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Abwanderungs-Gedanken wegen mangelnder Flexibilität

53 % der Befragten, sehen ihre Flexibilität durch neue Unternehmensrichtlinien schwinden und suchen aktuell aktiv nach einem neuen Job. Dabei geht der Trend bei vielen Unternehmen hin zu mehr Office-Präsenz: 35 % der Mitarbeiter:innen sind heute mehr im Büro als noch vor 12 Monaten.

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Schilder flexibel, unflexibel vor Bus
Foto: ©AdobeStock/Thomas Reimer

Immer weiter auseinander driften die Ansprüche von Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeberinnen. So sorgen bei vielen Beschäftigten momentan etwa verschiedene Vorstellungen im Prioritäten-Management oder Return-to-Office-Regeln für Unmut. Das persönliche Wohlbefinden wird immer bedeutender – auch außerhalb der „Gen Z“, wie die repräsentative Studie „Talent Trends 2024“ der PageGroup zeigt.

Ergebnisse der Studie im Überblick

  • Kündigung statt Büro: 53 % derer, die aufgrund geänderter Unternehmensrichtlinien mehr im Büro arbeiten als vor 12 Monaten, suchen aktiv nach einem neuen Arbeitsplatz
  • Wohlbefinden vor Karriere: 64 % der Angestellten haben klare Prioritäten und würden gegebenenfalls auf eine Beförderung verzichten
  • Neue Rolle durch KI: 51 % glauben, dass KI im Job ihre langfristigen Karrierepläne beeinflusst – bislang setzt jedoch weniger als jede:r Dritte KI bei der Arbeit ein
  • Nur 13% finden ihren Arbeitsplatz inklusiv: Diskriminierung ist am häufigsten im Zusammenhang mit dem Alter zu beobachten. Lediglich zwei von fünf deutschen Bewerber:innen geben an, dass sie bei der Arbeit ihr „wahres Ich“ zeigen können.

„Flexibilität ade!“ – auch im deutschen Arbeitsmarkt machen sich die Veränderungen bemerkbar. Viele haben sich in der Pandemie an das New Normal gewöhnt und die Vorteile einer hybriden Arbeitskultur schätzen gelernt. Die akute Folge: 53 % der Befragten, sehen ihre Flexibilität durch neue Unternehmensrichtlinien schwinden und suchen aktuell aktiv nach einem neuen Job. Dabei geht der Trend bei vielen Unternehmen hin zu mehr Office-Präsenz: 35 % der Mitarbeiter:innen sind heute mehr im Büro als noch vor 12 Monaten.

Eine weitere Erkenntnis: Die Einstellung zum Thema Karriere ändert sich. Fast zwei Drittel der Beschäftigten sind bereit, eine Beförderung mit Gehaltserhöhung abzulehnen, wenn sie stattdessen ihr Wohlbefinden erhalten können. Deutschland liegt deutlich über dem europäischen Durchschnitt und zeigt damit die große Bedeutung der Work-Life-Balance.

Wie Arbeitgeber:innen auf die veränderten Anforderungen reagieren sollten, ordnet der Regional Managing Director für Nord- und Zentraleuropa, Goran Barić, ein: „Die aktuellen Entwicklungen sind ein Balanceakt: Unternehmen müssen die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen ernst nehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben – gleichzeitig geht es aber nicht darum, alle Wünsche der Beschäftigten zu erfüllen. In der Regel sind flexible und individuelle Lösungen gefragt.“

Beschäftigte denken über KI nach, aber nur wenige nutzen sie

KI beschleunigt die digitale Transformation dramatisch und viele Arbeitnehmer:innen setzen sich bewusst damit auseinander. So glauben laut der Studie 51 %, dass Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz ihre langfristigen Karrierepläne beeinflusst. Bisher haben allerdings weniger als ein Drittel der Befragten (27 %) in Deutschland KI in ihrer aktuellen Rolle eingesetzt – die Bereiche Unternehmensnahe Dienstleistungen und die Technologiebranche gehen hier voran, Schlusslicht bildet der Öffentliche Dienst. Im weltweiten Vergleich hinkt Europa hinterher – während im internationalen Schnitt knapp ein Drittel (30 %) bereits KI im Job nutzen, ist es in Europa nur knapp jede:r Vierte (23 %).

Expectation Gap

Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten in der Arbeitswelt klaffen die Ansprüche von Jobsuchenden und Arbeitgeber:innen häufig auseinander. So gehen die Erwartungen der Arbeitnehmer:innen weit über wettbewerbsfähige Gehälter und Flexibilität hinaus. Andererseits stehen Unternehmen angesichts wirtschaftlicher und politischer Unwägbarkeiten unter erheblichem Druck. Das macht eine Einigung zwischen beiden Seiten schwer.

Nicholas Kirk, CEO der PageGroup, zu den Ergebnissen: „Die Arbeitswelt bleibt inmitten anhaltender globaler Belastungen wie hoher Inflation, wirtschaftlicher Unsicherheit und raschem technologischen Fortschritt turbulent. Unser Bericht unterstreicht die Notwendigkeit, die Kluft zwischen den Erwartungen der Arbeitnehmer:innen und den Realitäten der Arbeitgeber:innen zu überbrücken, um diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.

Offener Dialog und gemeinsame Problemlösung müssen im Vordergrund stehen. Durch die Förderung einer Kultur des gegenseitigen Verständnisses und der Anpassungsfähigkeit können sowohl die Unternehmen als auch ihre Mitarbeitenden in diesem sich rasch wandelnden Umfeld erfolgreich sein.“

Mehr Informationen zur Studie sind abrufbar.

Quelle: PageGroup

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