HR und der EU AI Act : Fortschritt ermöglichen, statt ihn zu bremsen!
Der EU AI Act soll den sicheren und fairen KI-Einsatz gewährleisten – ein sinnvolles Ziel. In der aktuellen Form stellt er Unternehmen jedoch vor Herausforderungen. Besonders für HR-KI sind klare, praxisnahe Regeln nötig, um unnötigen bürokratischen Aufwand zu vermeiden.

Künstliche Intelligenz verändert das Personalmanagement grundlegend. Sie automatisiert Prozesse und unterstützt fundierte Entscheidungen. Unternehmen, die KI gezielt einsetzen, gewinnen wertvolle Zeit für strategische Themen. Doch der EU AI Act schafft Unsicherheit: Statt praktikabler Rahmenbedingungen setzt er auf bürokratische Hürden. Natürlich muss der verantwortungsvolle Umgang mit Daten sichergestellt sein – aber mit praxisnahen Lösungen, die Fortschritt ermöglichen.
KI macht HR produktiver
Indem KI monotone Aufgaben übernimmt, bleibt mehr Zeit für das Wesentliche: die Menschen im Unternehmen. Besonders im Wissensmanagement entfaltet sie ihr Potenzial. Chatbots beantworten Fragen, machen Richtlinien zugänglich und liefern Informationen in Sekunden – in jeder Sprache zu jeder Zeit.
Datenschutz und Transparenz ohne Blockaden
Sicherheit und Nachvollziehbarkeit sind im HR-Bereich unerlässlich. rexx systems setzt auf ein Multi-Layer-Prinzip, das Kundendaten strikt trennt und keine sensiblen Informationen für KI-Trainings nutzt. Ein durchdachtes Datenschutzkonzept schafft Vertrauen, ohne Prozesse zu verlangsamen.
KI als Assistent für HR-Teams
Über Automatisierung hinaus bietet KI effektive Unterstützung. Sie ist ein wertvoller Sparringspartner für HR-Teams, unterstützt bei der Erstellung von Stellenausschreibungen, hilft bei der Anforderungsanalyse offener Stellen und liefert datenbasierte Empfehlungen. Auch bei Interviews und der Evaluierung von Bewerberfähigkeiten kann sie wertvolle Einblicke liefern. Dabei geht es jedoch nicht darum, menschliche Entscheidungen zu ersetzen, sondern sie zu unterstützen. So werden fundierte Entscheidungen schneller und sicherer getroffen.
EU AI Act: Regulierung mit Augenmaß statt Innovationsbremse
Der EU AI Act soll den sicheren und fairen KI-Einsatz gewährleisten – ein sinnvolles Ziel. In der aktuellen Form stellt er Unternehmen jedoch vor Herausforderungen. Besonders für HR-KI sind klare, praxisnahe Regeln nötig, um unnötigen bürokratischen Aufwand zu vermeiden.
Neben der Regulierung sollten gezielte Fördermaßnahmen die Innovation stärken. Unklare Begriffe wie „verhaltensmanipulierende KI“ schaffen Unsicherheit – eine präzisere Abgrenzung wäre notwendig. Hochrisiko-KI gehört streng reguliert, wo gravierende Auswirkungen drohen, etwa in der Justiz oder im Gesundheitswesen. HR-Anwendungen wie Chatbots oder Automatisierungslösungen hingegen erfordern differenzierte Ansätze.
Mit Strafen von bis zu sieben Prozent des Jahresumsatzes – ähnlich der DS-GVO – könnte der AI Act Unternehmen abschrecken, während in den USA größere Freiheiten herrschen – ein Wettbewerbsnachteil für Europa. Der AI Act verbietet „verhaltensmanipulierende“ KI-Systeme oder soziale Bewertungssysteme. Hier braucht es eine präzisere Abgrenzung, um Fortschritt nicht unbeabsichtigt zu blockieren.
Fazit: KI gezielt nutzen, statt Fortschritt zu blockieren
KI-Technologien bieten Unternehmen erhebliche Vorteile. rexx systems zeigt mit Rai, dass eine sichere, datenschutzkonforme und transparente KI-Integration nicht nur möglich, sondern essenziell für den Erfolg im modernen Personalmanagement ist. Ein regulatorischer Rahmen sollte Innovationen fördern und gleichzeitig für verantwortungsvollen KI-Einsatz sorgen – mit klaren, umsetzbaren Regeln – ohne unnötige Hürden, die Innovation ausbremsen.

Autor: Gianluca Winkel, rexx systems GmbH, CTO, Development & Technology DevTec
(erschienen in der HR Performance 2/2025)