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Ein neuer Personalentwicklungsansatz im Consulting

Wie „gut“ ein Unternehmen am Markt wahrgenommen wird, hängt neben den eingesetzten Methoden vor allem von der Qualifikation und den Fähigkeiten des eingesetzten Personals ab. Der Consulting-Bereich hat daher im Jahr 2023 ein Personalentwicklungssystem implementiert, um die kontinuierliche Weiterentwicklung seiner Berater und Beraterinnen sowie deren Instrumentarium sicherzustellen.

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Rollenmodell
Foto: ©Peras

Dem HR-Dienstleister Peras ist es innerhalb des Consultingteams gelungen, durch regelmäßige Feedbacks und Selbsteinschätzungen die Individual-Skills seiner Mitarbeitenden auszubauen und noch besser aufeinander abzustimmen – eine gleichsam pragmatische wie günstige Methode der strategischen Personalentwicklung, mit der Mittelständler wirksam ihre eigene Arbeitgeberattraktivität erhöhen können.

Wie „gut“ ein Unternehmen am Markt wahrgenommen wird, hängt neben den eingesetzten Methoden vor allem von der Qualifikation und den Fähigkeiten des eingesetzten Personals ab. Der Consulting-Bereich hat daher im Jahr 2023 ein Personalentwicklungssystem implementiert, um die kontinuierliche Weiterentwicklung seiner Berater und Beraterinnen sowie deren Instrumentarium sicherzustellen. Über einen kontinuierlichen Feedback-Prozess entwickelt sich das System in einem iterativen Vorgehen weiter und passt sich laufend an sich ändernde Umweltbedingungen an.

In einem ersten Schritt wurde dabei überlegt, welche Fähigkeiten im Consulting-Geschäft überhaupt benötigt werden: persönliche Kompetenzen wie Belastbarkeit, Eigenverantwortung, Teamwork und Konfliktfähigkeit ebenso wie fachliche, darunter systemische Beratung, Prozessoptimierung, Organisationsentwicklung oder Diagnostik. Jede Kompetenz wurde eindeutig beschrieben und – wo sinnvoll – zusätzlich durch beobachtbare Verhaltensanker unterlegt.

Tiefes oder breites Wissen?

Nicht jeder ist in jedem Feld gleich gut. Startpunkt der Offensive für den Kompetenzaufbau war daher ein ausgedehnter Feedback-Prozess. Dabei wird jede Kompetenz durch die jeweilige Person selbst sowie mindestens drei Kollegen und Kolleginnen fremd eingeschätzt und in Abgleich gebracht.

Der näheren Eigenbeurteilung dient anschließend das Entwerfen sogenannter T-Modelle für jeden Beschäftigten. Sie zeigen auf, in welchen Themen man in der Breite gut aufgestellt ist und in welchen in der Tiefe. Jedes Teammitglied schätzt sich auf einer Skala von 1 bis 5 für jedes Themenfeld und zu den eigenen Kompetenzen ein und entwickelt so ein individuelles Modell. Im Abgleich mit den Beratungsfeldern des Unternehmens, Kundenanforderungen und aktuellen Marktentwicklungen entstanden auf diese Weise spezifische Berater:innen-Profile. Die sich daraus ergebenden kurz-, mittel- sowie langfristigen Entwicklungsmaßnahmen werden anschließend smart ausformuliert und dokumentiert.

Organisatorische und Individualperspektive im Einklang

Mit diesem Vorgehen etablierte Peras eine Struktur, um seine Personalentwicklung zu kanalisieren und den weiteren Kompetenzaufbau im Consulting voranzutreiben – immer abgeglichen über das gesamte Team hinweg. Anders als bei Ad-hoc-Entscheidungen aus jährlichen Mitarbeitendengesprächen, wohin sich der/die Einzelne entwickeln möchte, werden hier beide Aspekte miteinander in Einklang gebracht: organisationale Ebene und Individualperspektive.

Quartalsweise führt das Beratungsteam sogenannte Consulting Days durch, an denen neben der strategischen Planung auch die beschriebene individuelle Entwicklungsplanung diskutiert und abgeglichen wird. Auf diese Weise ist die konsequente Umsetzung der Zielsetzung und damit die Qualitätssicherung sichergestellt.

(erschienen in HR Performance 1/2024)

Carsten Sura
Foto: ©Peras

Autor: Carsten Sura ist Senior Manager und Experte für New Work, Führung und Zusammenarbeit bei Peras, E-Mail: carsten.sura@peras.de

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