Künstliche Intelligenz im Corporate Learning
Erste Versuche zeigen, dass nicht ein einzelnes Tool alles umsetzt. Es benötigt eine hybride, sich stetig erweiternde Tool-Landschaft. Gerade wenn es um neues Wissen geht wie im Produkt-Training, das noch kein KI-Sprachmodell kennen kann, ist die Stärke von KI die Augmentierung von Experten bei der Erstellung von Lerninhalten.

Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, das Corporate Learning grundlegend zu revolutionieren. Die Fortschritte in der generativen KI haben das Interesse an KI neu entfacht.
Anwendungsbereiche von KI im Corporate Learning
KI kann in verschiedenen Bereichen des Corporate Learning eingesetzt werden, vom formellen Lernen, Lernen von und mit anderen sowie On-the-Job-Lernen. Dabei kann KI beispielsweise zur Personalisierung von Kursen, Automatisierung von administrativen Aufgaben, Unterstützung von Communitys oder als digitaler Assistent verwendet werden.
Generative KI ist in der Lage, professionell und kreativ eine Vielzahl von Ergebnissen zu produzieren. Diese reichen von Texten und Software-Code bis hin zu Bildern, Videos und 3-D-Modellen. Die Nutzung dieser Technologie bietet vielfältige Möglichkeiten im Corporate Learning, wie beispielsweise die Erstellung von Lerninhalten, die Analyse von Lernfortschritten oder die Unterstützung von Lernenden, siehe auch Tabelle unten.
Praktische Anwendungsfälle von KI im Corporate Learning
Der Einsatz von generativer KI zur Erweiterung von Learning & Development (L&D) Fähigkeiten zielt auf Steigerung von Geschwindigkeit, Umfang und Qualität von Aufgaben ab (EducationNewscast Podcast 262). Von Design und Entwicklung von Lernprogrammen, Kommunikation und Vermarktung, Evaluation bis zur Durchführung von Schulungen gibt es ganz unterschiedliche Aufgaben, in denen KI unterstützt.
Ein Einsatzfeld ist das Training in SAP-Produkten und Technologien. Jedes Jahr lernen mehrere Millionen SAP-Kunden, Mitarbeiter oder Berater neue Skills. Aus Sicht des SAP Learning Teams (EducationNewscast283) wird unterschieden zwischen:
- KI-Dienste für Autoren: textbasiert, wie z. B. zur Erstellung von Quizzen & Assessments, Skripting und Übersetzungen oder für Mediendienste rund um die Erstellung von Audio, Video und Bildmaterial.
- KI-Dienste für Lernende: Hier geht es um Knowledge Discovery, was KI-optimiertes Suchen und Finden bedeutet, aber auch Empfehlungen, bis hin zum digitalen Lern-Assistenten.
Erste Versuche zeigen, dass nicht ein einzelnes Tool alles umsetzt. Es benötigt eine hybride, sich stetig erweiternde Tool-Landschaft. Gerade wenn es um neues Wissen geht wie im Produkt-Training, das noch kein KI-Sprachmodell kennen kann, ist die Stärke von KI die Augmentierung von Experten bei der Erstellung von Lerninhalten. Dabei können aufbereitete Metadaten und Grounding-Techniken helfen, damit die KI weniger halluziniert.
Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz von KI für SAP-Endnutzer: Beispielsweise können Lerninhalte und Dokumentationen für SAP-Produkte per Click im SAP-Enable-Now-Werkzeug automatisiert übersetzt werden und entweder in der Software selbst oder über einen Assistenten – genannt Companion – abgerufen werden.
Meine eigene Nutzung von generativer KI
Am besten lerne ich durch Ausprobieren – das versuche ich auch im Feld der KI. Meine Anwendungsfälle für KI sind u. a.:
- Voice-to-Text-Transkription meines EducationNewscast Podcast
- Vorschlag einer Zusammenfassung aus dem Transkript per Prompt
- Allgemeine Zusammenfassungen, zum Beispiel von Webseiten
- Vorschläge für Mail-Titel/Betreff-Zeilen
- Vorschläge für Agenden für Präsentationen
- Recherche beim Einarbeiten in neue Themen
- Erstellung von Grafiken für Präsentationen via Dall-E
- Übersetzung von jeglichen Texten und Formaten
Die Integration und Akzeptanz von künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen
Die Einführung und Nutzung von KI in Unternehmen sind oft von Ängsten und Unsicherheiten begleitet, die von dystopischen Szenarien wie der Auslöschung der Welt bis hin zum Verlust von Arbeitsplätzen und oder dem Schwinden persönlicher Relevanz reichen. Um diese Befürchtungen zu überwinden und eine erfolgreiche Nutzung von KI in den Arbeitsalltag zu gewährleisten, können Konzepte rundum digitale Adoption helfen.
Im Kontext der KI bedeutet dies, dass sowohl die Adoption (Akzeptanz und Nutzung) als auch die Adaption (Anpassung bestehender Arbeitsabläufe, Verantwortlichkeiten, Rollen und Sichtweisen) von entscheidender Bedeutung sind, um das volle Potenzial von KI auszuschöpfen.
Lesen Sie den vollständigen Beitrag aus der HR Performance 2/2024.