Startseite » News » In diesen Berufen bekommen Azubis am meisten

In diesen Berufen bekommen Azubis am meisten

Das Bundesinstitut für Berufsausbildung hat die Zahlen zur tariflichen Ausbildungsvergütung 2022 veröffentlicht. Demnach gab es für Auszubildende im Durchschnitt 1.028 Euro brutto pro Monat. Trotzdem gibt es weiter erhebliche Unterschiede je nach Ausbildungsberuf, wobei die Vergütung zwischen 652€ für eine/n Orthopädieschuhmacher/in und 1.254€ für den Zimmerer/in schwankt.

2 Min. Lesezeit
In diesen Berufen bekommen Azubis am meisten
Foto: ©AdobeStock/Robert Kneschke

Im vergangenen Jahr sind die tariflichen Ausbildungsvergütungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr im bundesweiten Durchschnitt um 4,2 Prozent gestiegen. Damit lag der Anstieg der Vergütung deutlich über dem Niveau des Vorjahres (2,5 %).

Die Auszubildenden in tarifgebundenen Betrieben erhielten im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre 1.028 Euro brutto im Monat und somit erstmals im Schnitt mehr als 1.000 Euro. Für Auszubildende in Westdeutschland ergab sich mit 1.029 Euro ein leicht höherer Durchschnittswert als für ostdeutsche Auszubildende mit 1.012 Euro. Dies sind die zentralen Ergebnisse der Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen für das Jahr 2022 durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).

Aufgrund der hohen Inflation mussten die Auszubildenden – so wie die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – trotz des höheren Anstiegs Reallohnverluste hinnehmen. Insbesondere bei Tarifabschlüssen zu Beginn des Jahres bzw. aus den Vorjahren, in denen Tariferhöhungen für 2022 vereinbart wurden, konnte die Entwicklung der Preise noch nicht berücksichtigt werden. Zum Teil reagierten die Tarifparteien aber auch mit Sonderzahlungen, die sich allerdings nicht in der Berechnung der durchschnittlichen tariflichen Ausbildungsvergütungen niederschlagen.

Seit 1976 wertet das BIBB die tariflichen Ausbildungsvergütungen jährlich zum Stichtag 1. Oktober aus. In die Berechnung der gesamtdeutschen Durchschnittswerte sowie der Durchschnittswerte für Ost- und Westdeutschland fließen dabei alle Ausbildungsberufe ein, für die Daten zu tariflichen Ausbildungsvergütungen vorliegen. In der BIBB-Datenbank „Tarifliche Ausbildungsvergütungen“ (www.bibb.de/ausbildungsverguetung) werden Durchschnittswerte für stärker besetzte Ausbildungsberufe ausgewiesen. Es liegen für 171 Berufe in West- und 111 Berufe in Ostdeutschland Ergebnisse vor.

Erhebliche Unterschiede je nach Beruf

Dabei zeigen sich erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe je nach Ausbildungsberuf. Die im gesamtdeutschen Durchschnitt höchsten tariflichen Ausbildungsvergütungen wurden wie im Vorjahr im Beruf Zimmerer/Zimmerin mit monatlich 1.254 Euro gezahlt. In vierzehn Berufen lagen die tariflichen Vergütungen im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre bei 1.150 Euro oder mehr. Hier finden sich vor allem Berufe aus dem Baugewerbe wie Maurer/-in (1.209 €) oder Rohrleitungsbauer/-in (1.192 €), ferner kaufmännische Berufe wie Bankkaufmann/-frau (1.201 €) oder Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen (1.196 €). Insgesamt erhielten etwa 60 Prozent der Auszubildenden, die in einem tarifgebundenen Betrieb lernten, 2022 eine Ausbildungsvergütung von mehr als 1.000 €, etwas mehr als ein Fünftel sogar mehr als 1.150 €.

Bei rund 15 Prozent der Auszubildenden lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2022 unterhalb von 850 €. Für 19 Berufe wurde ein bundesweiter Durchschnittswert von weniger als 850 € ermittelt. Die meisten dieser Berufe gehörten zum Handwerk, z. B. Maler/-in und Lackierer/-in (848 €), Bäcker/-in (782 €), Schornsteinfeger/-in (723 €) oder Friseur/-in (657 €). Die insgesamt niedrigsten tariflichen Ausbildungsvergütungen gab es mit 652 € im Beruf Orthopädieschuhmacher/-in.

Zwischen den Ausbildungsbereichen unterschieden sich die Ausbildungsvergütungen ebenfalls deutlich. Über dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 1.028 € lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen im öffentlichen Dienst (1.114 €) sowie in Industrie und Handel (1.081 €) und Hauswirtschaft (1.034 €), darunter in der Landwirtschaft (1.002 €), in den freien Berufen (946 €) und im Handwerk (930 €).

Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse sowie die Möglichkeit zum Download von elf Abbildungen finden Sie im Beitrag „Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2022: Erstmals im Durchschnitt über 1.000 Euro – Anstieg aber unterhalb der Inflationsrate“ im Internetangebot des BIBB unter www.bibb.de/ausbildungsverguetung-2022.

Eine tabellarische Gesamtübersicht über die für 2022 ermittelten Vergütungsdurchschnitte in den erfassten Berufen ist abrufbar unter www.bibb.de/ausbildungsverguetung.

Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

Andere interessante News

Biorhythmus, Gehirn funktioniert bei einigen Menschen spät abends, bei anderen früh morgens besser

Biorhythmus wird bei Arbeitszeitgestaltung zu wenig berücksichtigt

Der Biorhythmus scheint mehr und mehr an Bedeutung zu gewinnen, geht es um die Gestaltung des Arbeitstages: Zwei Drittel (67 %) der Befragten sind der Meinung, dass Arbeitgeber*inn...

Arbeitende Rentnerin

Diese Berufsgruppen arbeiten am häufigsten während der Rente

Es arbeiten über 90 Prozent der Erwerbstätigen, die ehemals selbstständig waren, auch nach dem Renteneintritt wieder selbstständig. Auch entspricht das Anforderungsniveau der Tätig...

Foto: ©AdobeStock/Michael Faust

„Der Job fürs Leben hat ausgedient.“

„Fachkräfte fühlen sich falsch eingesetzt, während Unternehmen passende Kandidat*innen vermissen. Das zeigt: Qualifizierung und Weiterbildung werden zum Erfolgsfaktor schlechthin. ...