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Die Feedbackkultur der Gen Z

In Zukunft wird die Generation Z immer mehr den Arbeitsmarkt bestimmen und dort zahlreiche ausscheidende Babyboomer ersetzen. Doch was fordert die Generation Z in Sachen Feedback in der Arbeitswelt? Welche neuen Anforderungen an Unternehmen und deren Feedbackkultur stellt sie?

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Feedbackkultur
Foto: ©AdobeStock/contrastwerkstatt

Viel Flexibilität, eine offene Unternehmenskultur und Kommunikation auf Augenhöhe: Die Generation Z weiß genau, was für sie einen guten Job ausmacht. Doch wie sieht es beim Thema Bewerbungsgespräche, Onboarding und Feedback aus? Volker Schmidt, Geschäftsführer der Akima Media aus München, gibt Einblicke in sein HR-Insiderwissen.

Die Generation Z ist als Digital Natives mit Internet, Smartphones und Social Media aufgewachsen. Zu ihr gehören alle Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden. In Zukunft werden sie immer mehr den Arbeitsmarkt bestimmen und dort zahlreiche ausscheidende Babyboomer ersetzen. Sie kommen aus einer Welt des ständigen Feedbacks in Form von Likes, Kommentaren und Interaktionen auf den unterschiedlichsten Social-Media-Kanälen. Doch was fordert die Generation Z in Sachen Feedback in der Arbeitswelt? Welche neuen Anforderungen an Unternehmen und deren Feedbackkultur stellt sie?

Die Generation Z im Arbeitsleben

Neue Generation, neue Arbeitswelt: Die Gen Z fordert flache Hierarchien, hybrides Arbeiten und ist digitaler unterwegs als jede andere Generation. Work-Life-Balance war gestern: Die Generation Z trennt strikt zwischen Arbeit und Privatleben und definiert sich schon lange nicht mehr rein über ihren Beruf. Deshalb stehen bei der Wahl ihres Arbeitgebers auch hohe Flexibilität und eine offene Unternehmenskultur im Fokus. Gerade auch beim Thema Feedback tickt die Generation Z anders als viele der älteren Mitarbeitenden. „Natürlich ist es immer schwierig, eine ganze Generation in einen Topf zu werfen. Es sind aber durchaus Muster und Tendenzen zu erkennen, die gerade diese Generation ausmachen“, sagt Volker Schmidt.

Seit 2018 ist er Geschäftsführer der Full-Service-Kommunikationsagentur Akima Media aus München. Er weiß, wie wichtig eine offene und konstruktive Feedbackkultur ist – vor allem für die jüngeren Generationen. Aber auch in seiner Position als Geschäftsführer freut er sich über konstruktive Kritik. Aus seiner Sicht ist Feedback keine Einbahnstraße: Denn von einer offenen Kommunikation profitieren sowohl die Mitarbeitenden als auch das Unternehmen.

Die Generation Z im Bewerbungsprozess

Fakt ist: Die Anforderungen der jüngeren Mitarbeitenden unterscheiden sich von denen älterer Generationen. Das beginnt bereits beim Bewerbungsprozess. „Als Unternehmen muss man schnell reagieren und es den Bewerbenden so einfach wie möglich machen“, erklärt Schmidt. Sein Unternehmen besteht schon lange nicht mehr auf ein Anschreiben. Auch ein Lebenslauf wird nicht verlangt. Stattdessen kommt das aussagekräftige LinkedIn-Profil zum Einsatz. „Die Generation Z ist digital. Sie ist es gewohnt, alles mit dem Smartphone machen zu können – und schnell Feedback zu bekommen. Daran passen wir uns an.“ Bei der Kommunikation seien dann besonders wertschätzende Worte gefragt – nicht nur, aber vor allem bei einer Absage.

Auch beim Onboarding-Prozess weiß die Generation Z genau, was sie von einem guten Arbeitgeber fordert. „Nach unserem Onboarding-Prozess werden wir teilweise schon direkt im Bewerbungsgespräch gefragt. Und das tatsächlich deutlich häufiger als früher“, erklärt Schmidt. Einen strukturierten Prozess zu haben, der Neuankömmlinge ins Boot holt, ist also ein Muss. Für Schmidt heißt das: Integrierte, feste Feedbackschleifen, ab Tag eins!

Zusätzlich bietet sein Unternehmen neuen Mitarbeitenden eine Coachin oder einen Coach, der ihnen hilft, sich im neuen Unternehmen zurechtzufinden. „Uns ist es wichtig, neuen Kolleginnen und Kollegen über die Teamleitung hinaus direkt eine Person an die Seite zu stellen, an die sie sich wenden können – sei es für die gemeinsame Mittagspause oder bei Problemen im Arbeitsalltag.“

Lesen Sie den vollständigen Beitrag aus dem Special „Talentmanagement | Recruiting“ (HR Performance 1/2024).

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