Das sind die HR-Top-Trends für 2024
Arbeitskräfte werden dank automatisierter Prozesse intelligenter und produktiver arbeiten können, neue Berufsfelder und Jobs werden entstehen – und gleichzeitig werden neue Skills entwickelt. Das brauchen wir, um in einer volatilen Welt weiter bestehen zu können.
Wir laufen Gefahr, dass Mitarbeitende nicht mehr Schritt halten können mit den rasanten Veränderungen der Arbeitswelt. Ein besorgniserregendes Bild zeichnet eine von ServiceNow und Opinium durchgeführte Studie: 42 Prozent der Arbeitnehmer geben an, dass ihre Ausbildung sie nicht auf die Arbeit vorbereitet hat und fast die Hälfte (47 %) versteht die modernen Technologien gar nicht richtig.
Rund jeder fünfte Arbeitnehmer (17 %) wünscht sich angesichts dieser Situation sogar, einen anderen Karriereweg eingeschlagen zu haben. Robert Rosellen, Area Vice President Austria & Germany bei ServiceNow, erklärt, welche Schlüsse Unternehmen jetzt daraus ziehen sollten, und zeigt vier wichtige Trends für 2024 auf.
1. KI spielt auch im Jahr 2024 eine Schlüsselrolle
Mehr als die Hälfte (57 %) der Befragten in Deutschland sind überzeugt, dass KI einen positiven Einfluss auf die Produktivität am Arbeitsplatz haben wird. Der Aussage, dass KI die größte Chance für die Zukunft der Arbeit ist, stimmten dabei 45 Prozent zu. Für Unternehmen bedeutet das, dass KI die Art und Weise, wie wir heute und in den kommenden Jahren arbeiten, enorm beeinflussen wird. Wer wettbewerbsfähig, produktiv und agil bleiben will, sollte sich an der positiven Einstellung der Arbeitnehmer zum Thema KI orientieren: die Technologie nicht einzusetzen ist keine Option mehr.
Deutsche Arbeitnehmer nutzen KI bereits oder planen, sie zu nutzen, um:
- Brainstormings und die kreative Ideenfindung zu unterstützen (71 %)
- Excel-Formeln zu erstellen (68 %)
- E-Mails oder Beiträge für soziale Medien zu verfassen (67 %)
2. Weiterbildung: Digital Skills, now!
Digitale Skills sind künftig ein entscheidender Faktor in der Arbeitswelt. Dieser Ansicht ist zumindest die überwältigende Mehrheit der deutschen Bevölkerung (73 %). Aus diesem Grund sollte der Umgang mit KI für nahezu zwei Drittel der Befragten (60 %) auch zum Pflichtfach in den Schulen werden. Die Arbeitnehmer zeigen also deutliches Interesse dafür, ihre eigenen Digital Skills zu verbessern. Dies deutet darauf hin, dass derartige Weiterbildungen in Deutschland gut angenommen werden würden. Hier sind nun die Unternehmen gefragt, die entsprechenden Upskilling-Programme für Mitarbeitende zur Verfügung zu stellen.
Doch nicht nur Weiterbildung ist essenziell – auch Reskilling für Quereinsteiger wird immer wichtiger. ServiceNow hat so zum Beispiel zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit und Startsteps den zweistufigen Career Accelerator ins Leben gerufen, um IT-Fachkräfte auszubilden. Arbeitskräfte werden dank automatisierter Prozesse intelligenter und produktiver arbeiten können, neue Berufsfelder und Jobs werden entstehen – und gleichzeitig werden neue Skills entwickelt. Das brauchen wir, um in einer volatilen Welt weiter bestehen zu können. Denn bis 2027 werden allein in Deutschland rund fünf Millionen Arbeitsplätze von Automatisierung und digitalen Technologien direkt beeinflusst sein.
3. Führungskräfte werden (endlich) zum Game Changer
Die Umsetzung von Weiterbildungsmaßen hängt eng mit den Entscheidungen von Führungskräften zusammen: Fast zwei Drittel (67 %) der deutschen Arbeitnehmer sind der Meinung, dass ihre Arbeitgeber die Verantwortung haben, die Entwicklung von KI[1]Fähigkeiten am Arbeitsplatz zu fördern.
Daher liegt es an den Führungskräften, jetzt zu handeln. Ziel ist es, eine praktische Lern- und Entwicklungsstrategie zu entwickeln, die den Arbeitnehmern die notwendigen Fähigkeiten vermittelt, um mit KI-Systemen zu arbeiten. Darüber hinaus müssen Führungskräfte sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter die Zeit und den Raum erhalten, das Gelernte optimal zu nutzen. Gegenwärtig hat noch mehr als die Hälfte (54 %) der Befragten Schwierigkeiten, die Weiterentwicklung ihrer digitalen Fähigkeiten in ihren Arbeitsalltag einzubauen. Diese Barrieren gilt es, abzubauen.
Führungskräfte, die sich nicht auf neue Arbeitsweisen einlassen, riskieren daher, dass ihre Belegschaft nicht richtig auf die Arbeitswelt der Zukunft vorbereitet ist.
4. Aber: Führungskräfte müssen geschützt werden!
Doch Achtung: Wir müssen aufpassen, dass wir den Bogen nicht überspannen. Denn die Erwartungen an Führungskräfte sind extrem hoch. Sie sollten stets ansprechbar sein, ausgeglichen und nahbar, die Werte des Unternehmens kennen, fachlich herausragend und technologisch auf dem neusten Stand sein – zwischen Vorbild, Coach, Teamplayer und Experte. Doch das ist schwer umsetzbar und führt häufig zur Überforderung. Diesem Umstand sollten Unternehmen Rechnung tragen und Führungskräfte dahingehend entlasten, dass die Verantwortung für spezielle Themen und Fachgebiete auf mehrere Schultern verteilt wird, sodass jeder Verantwortliche nur bestimmte Bereiche überblickt.
Fazit
Die Studie zeichnet ein klares Bild: Arbeitnehmer blicken optimistisch auf die Möglichkeiten, die sich durch KI und andere neue Technologien eröffnen – wenn die Ausbildung der Mitarbeiter und die Einführung von KI professionell vorangetrieben wird. Führungskräfte nehmen hier eine wichtige Rolle ein. Klar ist: Unternehmen, die digitale Fähigkeiten in eine solide Lern- und Entwicklungsstrategie einbinden, haben die Chance, erfolgreich zu sein – und ihre Mitarbeiter an diesem Erfolg teilhaben zu lassen.
Quelle: ServiceNow