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Etablieren Sie eine Feedbackkultur

Interessante Einblicke gibt Lea Beyling von der Feedbackkultur auf See. Während ihrer drei bis vier Monate dauernden Einsätze auf einem Kreuzfahrtschiff war Feedback ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Arbeit. Denn an Bord von Schiffen wie auch in der Luftfahrt gibt es ein sogenanntes Crew Resource Management (CRM).

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Lea Beyling_Bild zum Beitrag "Geben Sie regelmäßig Feedback"

Wie eine moderen Feedbackkultur beziehungsweise ein modernes Feedbackmanagement funktionieren kann, zeigt Lea Beyling auf, Mitarbeiterin der Untersuchungseinheit der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU), die Erfahrungen mit unterschiedlichen Feedbackkulturen hat.

Feedback ist ein wichtiger Faktor, um die Arbeit in Unternehmen, im Team aber auch von Einzelpersonen zu verbessern. Doch was ist gutes Feedback? Wie kann eine Feedbackkultur etabliert werden? Und wie funktioniert ein stetiger Austausch auch im Homeoffice?

Feedback kann auf vielen Ebenen stattfinden: beim Kaffee in der Küche, in Teammeetings oder beim Mitarbeitenden-Gespräch – im Fall von Lea Beyling auch an Deck eines Schiffs. Doch gerade durch die pandemiebedingte Arbeit im Homeoffice haben sich die Anforderungen an die Feedbackkultur von Unternehmen, Teams und Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern verändert.

Lea Beyling sieht es so: „Vor allem das Medium des Feedbacks hat sich verändert. Denn das, was man im Büro nebenbei oder während eines gemeinsamen Kaffees persönlich besprechen kann, geht im Homeoffice gegebenenfalls verloren, wenn es nicht gezielt forciert wird“. Was vorher in Präsenz stattgefunden hat, müsse nun oft ins Digitale übersetzt werden. Lea Beyling ist der Ansicht, dass sich Führungskräfte bei der Arbeit im Homeoffice viel gezielter Zeit für Feedback nehmen müssen, zum Beispiel durch kurze, informelle Videokonferenzen. Wichtig sei dabei, dass man sich auch sieht, sodass die Mimik und Gestik des Gegenübers wahrgenommen werden kann.

Feedback als Teil von Mentoring

Lea Beyling wurde während ihres Studiums (M. Sc. Operation and Management of Maritime Systems) durch das Deutschlandstipendium gefördert. Neben den dafür vom Bund zur Verfügung gestellten Mitteln wurde ihr Stipendium durch die Sigi und Hans Meder Stiftung ermöglicht. Das Deutschlandstipendium steht für eine von Bund, Hochschulen und privaten Fördernden getragene Stipendienkultur, die rund 29.000 Studierende jährlich auszeichnet und finanziell unterstützt. Doch das Programm bietet weit mehr als finanzielle Unterstützung: Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sind Teil eines wachsenden Netzwerks und profitieren von vielfältigen Kontakten.

Oft kommt es zu kontinuierlichem Austausch zwischen Stipendiatinnen und Stipendiaten und ihren Fördernden, welche auch in der Rolle des Mentoring-Partners begleitend und für Feedback zur Verfügung stehen können. Lea Beyling hat inzwischen die Position der Fördernden inne und kann sich gut vorstellen, als Mentorin zu fungieren, etwa bei Fragen zur Berufspraxis.

Ausreichend Erfahrung gesammelt hat Lea Beyling für ihre Mentoring-Aufgabe durch ihre Arbeit als Nautische Offizierin auf einem Kreuzfahrtschiff und ihre aktuelle Position als Marine Accident Investigator für die BSU in Hamburg. Dabei kennt sie sich mit unterschiedlichen Formen von Feedback aus.

Von der See ins Büro: So funktioniert gutes Feedback

Interessante Einblicke gibt Lea Beyling von der Feedbackkultur auf See. Während ihrer drei bis vier Monate dauernden Einsätze auf einem Kreuzfahrtschiff war Feedback ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Arbeit. Denn an Bord von Schiffen wie auch in der Luftfahrt gibt es ein sogenanntes Crew Resource Management (CRM).

Teil dieses Managements sind auch Nachbesprechungen, sogenannte Debriefings, zum Beispiel nach jedem Manöver wie dem Anlegen und Ablegen im Hafen oder auch nach Sicherheitsübungen.

Feedback erfolgt hier also stetig und immer direkt in großer Gruppe. Ähnlich zu ihrer jetzigen Tätigkeit wird in diesen Gesprächen geklärt: Was war gut, was ist schiefgelaufen, was können wir besser machen?

Das alles erfolgt nach dem „No-Blame-Approach“. Das heißt, einzelne Personen werden nicht angeklagt, und es wird nicht nach Schuldigen gesucht – es geht vielmehr um die Fehlerermittlung im gesamten System.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag aus dem Special Talentmanagement/Recruiting (erschienen zur HR Performance 1/2023).

Hannah Kaiser_Autorin_Etablieren Sie eine Feedbackkultur

Hannah Kaiser,
Redakteurin bei Kompaktmedien –  Agentur für Kommunikation GmbH, hannah.kaiser@kompaktmedien.de

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