kann. Beispielsweise, indem die Personaler häufiger direkt bei ihren Teams nachfragen, wie ihr Wohlbefinden am Arbeitsplatz verbessert werden kann. 5. DIVERSITÄTS- UND INKLUSIONS STRATEGIEN NEHMEN AN FAHRT AUF Der Fokus auf Diversität, Chancengleichheit und Inklusion sowie auf die Unterstützung von Mitarbeitern aus unterrepräsentierten Gruppen wird sich 2021 kontinuierlich ver- stärken. Doch statt lediglich Ziele und Quoten festzulegen, werden sich die Unternehmen mit der Alltagsrealität unterrepräsentierter Gruppen beschäftigen, die Position des be- auftragten Managers stärken und eine solide Strategie ausarbeiten müssen: in Richtlinien, bei Neueinstellungen, Vergütungskriterien, Diskussionen um Beförderungen und Leis- tungskalibrierungen, Nachfolgeplanungen und künftigen Personalprozessen zur Mit- arbeiterförderung. Hierfür wird eine wach- sende Zahl an Unternehmen die Prinzipien des Human Experience Management (HXM) – wie beispielsweise Job-Design und -Archi- tektur – (wieder-)entdecken, um für mehr Diversität, Chancengleichheit und Inklusion zu sorgen. Auf diese Weise können die Un- ternehmen ihre Mitarbeiter außerdem beim Erwerb von Fähigkeiten unterstützen, die für die künftige Arbeitswelt erforderlich sind. 6. WENIGER COLLABORATION- TOOLS FÜR EINE BESSERE ZUSAMMENARBEIT Um die interne Zusammenarbeit zu erleich- tern, wird der Arbeitsalltag der Mitarbeiter „verschlankt“. Statt die Zahl der verwende- ten Tools, Prozesse und Systeme ständig zu erhöhen, werden die Unternehmen ihre technische Employee Experience verbessern: Mit weniger Systemen und Plattformen, die jedoch optimal genutzt werden. 7. AGILE BEFRAGUNGS- METHODEN FÜR ERWEITERTEN AKTIONSRADIUS Die Vorteile agiler Befragungsmethoden – nämlich die Möglichkeit, unter wechseln- den Voraussetzungen prompt zu reagieren – sind mittlerweile bekannt. Aus diesem Grund werden 2021 mehr Unternehmen knappe, gezielte Umfragen in kürzeren Abständen durchführen und Daten zum gesamten Mit- arbeiterlebenszyklus sammeln und mitei- nander verknüpfen – von der Bewerbung, dem Onboarding und dem Engagement bis hin zum Austritt. Einerseits eine riesige Chance, einen besse- ren, datenbasierten Überblick zu gewinnen und den Aktionsradius von EX-Experten zu vergrößern. Andererseits geht mit dem verstärkten Einsatz von Pulsumfragen und Feedbacksystemen nach dem „Always-on“- Prinzip auch eine höhere Fehlerquote einher. Häufig starten die Unternehmen Umfragen, ohne zuvor sorgfältig zu erwägen, was sie erfragen und wie sie die Ergebnisse prüfen und umsetzen wollen. Doch aus Fehlern lernt man: Irrtümer geben den EX-Profis Gele- genheit, ihre Umfragen weiterzuentwickeln. 8. HR UND IT SCHAFFEN GEMEINSAM EINE BESSERE TECHNISCHE EXPERIENCE Schon vor Corona befand sich die Arbeits- welt mitten im Digitalisierungsprozess. In den meisten Unternehmen wurde diese Entwicklung durch die Pandemie beschleu- nigt, denn sie mussten den Mitarbeitern alle Tools bereitstellen, um weiterarbeiten zu können. IT und Technik werden daher auch 2021 ein wesentlicher Bestandteil einer ganzheitlichen Employee Experience sein. Die Konsequenz ist eine Zusammenarbeit zwischen dem IT-Bereich und der Perso- nalabteilung, nicht nur um den Bedarf an Ressourcen zu ermitteln, sondern auch um die Herausforderungen des technischen Arbeitsalltags zu meistern. 9. FRAUEN FÖRDERN UND BINDEN Wegen Prioritäts- und Zuständigkeitskon- flikten haben viele Firmen im Corona-Jahr weibliche Fachkräfte verloren. Laut einer McKinsey-Studie zur Arbeitssituation der US-amerikanischen Frauen (Women in the Workplace 2020): „… denkt mehr als ein Viertel der Frauen über etwas nach, was vor nur sechs Monaten undenkbar gewesen wäre: im Beruf zurückzustecken oder ganz aufzuhören.“ 2021 wird daher mit neuem Elan darauf hingearbeitet, systembedingte Barrieren zu überwinden, die immer noch den beruflichen Aufstieg von Frauen hemmen. Zu diesem Zweck müssen Maßnahmen gegen die Be- nachteiligung von Frauen bei der Besetzung von Führungspositionen zur Priorität erklärt werden. Hierbei geht es auch um die oberen Führungsränge, in denen Frauen nach wie vor stark unterrepräsentiert sind. 10. MITARBEITER- FEEDBACK AUCH ÜBER SOZIALE MEDIEN In diesem Jahr wird das aktive Einholen von Feedback durch passives „Zuhören“ ergänzt: Auch das, was die Mitarbeiter auf internen Plattformen und/oder in sozialen Medien äußern, fließt in die Rückmeldungen ein. So gewinnen die Unternehmen einen umfassen- den Überblick über die Themen, die ihren Angestellten wichtig sind. Der EX-Manager der Zukunft wird beide Formen des Em- ployee Listening nutzen, um Erkenntnisse für sein Employee-Experience-Programm zu sammeln. 11. RUHIGERE PHASEN SORGEN FÜR EINE BESSERE BALANCE UND KONZENTRATION Auch die Art und Weise, in der sich die Unternehmen um das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter kümmern, ist reif für eine Er- neuerung: 2021 werden die Arbeitgeber Stunden, Tage oder gar Wochen einführen, in denen unternehmensweit keine Meetings abgehalten oder neue Aufgaben gestartet werden dürfen. So haben die Beschäftigten mehr Zeit, ihr Berufs- und Privatleben unter einen Hut zu kriegen. 12. EINSTELLUNG EHEMALIGER MITARBEITER Da viele Unternehmen im letzten Jahr quali- fizierte Mitarbeiter verloren haben, müssen sie 2021 Möglichkeiten zum Wiedereinstieg schaffen. Dazu sollten sie flexible Arbeits- modelle oder Teilzeitverträge anbieten, also Arbeitskonzepte, die sich für den jeweiligen Mitarbeiter am besten eignen. 13. EMPLOYEE-EXPERIENCE- DATEN IN REICHWEITE 2021 wollen die Unternehmen die Mög- lichkeit haben, EX-Daten zu analysieren und einzubinden. Wichtig wird ihnen der Zugriff auf zentrale EX-spezifische Kenn- zahlen sein, die auf allen Betriebsebenen leicht zu kommunizieren und zu verstehen sind – denn diese Zahlen geben Aufschluss darüber, wie es den Menschen im Unter- nehmen geht. n HR Performance 1/2021 ▶ Nachwuchs gewinnen 25