Startseite » Fachbeiträge » BestPersAward 2022 in Siegen

BestPersAward 2022 in Siegen

Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Volker Stein (Lehrstuhl für Personalmanagement und Organisation an der Universität Siegen) wurde der BestPersAward 2022 für die beste Personalarbeit im Mittelstand verliehen – in neun Einzelsparten der Personalarbeit sowie als Gesamtsieg.

3 Min. Lesezeit
Foto: © stock.adobe.com/Shutter2U

Nachhaltige Personalarbeit: Der BestPersAward 2022 kürte in Siegen die Sieger.

Bremsen festgezurrte Prozesse die Nachhaltigkeit aus? Ist Nachhaltigkeit in der Personalarbeit sowieso nur Spielerei? Und ist nicht eigentlich in dynamischen Zeiten eine Langfristigkeit des Handelns unmöglich?

Diese und weitere provokante Fragen standen im Mittelpunkt der Fachtagung „Personalarbeit treibt Nachhaltigkeit: Konkret machen!“ am 2. Juni 2022 an der Universität Siegen. Schnell wurde die zweifache Herausforderung klar: Es geht um das konkrete Machen, aber genauso wichtig ist das Konkret machen im Sinne der Nachvollziehbarkeit des Erreichten. Ein reines „Greenwashing“ der Personalarbeit reicht definitiv nicht aus.

Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Volker Stein (Lehrstuhl für Personalmanagement und Organisation an der Universität Siegen) wurde zudem der BestPersAward 2022 für die beste Personalarbeit im Mittelstand verliehen – in neun Einzelsparten der Personalarbeit sowie als Gesamtsieg. Der BestPersAward ist ein kostenloser Wettbewerb der Universität Siegen, welcher den personalwirtschaftlichen Wissenschafts-Praxis- Transfer fördert und gezielt mittelständische Unternehmen bei der Professionalisierung ihrer Personalarbeit unterstützt. Die Auszeichnung dürfen die Siegerunternehmen für ihr Employer Branding nutzen. Gewinner des Hauptpreises ist die Kurtz Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG aus Kreuzwertheim. Als Gesamtsiegerin punktete die Firma besonders in den Sparten Personalcontrolling, Personalbeschaffung sowie Strategie & Vision.

Nachhaltigkeit die Königsdisziplin unserer Personal-Profession

Zurück zum Tagungsthema: Eine durchdachte und gelebte Nachhaltigkeitsstrategie ist heutzutage ein zentraler Wettbewerbsvorteil. So verdeutlichte Professor Stein nachdrücklich, dass „Nachhaltigkeit die Königsdisziplin unserer Personal-Profession“ sei. Damit appelliert er an alle Personalerinnen und Personaler, sich den „Hut der Nachhaltigkeit“ selbst aufzusetzen und weg vom puren Aktionismus hin zur konkreten Nachhaltigkeitsgestaltung überzugehen. Die Personalfunktion kann und muss mutig sein, selbst den disruptiven Wandel anzustoßen, sonst würden – so Stein – die zeitkritischen Prozesse des bevorstehenden Wandels nicht rechtzeitig bewältigt werden können. Gerade die Personalarbeit ist prädestiniert als „Macher“ in Sachen Nachhaltigkeit, hat sie doch unmittelbar mit allen Beschäftigten zu tun, hat über die Personalentwicklung einen wirkungsstarken Multiplikationshebel in der Hand und ist selbst in einer gut sichtbaren Vorbildposition, aus der heraus sie ihre Signalwirkung gezielt einsetzen kann.

Dabei ist zu unterstreichen, dass Nachhaltigkeit nicht bei der ökologischen Dimension aufhört, sondern das Zusammenspiel zwischen Ökologie, Ökonomie und Sozialem beinhaltet. Spezielle Nachhaltigkeitsthemen in der Personalarbeit reichen von der Fairness (Entlohnungsgerechtigkeit, Diversität, transparente Karriereperspektiven) über die Lebensfähigkeit des Unternehmens (klimaneutrale Dienstreisen, Green HRM) bis hin zur lebenswerten Gestaltung einer Arbeitswelt, in die immer mehr Angehörige der Generation Z eintreten (Work-Life-Balance, Sinnhaftigkeit der Arbeit). Auch der Co-Moderator Dr. Tobias Scholz aus der Universität Siegen verdeutlichte in Analogie zu seinem Forschungsschwerpunkt E-Sports, dass „sich zwar das Spiel und die Spielregeln ändern, aber niemals die Spieler“.

Deshalb ist es für die Nachhaltigkeit der Digitalisierung und Automatisierung von Unternehmensprozessen erforderlich, gleich zu Beginn den handelnden Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Denn nur, wenn der Mensch auf allen Ebenen des Unternehmens den Nutzen der Nachhaltigkeit sieht, kann sich das Mindset zu dem Thema verändern. In Hinblick auf die strategische Perspektive der Nachhaltigkeit eröffnete Co-Moderatorin Dr. Stefanie Becker (SAP SE) dem Publikum den Blick in die Zukunft und illustrierte, dass unsere „Aktionen in der Gegenwart einen Effekt in der Zukunft haben, deshalb müssen wir uns überlegen: Was ist unser gewünschter Endzustand?“. Nachhaltigkeitszielgrößen müssen also verständlich und vom Ergebnis her messbar im Unternehmen verankert werden, damit auch der Nutzen für die Strategie ersichtlich wird. Es stellt sich daher die Frage: Treiben wir, die Personaler, das Thema Nachhaltigkeit voran oder wollen wir uns von der Nachhaltigkeit treiben lassen?

Lesen Sie den vollständigen Beitrag aus der HR Performance 3/2022.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.bestpersward.de

Andere interessante Fachbeiträge

Digitale Personalakte

Digitale Personalakte – ein Must-have für jede Personalabteilung

Alle relevanten Dokumente und Daten müssen vollständig und ohne Auslassungen gespeichert werden – und zwar für einen gesetzlich festgelegten Zeitraum oder länger. Folglich sollte auch ein Schutz gegen Datenverlust durch regelmäßige Backups und geeignete Sicherheitsmaßnahmen bestehen.

Fortbildungskosten

Fortbildungskosten: Wirksamkeit von Rückzahlungsklauseln

Nach Ansicht des BAG sind Rückzahlungsklauseln nur wirksam, wenn der Bindungsdauer ein angemessener, geldwerter Ausgleich gegenübersteht, z. B. verbesserte Arbeitsmarktchancen oder eine höhere Vergütung. Des Weiteren müssen diese Vorteile der Ausbildung und die Dauer der Bindung in einem angemessenen Verhältnis zueinanderstehen.

Arbeitnehmerin bekommt SMS in Freizeit

SMS und Anrufe des Arbeitgebers in der Freizeit

Die Abgrenzung von Arbeitszeit und Freizeit sowie die Verpflichtung eines Arbeitnehmers, in der Freizeit erreichbar zu sein, beschäftigte die Gerichte in der Vergangenheit immer wieder. Die kurze „Unterbrechung“ der Freizeit, um sich über eine Dienstplanänderung zu informieren, ordnete das BAG nun der Freizeit zu; Arbeitszeit liege wegen des geringfügigen Aufwands nicht vor.