HR zeigt Flagge in der Tageszeitung

Gefühlt begegnet uns schon an jeder Ecke KI. Plötzlich rauben uns die vielen Meinungen und „Studien“ die Sicht. Manche Szenarien wirken beängstigend. Wir erleben ein Wechselbad der Gefühle, getrieben von den Medien. Zuerst überschätzen wir das Thema. Später unterschätzen wir es.

Denken Sie nur an die Roboter. Wie oft schienen sie schon die Weltherrschaft zu übernehmen. Laut der International Federation of Robotis (IFR) gibt es derzeit etwa 3 Millionen Roboter. Ein Drittel davon arbeitet weltweit in der Automobilindustrie. Sie hat die höchste Roboterdichte. Wer fühlt sich von ihnen wirklich bedroht?

Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie morgens an Ihren Arbeitsplatz kommen?

Wir Deutschen haben eine besondere Affinität zur Technik. Die Tüftler finden immer Lösungen und selbst wenn es nur eine „Abschaltautomatik“ ist. Technik ist durch und durch positiv besetzt. So gesehen glaube ich nicht an eine Deindustrialisierung unseres Landes. Als HR-ler wünsche ich mir, dass auch die Themen HR und Mitarbeiter im Alltag und in der Medienwelt so positiv besetzt wären. Stellen Sie sich vor, Sie schlagen die Morgenzeitung (print oder digital) auf und jeden Tag inspiriert Sie ein Artikel mit positivem Input aus der HR-Welt. Wenn Sie glauben, das wäre eine Fata Morgana, dann irren Sie.

Am 8. März diesen Jahres hatte das Unternehmen Mäurer & Wirtz GmbH & Co. KG im Kölner Stadt-Anzeiger Seite 5 (Rubrik Politik) eine halbe Seite als Advertorial gebucht. Yvonne Jussen, Director Human Resources und Mitglied der Geschäftsleitung, beantwortete dort acht Fragen. Ihre Antwort auf die Frage (siehe Zwischenüberschrift oben) lautet: „Am meisten freue ich mich auf die Menschen, mit denen ich arbeite. Eine unserer größten Stärken ist unser ganzes Mäurer&Wirtz-Team, das zusammenhält und an einem Strang zieht.“ Ihre Tätigkeit beschreibt sie in wenigen Sätzen. „HR ist People Business. Bei uns dreht sich alles um den Menschen und unsere Aufgaben sind deshalb sehr vielfältig. Sie reichen vom Employer Branding über die Personal- und Organisationsentwicklung bis hin zum klassischen Personalmanagement. All das soll optimale und moderne Arbeitsbedingungen für ein Miteinander schaffen, in dem Arbeiten Spaß macht.“

Welchen Job hätten Sie gerne?

Schon lange gab es nicht mehr so viele freie Stellen in Deutschland wie heute. Die Personalvermittler müssen sich die Nächte um die Ohren schlagen, um ihren Kunden gute Angebote machen zu können. Dabei werden regelmäßig satte Provisionen fällig. Vielleicht wäre dieses Geld besser in einer Präsentation der Personalarbeit in einer Tageszeitung angelegt, wie das Beispiel oben zeigt. Die Automobilindustrie redet ständig über ihre Autos und lässt endlos Artikel dazu schreiben.

Wir sagen schnell, der Mensch steht im Mittelpunkt. Aber wir handeln zu wenig danach. Am Ende ist er meist nur Mittel. (Punkt). Manche sprechen inzwischen schon von „Social Washing“. Wer sich mit seiner Personalarbeit in der Tageszeitung outet, kann sich Letzteres nicht leisten. HR lebt von der Glaubwürdigkeit nach innen und nach außen. Alle HR-Themen bewegen heute die Mehrheit unserer Gesellschaft. Angefangen von der Gesundheit über Qualifizierung bis zur Altersversorge. Wäre es nicht schön, wenn neben den HR-Themen auch die Personalverantwortlichen stärker in unseren Medien präsent wären? Ob im Kino, in der Musik oder in der Frühstückslekture bzw im -fernsehen. Plätze und Geschichten gäbe es genug. Das Beispiel Yvonne Jussen lädt ein.

Die ganze Redaktion wünscht Ihnen schöne und erholsame Ostertage.