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Hier ist die Arbeitsplatzunsicherheit am größten

Wenn die Arbeitgeber jedoch nicht dafür sorgen, dass sich die Belegschaft wohlfühlt, laufen sie Gefahr, dass wichtige Fähigkeiten, Erfahrungen und Enthusiasmus verloren gehen, was es schwierig machen könnte, den von den Kunden und Auftraggebern erwarteten Service zu bieten.

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Frau ist verzweifelt am Arbeitsplatz
Foto: ©AdobeStock/Dragana Gordic

An ihrem Arbeitsplatz fühlen sich fast vier von zehn Arbeitnehmenden (38 %) nicht sicher. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie People at Work 2023: A Global Workforce View des ADP® Research Institute. Um der Arbeitsplatzunsicherheit entgegenzuwirken, sollten Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen, um talentierte Arbeitskräfte zu beruhigen und zu halten.

Das Gefühl der Arbeitsplatzunsicherheit ist bei jungen Menschen am größten. Laut der Umfrage unter mehr als 32.000 Arbeitnehmenden in 17 Ländern gibt die Hälfte (50 %) der Generation Z (18- bis 24-Jährige) an, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz nicht sicher fühlen. Dieser Anteil ist doppelt so hoch wie der Anteil der über 55-Jährigen, die dasselbe sagen (24 %).

Die Ergebnisse kommen zu einem Zeitpunkt, an dem der Abbau von Arbeitsplätzen in vielen Sektoren Schlagzeilen macht, unter anderem bei Technologieunternehmen und professionellen Dienstleistern, und nach anhaltenden Herausforderungen in Branchen, die besonders stark von der Pandemie betroffen waren, wie dem Gastgewerbe. Mit dem Aufkommen neuer KI-Tools, die die Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz auf die nächste Stufe heben, sind potenziell weitere Arten von Arbeitsplätzen bedroht.

Arbeitnehmende in der Medien- und Informationsbranche geben am häufigsten an, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz nicht sicher fühlen (54 %), gefolgt von Arbeitskräften im Gastgewerbe/Freizeitsektor (51 %).

In Deutschland geben 27,93% der Arbeitskräfte an, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz nicht sicher fühlen. Der Bericht untersucht die Einstellung der Belegschaft zur aktuellen Arbeitswelt und ihre Erwartungen und Hoffnungen an den Arbeitsplatz der Zukunft.

Insgesamt glauben mehr als sechs von zehn Arbeitnehmenden (62 %), dass kein Beruf von der derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheit unberührt bleiben wird. Und fast jede*r vierte (23 %) glaubt, dass der Einsatz von KI in den nächsten fünf Jahren in der eigenen Branche zur Norm werden und manuelle Aufgaben reduzieren wird.

Thomas Zimmermann, Country General Manager von ADP Deutschland, kommentiert: „In diesen herausfordernden Zeiten machen sich die Arbeitnehmenden zwangsläufig Sorgen um ihren Arbeitsplatz, vor allem angesichts der großen Aufmerksamkeit, die in den Medien dem Stellenabbau bei namhaften Unternehmen und der KI, die angeblich die Arbeitsplätze der Menschen übernehmen wird, gewidmet wird.

Gleichzeitig stehen viele Unternehmen jedoch immer noch vor akuten Problemen bei der Gewinnung und Bindung von Talenten, so dass das Bild nicht so düster ist, wie manche meinen.

In Anbetracht dieser widersprüchlichen Faktoren müssen die Arbeitgeber nach Möglichkeit mehr tun, um ihren Mitarbeitenden zu versichern, dass sie geschätzt werden, dass ihre Bemühungen anerkannt werden und dass die Aussichten für ihre Karriere im Unternehmen gut sind.

Es ist nicht unbedingt so, dass ein Stellenabbau in einem Unternehmen bedeutet, dass andere diesem Beispiel folgen werden. Oder dass Automatisierung, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen etwas sind, wovor man sich fürchten muss. Sie könnten die Arbeit der Menschen in der Zukunft tatsächlich einfacher oder befriedigender machen. Wenn das in einem bestimmten Unternehmen oder einer bestimmten Branche der Fall ist, dann sollten Arbeitgeber jetzt mit den Arbeitnehmenden sprechen, um Missverständnisse auszuräumen und unnötige Bedenken zu zerstreuen.

Indem man den Arbeitskräften das Gefühl gibt, dass ihr Arbeitsplatz sicher ist und dass sie die Möglichkeit haben, sich im Unternehmen weiterzuentwickeln, indem man ihnen zeigt, welche Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten sie haben, können sie sich besser darauf konzentrieren, gute Arbeit zu leisten, ohne sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Und wenn Führungskräfte all dies tun können und gleichzeitig sicherstellen, dass sie eine faire Bezahlung und eine integrative, ansprechende Arbeitsplatzkultur bieten, werden die Arbeitskräfte dem Unternehmen wahrscheinlich viel positiver gegenüberstehen.

Wenn die Arbeitgeber jedoch nicht dafür sorgen, dass sich die Belegschaft wohlfühlt, laufen sie Gefahr, dass wichtige Fähigkeiten, Erfahrungen und Enthusiasmus verloren gehen, was es schwierig machen könnte, den von den Kunden und Auftraggebern erwarteten Service zu bieten.“

Vor diesem Hintergrund hat eine*r von fünf Arbeitnehmenden der Generation Z (20 %) in den letzten 12 Monaten einen Branchenwechsel in Erwägung gezogen, und ein Viertel (25 %) hat über die Gründung eines eigenen Unternehmens nachgedacht. Im Gegensatz dazu hat eine*r von sechs über 55-Jährigen (17 %) darüber nachgedacht, in den Vorruhestand zu gehen, was die so genannte „Grey Resignation“ möglicherweise noch verschärft.

Quelle: ADP

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