungskräfte.

Die Ergebnisse zeigen: Im öffentlichen Dienst gibt es Handlungsbedarf – und gleichzeitig enormes Potenzial. Herausfordernd zeigt sich insbesondere das Thema Wertschätzung: So liegt der Net Promoter Score (NPS) in dieser Kategorie bei -49 bei den Fach- und bei -39 bei den Führungskräften. Die allgemeine Arbeitszufriedenheit bewerten die befragten Fachkräfte mit -37, die Führungskräfte mit -26. Vor allem jüngere Beschäftigte der Generation Z fühlen sich häufig nicht gesehen und nur unzureichend unterstützt.
Alle Generationen sind offen für Veränderungen
Gerade die jüngeren Beschäftigten stehen zugleich auch für Aufbruch und Veränderungsbereitschaft. Das Barometer zeigt: Der Net Promoter Score zur Offenheit für neue Strategien, Arbeitsformen und Ansätze ist bei der Generation Z am höchsten: Bei den Fachkräften beträgt der Wert +47, bei den Führungskräften sogar knapp +50.
Gleichzeitig bewegen sich aber auch die Werte der mittleren und älteren Jahrgänge im klar positiven Bereich: sie liegen zwischen +32 und +43.
Noch deutlicher fällt der Stellenwert von Weiterbildung aus: Mit einem NPS von +54 betrachten viele Fach- und Führungskräfte sie als zentralen Schlüssel zur Weiterentwicklung. Das zeigt: Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, sind die Menschen im öffentlichen Dienst bereit, ihre Arbeit aktiv mitzugestalten und zukunftsfähig zu machen.
„Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll: Viele Fach- und Führungskräfte sind bereit, ihre berufliche Entwicklung aktiv voranzutreiben und Veränderungen mitzugestalten. Dieser Veränderungswille ist ein enormes Potenzial für die Modernisierung des öffentlichen Dienstes – und verdient die passenden Strukturen, um Wirkung zu entfalten“, so Simone Fleischmann, stellvertretende Bundesvorsitzende des dbb und Vorsitzende der dbb
akademie.
Große Unterschiede zwischen den Altersgruppen bei einem wichtigen Thema
Ein weiteres zentrales Thema für viele Fach- und Führungskräfte ist die Digitalisierung. Hier zeigen sich im Barometer deutliche Unterschiede zwischen den Generationen. So fühlen sich Beschäftigte der Generation Z mit einem NPS von +18 vergleichsweise sicher im Umgang mit digitalen Tools und Künstlicher Intelligenz, während bei älteren Jahrgängen deutlich größere Unsicherheiten bestehen. So liegt der NPS-Wert zur digitalen Souveränität bei 30- bis 60-jährigen Führungskräften bei -32 und bei Fachkräften derselben Altersgruppe bei -26,5. In der Altersgruppe 60+ verschärfen sich die Probleme noch weiter: Führungskräfte geben einen NPS von -42 an, Fachkräfte sogar -48.
Besonders alarmierend ist der Wert zur Frage, wie gut sich die Beschäftigten vom Arbeitgeber auf den digitalen Wandel vorbereitet fühlen: Er liegt bei -67 und fällt bei der Generation Z mit -71 sogar noch schlechter aus. Dies ist ein deutliches Signal, dass gerade die jüngeren Generationen die digitalen Defizite ihrer Organisationen sehr bewusst wahrnehmen.
Wandel ist möglich – und gewollt
Gleichzeitig machen die Ergebnisse aber auch Mut: Wandel ist möglich – und gewollt. Themen wie Diversität, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft werden zunehmend positiv bewertet – zumindest in ihrer Zielsetzung. Die Frage ist nicht, ob Veränderung erwünscht ist, sondern ob sie konsequent in Strukturen, Kultur und Führung verankert wird. Dort, wo Mitarbeitende mitgestalten können, Kommunikation transparent ist und Führung auf Vertrauen setzt, steigt auch die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Der öffentliche Dienst hat die Chance, nicht nur auf den Wandel zu reagieren, sondern ihn aktiv zu gestalten. Dafür braucht es Mut, strategische Klarheit und echte Veränderungsbereitschaft auf allen Ebenen.
„Unsere Umfrage zeigt, wo im öffentlichen Dienst die größten Bedarfe bestehen – etwa beim digitalen Wandel und im Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Viele Beschäftigte fühlen sich auf diese Themen noch nicht ausreichend vorbereitet“, so Oliver Schieck, Geschäftsführer der dbb akademie e. V. „Gleichzeitig ist die Bereitschaft zur Weiterentwicklung groß. Mit unserem Seminarprogramm greifen wir diese Bedarfe auf und bieten gezielte Unterstützung bei Themen wie digitaler Kompetenz, moderner Führung und Zusammenarbeit.“
Das gesamte Fach- und Führungskräfte-Barometer 2025 finden Interessierte zum Download.



