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Der CHRO als Unternehmenstreiber

Der CHRO hilft, empathisch auf das Remote Management zu reagieren und nicht nur ergebnisorientiert zu handeln. Zusammen mit dem CEO stärkt er die Unternehmensbotschaft und kommuniziert gleichzeitig glaubwürdig die sozialen Werte für die Belegschaft im Homeoffice wie im Büro.

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Die neue Rolle der Human Resources

Die HR-Abteilung hat bislang in vielen Unternehmen eine untergeordnete Rolle im Management inne. Im Unternehmen belegen bisher der Chief Executive Officer (CEO) der Finanzchef (CFO) oder der Chief Technology Officer (CTO) die wichtigsten Positionen. Doch der zunehmende Fachkräftemangel sorgt dafür, dass das Thema Recruiting und HR immer wichtiger ist, um qualifiziertes Personal zu finden und zu binden. Und damit rückt der Chief Human Resources Officer (CHRO) neben dem CEO an die zweitwichtigste Stelle.

Fachkräftemangel der deutschen Wirtschaft

Vor allem erfahrene Fachleute sichern das Wissen um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Produkten. Der demografische Wandel sorgt jedoch bald für dramatische Engpässe. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gibt es zwar noch keinen flächendeckenden Fachkräftemangel, jedoch einen branchenspezifischen in den MINT-Berufen und der Gesundheitsbranche. Erste Prognosen zeigen, dass die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (20 bis 65 Jahre) bereits im Jahr 2030 um 3,9 Millionen auf 45,9 Millionen Arbeitskräfte sinkt. Tendenz weiter sinkend.

Die Bedeutung des CHRO wächst

Damit werden qualifizierte Fachkräfte zur wichtigsten Ressource in Unternehmen. Mit dieser Entwicklung festigt sich auch die Rolle des CHRO, denn er hilft, empathisch auf das Remote Management zu reagieren und nicht nur ergebnisorientiert zu handeln. Zusammen mit dem CEO stärkt er die Unternehmensbotschaft und kommuniziert gleichzeitig glaubwürdig die sozialen Werte für die Belegschaft im Homeoffice wie in Büro. Denn gerade die müssen sie trotz der fehlenden räumlichen Nähe zu den Teams pflegen.

Treiber Remote Work

Dementsprechend muss vor allem die Personalabteilung aktiv werden, um die Mitarbeiter zu halten. Das Büro muss sich vom Arbeitsort für Tätigkeiten, die nur im Büro zu erledigen sind, zu einem Ort des Austausches wandeln. Mitarbeiter müssen die Präsenztage für die Unternehmenskultur und Socialising nutzen. Das stärkt die Bindung zum Team und Arbeitgeber. Denn Remote Work hat einige Mitarbeiter dazu bewogen, sich einen neuen Wohnort zu suchen, um mehr Ruhe und Wohnraum für ihre Mietausgaben zu erhalten oder näher an der Verwandtschaft zu leben. Damit nimmt auch die Zahl der reinen Remote-Mitarbeiter zu.

Bewerberkreise erweitern

Die freie Wahl des Wohnortes hat jedoch auch einen Vorteil: Recruiter vergrößern die Region für die Suche nach neuen Talenten, denn sie können remote arbeiten. So können sie den lokalen Mangel an Fachkräften durch geeignete entfernte Mitarbeiter kompensieren und die Wissenslücken am Hauptsitz füllen. Somit zählt nicht nur der eigene Landkreis, sondern auch das restliche Bundesland, ganz Deutschland oder sogar andere Länder. Letzteres spielt in Deutschland laut Bertelsmann Stiftung mit nur 16 Prozent jedoch noch eine untergeordnete Rolle. Die Hürden: Sprachbarrieren, Prüfung ausländischer Qualifikationen und falsche Vorstellungen der Bewerber. Das Auftreten als attraktiver Arbeitgeber mit guten Weiterbildungsmaßnahmen und einer ausgewogenen Work-Life-Balance sind wesentlich wichtiger.

Der CHRO ist wichtig

Dem CHRO kommen so in Zusammenarbeit mit dem CEO völlig neue Aufgabengebiete zu. Es gilt herauszufinden, welche Tätigkeiten Büropräsenz erfordern und welche nicht. Nur eine gezielte Prüfung hilft zu erkennen, welche Arbeitsformen für einen Betrieb geeignet sind und wie Homeoffice sinnvoll einzusetzen ist, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Ebenso müssen CHRO und CEO Maßnahmen implementieren, um die emotionale Bindung der Mitarbeiter zu fördern. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie den Arbeitgeber wechseln, wenn er eine minimal bessere Entlohnung, mehr Work-Life-Balance oder bessere Entwicklungschancen signalisiert.

Floris van Heijst,
Vice President DACH bei Alight Solutions

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