E-Learning Dialog und Austausch Lernen im Team und Kollabora- :on Lernförderliche Führung System zur Erfassung und Sichtbarmachung Quelle: Dauber, Fink & Yolles, 2012; Yazici, 2015 Befähigung der Mitarbeiter Organisa:onsnetzwerk beitsalltags. Lernen als Konsequenz aus einem selbstbesSmmten und -organisier- ten Lernprozess. Lernen wird unterstützt, indem Zeit und ggf. finanzielle Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Es werden Möglichkeiten geschaffen, eige- ne Standpunkte darzulegen und individuel- les sowie Gruppen-Feedback zu bekom- men. Schnelles Scheitern ist erlaubt. Teams entscheiden parSzipaSv über Lern- ziele, verfolgen und verantworten diese gemeinsam im Einklang mit den Unter- nehmenszielen. Gruppen (Teams) über- denken ihren Standpunkt infolge von Dis- kussionen oder neuer InformaSonen. FührungskräJe setzen Lernen zum Errei- chen strategischer Unternehmensergeb- nisse sowohl auf Individual-, Gruppen- und OrganisaSonsebene ein. Sie beraten und fördern die BeschäJigten. nisationskulturwahrnehmungen auszugehen, die ImplemenSerung und Pflege von Syste- zudem durch individuelle, nationale Wertvorstel- men, Strukturen und Prozessen, die den lungen geprägt sind. Welche Bedeutung den or- Lernfortschri8 erfassen und sichtbar ma- ganisationalen Lernaktivitäten beigemessen wer- chen. Die gewonnenen Erkenntnisse wer- den, hängt somit auch von der wahrgenommenen den für die BeschäJigten verfügbar. Mes- Organisationskultur ab (Yazici & Karabag, 2019). sung von Zeit- und Ressourcen-InvesSSo- Auf Basis einer ganzheitlichen und dynamischen nen in die Weiterbildung. Organisationskultur-Perspektive lassen sich Lern- kulturen gestalten und ein Handlungsrahmen für Lernaktivitäten ableiten. Insbesondere Führungs- kräfte und die Personalentwicklung gestalten die- sen Handlungsrahmen maßgeblich mit. Wie kön- nen Unternehmen ihre Lernkultur bestimmen? Mitarbeiter werden ermuSgt und moS- viert, eigene Lernziele zu setzen und ei- genverantwortlich zu verfolgen. In der OrganisaSon wird EigeniniSaSve gewür- digt. Mitarbeiter werden ermuSgt, innerhalb Ein viel zitiertes, aber im europäischen Raum we- und außerhalb der OrganisaSonsgrenzen nig angewendetes Modell ist das DLOQ-Modell nach Lösungen zu suchen. Beziehungen (Dimensions of the Learning Organization Ques- werden als Quelle für Lernressourcen tionaire) von Marsick und Watkins, 2003. Mit sie- verstanden. ben Dimensionen (21 Items, je 3 Items pro Dimen- sion) kann das organisationale Lernen sowohl auf der Individual-, Gruppen und Organisationsebene erfasst werden (siehe Tabelle). angebote, bedarfsspezifische aktuelle Trainings, Learning-on-Demand Lösungen zur systemaSschen Förderung von fachlichen und überfachlichen Kompe- tenzen und kogniSver Flexibilität. Qualitäts- und Lernzirkel (runder Tisch), App-basierte Austausch- und Feedback-Kanäle zur Problem-Explora- Son, Reflekion und Erzeugung von Systemdenken. nehmensweit unterschiedlich wahrgenommen werden. Eine organisationsweite Untersuchung Regelmäßige Reflekion und Teamdiskussionen „Lessons der organisationalen Lernpraktiken kann Hinwei- to learn, Lessons learned“ einer Woche, Spearing Part- se auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf- ner, bedarfsorienSerte (virtuelle) Workshops zur Förde- zeigen und damit Hinweise zur Gestaltung der rung individueller und kollekSver Fähigkeiten durch Lernkultur geben. InterakSon und Teamwork. Die Grafik (unten links) zeigt einem Auszug aus ei- ner laufenden Studie, in der die Wahrnehmungs- Mentoring, Coaching, FührungskräJeentwicklung, Stei- unterschiede zwischen Führungskräften und Mit- gerung der LernakSvitäten durch Entwicklung und Ge- arbeitern in der Wissenschaft (N=84) analysiert staltung von Lernkulturen durch Lernstrategien, -struk- werden (Yazici & Karabag, 2019). Führungskräfte turen und -prozesse. und Mitarbeiter weisen signifikante Unterschiede in den Dimension „Lernen