Der Diversity-Megatrend: Taten sprechen lauter als Worte!
Warum Unternehmen die aktive Umsetzung von Vielfalt für ihre Zukunftsfähigkeit prioritieren müssen, anstatt sich lediglich darauf zu beschränken, darüber zu reden.
2006 initiierten DaimlerChrysler, die Deutsche Bank, die Deutsche BP und die Deutsche Telekom die „Charta der Vielfalt“ – eine Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft, Vielfalt am Arbeitsplatz zu fördern und sich gegen Diskriminierung einzusetzen. Bis heute haben 4.900 Organisationen mit 15 Millionen Beschäftigen unterzeichnet. Um ihr Engagement nach außen zu tragen, richten sie am 23. Mai den 11. Deutsche Diversity-Tag aus. Ein perfekter Anlass, um sich genauer anzuschauen, wie sehr es um die Vielfalt am Arbeitsplatz tatsächlich aussieht.
Grundsätzlich lässt sich sagen: Diversität liegt im Trend und wird immer relevanter. Zu diesem Schluss kam schon 2020 die Studie Diversity Trends. Zwei Drittel der Befragten bewerteten Diversity Management darin als vorteilhaft für ihr Unternehmen. 63 Prozent gingen davon aus, dass Diversität künftig eine noch wichtigere Rolle spielen wird. Doch was bedeutet das konkret?
Die Praxis zeigt: Der Veränderungsdruck von Stakeholder:innen, hat zu einem „Diversitäts-Aktionismus“ geführt, wie der German Diversity Monitor feststellt. „Regenbogenmarketing und Lippenbekenntnisse“ seien demnach sehr beliebt, da sie öffentlichkeitswirksam sind. Bei der Umsetzung aber hapert es noch immer. Ist das klug? Nein. Ganz im Gegenteil. Schließlich ist Diversität auch ein signifikanter wirtschaftlicher Erfolgsfaktor.
Diverse Teams und Organisationen sind effizienter und innovativer. Sie reagieren auf Herausforderungen flexibler und gehen besser auf die Bedürfnisse ihrer Kund:innen ein. Sehr anschaulich beschreibt diesen Zusammenhang der Report Global Megatrends 2022 des Project Management Institutes (PMI). 88 Prozent der Befragten gaben darin an, dass diverse Teams Projekte erfolgreicher ins Ziel führen. Zum gleichen Schluss kommt eine internationale Analyse der Unternehmensberatung McKinsey. Demnach haben vielfältige Unternehmen eine um 25 Prozent größere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein. Der aktuellen Studie Pulse of the Profession des PMI zufolge erreichen fast 80 Prozent der Projekte ihr geplantes Ziel, wenn Teams mehr als die technischen und fachlichen Stärken ihrer Kolleg:innen nutzen und für ein wertschätzendes Miteinander sorgen.
Welche Fähigkeiten das genau sind und welche Vorteile Unternehmen davon haben, sie intensiv zu fördern, weiß Sandra Deichsel, Strategy Lead für Deutschland beim Project Management Insitute (PMI). Durch ihre langjährige Erfahrung als Projekt- und Programmmanagerin sowie Dozentin in- und außerhalb Europas hat sie die Vorteile einer diversen Teamzusammenstellung vielfach zu schätzen gelernt – vom Recruiting bis hin zur projektbasierten Zusammenarbeit.