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Viele Berufe verdienen mehr Anerkennung

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich im Jahr 2021 nur leicht entspannt. Das Niveau von vor der Coronapandemie wurde jedoch bei Weitem nicht erreicht, wie Zahlen und Analysen vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im kürzlich veröffentlichten Datenreport 2022 zeigen.

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Foto: ©AdobeStock/goodluz

Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt hat sich im Jahr 2021 nur leicht entspannt. Das Niveau von vor der Coronapandemie wurde jedoch bei Weitem nicht erreicht, wie Zahlen und Analysen vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im kürzlich veröffentlichten Datenreport 2022 zeigen. Zudem erhalten viele Berufe noch nicht die Anerkennung, die sie verdienen.

Aus Anlass der Veröffentlichungen erklärt BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser:

„Die berufliche Bildung steht auch in diesem nun schon dritten Corona-Jahr vor enormen Herausforderungen. Erfreulich ist, dass sich aktuell die Erholung bei der Entwicklung der Zahl der angebotenen betrieblichen Ausbildungsplätze weiter fortsetzt. Denn im April wurden der Bundesagentur für Arbeit mehr Ausbildungsstellen gemeldet als im Vorjahr. Gleichzeitig hält aber auch der Trend weiter an, dass sich immer weniger Jugendliche und junge Erwachsene um einen dualen Ausbildungsplatz bewerben und akademische Bildungswege bevorzugen. Dies lässt meine Sorge um die Sicherung des künftigen Fachkräftebedarfs in wichtigen systemrelevanten Bereichen unserer Wirtschaft größer werden. Auch die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind in Deutschland bereits deutlich zu spüren.

Die Analysen des BIBB-Datenreports zeigen, wie wichtig es ist, über die Berufe mit Dienstleistungs- und Wissenschaftsausprägung hinaus auch die Bedeutung handwerklicher und gewerblich-tech­nischer Berufe für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft zu erkennen und die bildungspolitische System­steuerung danach auszurichten. Wenn die Transformation gelingen soll, brauchen wir beide gleichermaßen: beruflich und akademisch Qualifizierte. Deshalb müssen wir gerade jetzt mehr für die Attraktivität der beruflichen Aus- und Weiterbildung tun. Ziel muss es sein, beide Gruppen durch alle Bildungsprozesse im Lebensverlauf gleichwertig zu fördern und damit das Ansehen dieser Berufe in der Gesellschaft, vor allem hinsichtlich ihres Bildungspotenzials und der mit ihnen verbundenen Karriereperspektiven, wieder zu steigern.“

Nach den Zahlen und Analysen des BIBB-Datenreports hat sich im Jahr 2021 die Lage auf dem Ausbildungsmarkt nur leicht entspannt. Das Niveau von vor der Coronapandemie wurde jedoch bei Weitem nicht erreicht. So wurden nach den Ergebnissen der BIBB-Erhebung zum 30.09.2021 insgesamt 473.100 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen, 5.600 (+1,2 %) mehr als im Vorjahr. Die Zahl fiel aber immer noch um 52.000 niedriger aus als 2019 (525.000 Verträge). Das Ausbildungsangebot lag 2021 bei 536.200. Das sind 8.800 (+1,7 %) mehr als 2020, aber 41.900 (-7,3 %) weniger als 2019 vor der Coronapandemie.

Die Zahl der jungen Menschen, die 2021 eine duale Berufsausbildung nachfragten, ging im Vergleich zum Vorjahr um 4.800 (-0,9 %) auf 540.900 zurück. Gegenüber 2019 ist ein Rückgang um 57.900 (-9,7 %) zu verzeichnen. Die Ausbildungs­platznachfrage erreichte damit einen neuen Tiefstand seit 1992, als erstmals Daten für das wiedervereinigte Deutschland vorlagen.

Das Schwerpunktkapitel des BIBB-Datenreports widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Fachkräftesicherung und qualifizierte Zuwanderung“.

Der BIBB-Datenreport kann als vorläufige Fassung im PDF-Format unter www.bibb.de/datenreport-2022 kostenlos heruntergeladen werden. Die Printversion wird voraussichtlich im Juli/August zur Verfügung stehen.

Der Berufsbildungsbericht der Bundesregierung ist im Internetauftritt des BMBF unter www.bmbf.de/berufsbildungsbericht abrufbar.

Quelle: BIBB

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