im Team und Kollabora- Einsatz von Micro-Content, Wikis, Videos, Podcasts, tion“ (M=3,39; SD=1,15 vs. M=3,05; SD=1,05) „Lern- Checklisten, Lernplayormen, immersiven Lerntechno- förderliche Führung“ (M=3,26; SD=1,01 vs. M=2,74; logien, Social Media Tools, IdenSfikaSon von Lernbedar- SD=1,12) und „System zur Erfassung und Sichtbar- fen, z. B. durch den Einsatz von predicSve AnalyScs. machung“ (M=2,86; SD=0,88 vs. M=2,50; SD=0,98) auf. Geringere Ausprägungsunterschiede zeigten sich in den Dimensionen „kontinuierliches Ler- nen“ (M=3,15; SD=0,91 vs. M=3,20 ; SD=1,04), „Dia- log und Austausch“ (M=3,29 ; SD=1,0 vs. M=3,05 Feste und/oder variable Lernzeiten, Einsatz von Ma- ; SD= 1,22), „Befähigung der Mitarbeiter“ M=3,30; nagement-Performance-Systemen, MoSvaSon und SD=1,18 ; M=3,17; SD=1,09) und Organisations- Unterstützung durch Management zum Ergreifen von netzwerk (M=3,31 ; SD=1,09 vs. M=3,20 ; SD=1,1). LerniniSaSven. Auf Basis der illustrierten Daten kann abgeleitet werden, dass den Lernaktivitäten unterschiedli- Vertrauensvoller Erfahrungsaustausch mit anderen che Bedeutungen beigemessen werden. OrganisaSonseinheiten und OrganisaSonen, informelle Treffen in (virtuellen) Coffee Breaks, KanSnen, Bar- Zwar steckt die Lernforschung immer noch in ih- camps. ren Kinderschuhen, aber es existieren bereits Mo- delle und Ansätze zur Messung und Weiterent- wicklung von Lernkulturen in Organisationen. Mit dem Modell von Marsick and Watkins, 2003, las- sen sich Lernaktivitäten auf mehreren Analyse- Ebenen erfassen, um Implikationen für Führungs- kräfte und die Personalentwicklung abzuleiten und Lernkulturen weiterzuentwickeln. Aufgrund heterogener Wahrnehmungen der OrganisaSonskultur ist davon auszugehen, dass die Prak- Sken des organisaSonalen Lernens unternehmensweit unterschiedlich wahrgenommen werden. Eine organisaSonsweite Untersuchung der organisaSonalen LernprakSken kann Hinweise auf Gemeinsam- keiten und Unterschiede aufzeigen und damit Hinweise zur Gestaltung der Lernkultur geben. Aufgrund heterogener Wahrnehmungen der Or- ganisationskultur ist davon auszugehen, dass die Praktiken des organisationalen Lernens unter- Fazit und praktische Implikationen Die Grafik zeigt einem Auszug aus einer laufenden Studie, in der die Wahrneh- Organisationen lernen. Ob bewusst oder unbe- wusst, formal oder informal. Die Wahrnehmung mungsunterschiede zwischen Führungs- der Organisationskultur nimmt Einfluss auf die kräJen und Mitarbeitern in der Wissen- organisationalen Lernpraktiken auf allen Ebenen. schaJ (N=84) analysiert werden (Yazici & Die Lernkultur stellt den Rahmen des organisati- Karabag, 2019). FührungskräJe und Mit- onalen Lernens dar. Organisationales Lernen be- ginnt auf der individuellen Ebene. Wissen über in- arbeiter weisen signifikante Unterschiede dividuelles Lernverhalten ist grundlegend für das in den Dimension „Lernen im Team und Verständnis über das Lernen im Team und der Or- KollaboraSon“ (M=3,39; SD=1,15 vs. ganisation und damit für die Gestaltung einer dy- namischen und ganzheitlichen Lernkultur im Sin- M=3,05; SD=1,05) „Lernförderliche Füh- ne einer gemeinsamen Unternehmensvision. Erst rung“ (M=3,26; SD=1,01 vs. M=2,74; durch individuelle Lernaktivitäten kann lernen im SD=1,12) und „System zur Erfassung und Team und in der Organisation stattfinden. Sichtbarmachung“ (M=2,86; SD=0,88 vs. Somit sind sowohl Individuen, als auch Teams und die Gesamtorganisation aufgefordert, konti- KL = KonSnuierliches Lernen, DA= Dialog und Austausch, TK= Lernen im KL = Kontinuierliches Lernen, DA= Dialog und Austausch, TK= Lernen im Team und KollaboraSon, LF = Lernförderliche Führung, SY= Erfassen und Team und Kollaboration, LF = Lernförderliche Führung, SY= Erfassen und Sichtbarmachen des Lernens, BM= Befähigung der Mitarbeiter, ON= Organi- Sichtbarmachen des Lernens, BM= Befähigung der Mitarbeiter, ON= Organisationsnetzwerk 4 40 HR Performance 6/2020