Startseite » News » „Unbezahlte Pflicht- oder Orientierungspraktika verhindern den sozialen Aufstieg“

„Unbezahlte Pflicht- oder Orientierungspraktika verhindern den sozialen Aufstieg“

Unbezahlte Praktika werden weiterhin von vielen jungen Menschen genutzt, obwohl diese den sozialen Aufstieg verhindern, so Philipp Siewert von der DGB-Jugend.

1 Min. Lesezeit
„Unbezahlte Pflicht- oder Orientierungspraktika verhindern den sozialen Aufstieg“
Foto: ©AdobeStock/Coloures-Pic

Die Armutsgrenze liegt bei 1251 Euro im Monat. Ein Drittel aller Studierenden hat weniger Geld zur Verfügung. Viele junge Menschen arbeiten trotzdem in unbezahlten Praktikumsverhältnissen, wie eine Recherche in der neuen Ausgabe von ZEIT Campus zeigt.

Bernd Rützel, SPD-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit und Soziales, findet es richtig, Praktika nicht nach dem Mindestlohn zu bezahlen, denn: „Das Praktikum ist und soll Teil der Ausbildung bleiben.“ Aber: „Ich könnte mir schon vorstellen, dass wir uns mal genauer anschauen, ob man nicht eine Begrenzung für die Dauer von Pflichtpraktika einführen könnte oder eine Mindestvergütung von 520 Euro im Monat.“

Philipp Siewert von der DGB-Jugend kritisiert die aktuelle Regelung: „Nicht selten übernehmen Praktikant:innen die Aufgaben von bezahlten Mitarbeitern.“ Daraus entstehe ein gesellschaftliches Problem: „Unbezahlte Pflicht- oder Orientierungspraktika verhindern den sozialen Aufstieg, weil sie sich viele Studierende noch nicht einmal mit einem Nebenjob oder Bafög leisten können. Und diejenigen, die es trotzdem tun, riskieren damit ihre Gesundheit oder ihren Studienerfolg.“ Dadurch werde außerdem verhindert, „dass Unternehmen diverser werden, wie es sich doch eigentlich so viele vornehmen.“

Quelle: ZEIT Verlagsgruppe

Andere interessante News

Wachstum des Interim Management-Marktgeschehen 2022 übersteigt sogar Prognosen

Die Ludwig Heuse GmbH interim-management.de (Heuse Interim) stellt zum 22. Mal ihre Studie zum Interim Management-Marktgeschehen in Deutschland, Österreich und Schweiz vor. Demnach übersteigt das Wachstum der Branche sogar die eigenen Prognosen. Beinahe 1000 Interim Manager*innen, die in Unternehmen Herausforderungen schnell und kosteneffizient lösen, nahmen an der Studie teil.

Fachkräftemangel im IT-Bereich: Vier Lösungsansätze

In den MINT-Fächern gibt es immer weniger Studienanfänger*innen wodurch auch der Fachkräftemangel im IT- und Tech-Bereich weiter zunimmt. Prof. Dr. Stefan Stein, Präsident der GISMA University of Applied Sciences stellt Maßnahmen vor, die dieses Problem lösen sollen:

Zahl der ausbildungsberechtigten Betriebe sinkt weiter

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) veranschaulicht in einer am Dienstag veröffentlichten Studie, dass der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe seit 2010 bis 2022 um 7 Prozent auf 52 Prozent gesunken ist. Besonders kleinere Betriebe erfüllen nur selten die Voraussetzungen für Ausbildungen.