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Lernen ist kein Event, sondern ein Prozess!

Sobald wir wirklich wissen, was unsere Lernenden brauchen und wollen, müssen wir die Reiseroute festlegen, der unsere Lernenden folgen werden. Wir neigen dazu, uns auf Ziele zu konzentrieren, d.h. Lernergebnisse in den Mittelpunkt zu stellen.

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Foto: ©AdobeStock/puhhha

Begeben wir uns auf eine virtuelle Lernreise – gemeinsam!

Die letzten zwei Jahre haben uns vor viele Herausforderungen gestellt, aber auch eines klar gezeigt: Virtuelles Arbeiten, virtuelle Kommunikation und in letzter Folge auch virtuelles Lernen funktionieren. Wenn es 2020 nur um das Ziel ging: Online – Umstellung über Nacht!, so dreht sich seit 2021 alles um die Reise. Studien zeigen, dass „Virtuelles“ viele Vorteile mit sich bringt, aber nur, wenn Organisationen in der Lage sind, das Potenzial von virtuellen Lernumgebungen auch effektiv zu nutzen.

Das Lernen als Prozess

Eine Lernreise ist eine bewusst gestaltete Lernerfahrung, die über einen bestimmten Zeitraum stattfindet und eine Reihe verschiedener Lernelemente und Lernerfahrungen mit verschiedenen Methoden und Kanälen umfasst. Das Design einer Lernreise unterscheidet sich stark von der Gestaltung eines Vor-Ort-Trainings oder eines E-Learning-Moduls. Wir müssen den Lernprozess über einen längeren Zeitraum in Betracht ziehen, der Wochen, Monate oder sogar Jahre währen kann.

Lernmodi können Zuhören, Lesen, Beobachten, Schreiben, Sprechen mit anderen und das Lösen von Problemen als Gruppe umfassen. Zu den Medien können Videos, Podcasts, Bücher, E-Mails, Arbeitsmappen, Tagebücher und mehr gehören. Und die Kommunikationskanäle können persönliche Meetings, Online-Portale, Videoanrufe, Diskussionsgruppen, E-Learning,
mobiles Lernen und mehr umfassen

Die Reise der Lernenden

Sobald wir wirklich wissen, was unsere Lernenden brauchen und wollen, müssen wir die Reiseroute festlegen, der unsere Lernenden folgen werden. Wir neigen dazu, uns auf Ziele zu konzentrieren, d.h. Lernergebnisse in den Mittelpunkt zu stellen. Ein klarer Orientierungssinn ist wichtig, aber wir wollen auch während der gesamten Reise großartige Lernmomente erreichen. Wie können wir unseren Lernenden während ihrer Lernreise Komfort und Annehmlichkeiten bieten? Der beste Weg, um es herauszufinden … ist, zu fragen! Lernende sagen uns gerne, was sie wollen – und was nicht. Viele Studien zeigen, dass Isolation eine große Herausforderung in virtuellen Arbeitsumgebungen ist, daher ist auch die soziale Interaktion im Design von virtuellen Lernreisen besonders wichtig.

Über die Wichtigkeit von Social Learning für (virtuelle) Lernreisen

Social Learning hilft den MitarbeiterInnen, insbesondere bei der Speicherung von Wissen, fördert das Lernen in der Arbeitsumgebung und ermöglicht es den Lernenden, ihr Wissen auch direkt in die Praxis umzusetzen. Lernende können von KollegInnen, leitenden MitarbeiterInnen oder ExpertInnen innerhalb der Organisation lernen. Social Learning ist kollaborativ im Ansatz, geschieht in Echtzeit und bezieht sich direkt auf die Arbeit einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters. Durch ein Netzwerk von MentorInnen und KollegInnen erfolgt auch eine stärkere Vernetzung innerhalb der Organisation, was sich wiederum positiv auf den Wissensaustausch auswirkt. Lernende erhalten mehr Zeit für individualisiertes Lernen, und Interaktionen zwischen MitarbeiterInnen tragen dazu bei, aktives Lernen als Teil ihrer virtuellen Lernreise zu fördern.

Fazit

Peer Learning ist zu einem wichtigen Bestandteil des virtuellen Lernens geworden. Die Lernenden lernen, indem sie anderen ihre Ideen erklären. Sie entwickeln Fähigkeiten, indem sie Lernaktivitäten organisieren und daran teilnehmen und mit anderen zusammenarbeiten. Sie bewerten das Lernen anderer und geben Feedback, und sie erhalten auch Feedback von anderen. Virtuelles Lernen kann spannend, herausfordernd, bereichernd und effektiv sein – wenn wir es gut planen und aufsetzen!

(erschienen in HR Performance 2/2022)

Dr.Barbara Covarrubias Venegas, Forscherin und Lektorin
an unterschiedlichen Hochschulen, www.barbaracv.com

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