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Fachkräftemangel im IT-Bereich: Vier Lösungsansätze

In den MINT-Fächern gibt es immer weniger Studienanfänger*innen wodurch auch der Fachkräftemangel im IT- und Tech-Bereich weiter zunimmt. Prof. Dr. Stefan Stein, Präsident der GISMA University of Applied Sciences stellt Maßnahmen vor, die dieses Problem lösen sollen:

3 Min. Lesezeit
Foto: ©AdobeStock/Coloures-Pic
  1. Potenzial von jungen Frauen in Tech- und IT-Branche muss endlich voll ausgeschöpft werden
     
    In Deutschland liegt das größte Potenzial in der Förderung junger Frauen insbesondere in der Tech- und IT-Branche. Wenn es uns gelingt, Schülerinnen die Entscheidung für ein Informatikstudium zu erleichtern, können wir dem Fachkräftemangel schnell entgegenwirken. Laut dem Statistischen Bundesamt liegt der Frauenanteil im Informatikstudium gerade mal bei 21,8 Prozent der Informatik-Studienanfänger. Meiner Meinung nach müssen wir mit dem immer noch weit verbreiteten Klischee, Tech- und IT-Jobs seien „Männerberufe”, aufräumen, die Sichtbarkeit von Frauen als MINT-Vorbilder erhöhen und durch Erfolgsgeschichten zeigen, was in diesen Bereichen möglich ist.
  2. Attraktivität der MINT-Studiengänge muss kommuniziert werden
     
    Allgemein sinkt das Interesse an MINT-Fächern, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen: Im Jahr 2022 ist die Zahl der Studienanfänger*innen im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent zurückgegangen. Wann fangen wir an, über die Attraktivität dieser Studiengänge, einschließlich Informatik, nachzudenken und sie zu fördern? MINT-Fächer sind oft sehr spezialisiert und fokussiert auf ihr technisches Fachgebiet, staubtrocken, theoretisch, abstrakt. Das schreckt ab. Diese Fächer müssen praxisbezogener unterrichtet werden. Dabei sollten Themen hervorgehoben werden, die gesellschaftlich relevant und interessant sind, wie Nachhaltigkeit oder Künstliche Intelligenz.
  3. Vielseitigkeit von MINT-Berufen muss in Fokus gebracht werden
     
    Viele junge Frauen und Männer in der Exportnation Deutschland glauben, dass eine Ausbildung in einem der MINT-Berufe nichts für sie ist. Es bedarf einer Aufklärung über Karriereperspektiven in MINT-Berufen und über die Vielseitigkeit dieser Jobs und Branchen. Außerdem könnte eine Kommunikation, die zeigt, dass hier nicht nur introvertierte Nerds beschäftigt sind, sicher viel bewirken.
  4. Fachkräften aus dem Ausland den Zugang erleichtern
     
    Laut der Agentur für Arbeit braucht es jedes Jahr rund 400.000 Zuwanderer, um auf die sinkenden Zahlen an potenziellen Arbeitskräften in Deutschland reagieren zu können. Die Migration nach Deutschland ist aber mit großem bürokratischem Aufwand verbunden: Dabei geht es nicht nur um die formalrechtlichen Barrieren bei der Zuwanderung, wie Aufenthaltstitel, Arbeitserlaubnis und Visum, Bankkonto, Steuernummer und die Wohnungssuche. Wie schaffen wir es, die Anerkennung von Ausbildung und Studium aus dem Ausland einfacher zu gestalten? Und was können wir tun, damit vor allem kleine und mittelständische Unternehmen lernen, mit sprachlichen und kulturellen Barrieren umzugehen?

Über Prof. Dr. Stefan Stein

Bereits über zwei Jahrzehnte ist der Finanzexperte in verschiedenen führenden Positionen in der Wirtschaft und Wissenschaft etabliert. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaft und Promotion an der Ruhr-Universität Bochum arbeitete er zunächst in der Finanzindustrie bei der Dresdner Bank sowie der WGZ-Bank bevor er in die Wissenschaft zurückkehrte als Geschäftsführer des Instituts für Kredit- und Finanzwirtschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Prof. Dr. Stein ist Gründungspräsident der GISMA University of Applied Sciences in Potsdam. Er hat es sich gemeinsam mit seinem Team zum Ziel gesetzt, die bestmöglichen Voraussetzungen für Absolvent*innen der GISMA zu schaffen, um einen gelungenen Berufseinstieg und erfolgreiche Karrieren zu ermöglichen.

Über GISMA University of Applied Sciences

Die GISMA University of Applied Sciences ist eine in Potsdam ansässige, staatlich anerkannte Hochschule mit internationalen Studierenden sowie erfahrenen Professor*innen und Dozent*innen aus der ganzen Welt, die Bachelor- und Master-Abschlüsse verleiht. Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 bereitet die GISMA den Weg für talentierte und qualifizierte Menschen in die internationale Berufswelt. Die unterschiedlichen Hintergründe, Nationalitäten, Kulturen und Religionen der Mitglieder der Hochschule sind Nährboden für Kreativität und Innovation sowie ein nachhaltiges und friedliches Miteinander. Für die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden und die Hochschulkultur der GISMA ist die Internationalität profilbildend. Die Unterrichts- und Geschäftssprache der Hochschule, mit Sitz in Potsdam und einem weiteren Standort in Berlin, ist Englisch. Der jüngste Campus in Potsdam, die GISMA University of Applied Sciences, wurde 2021 in Betrieb genommen.

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