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Empowerment als Grundlage der HR-Transformation

Neben der technologischen Perspektive ist auch die menschliche Komponente ein zentrales Handlungsfeld für eine erfolgreiche HR-Transformation. Die Qualifizierung und Befähigung für den überlegten und kompetenten Einsatz der dargestellten datengetriebenen Prozesse und Entscheidungen ist dabei natürlich ein Aspekt.

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HR-Transformation
Foto: ©AdobeStock/alotofpeople

Erst das Zusammenspiel zwischen technischem, psychologischem und strukturellem Empowerment sowie der Berücksichtigung der Unternehmenskultur ermöglicht eine moderne Transformation von HR.

 

Seit vielen Jahren wird intensiv über die Notwendigkeit der Transformation im Personalwesen gesprochen, geschrieben und geforscht. Neben der Transformation im Personalwesen ist dabei auch die Transformation durch das Personalwesen ein wiederkehrendes Thema, das nicht an Relevanz und Aktualität verloren hat.

Doch der Schwerpunkt der Diskussionen und Veröffentlichungen und Veranstaltungen hat sich seit letztem Jahr stark in Richtung technologische Perspektiven verschoben, insbesondere in Bezug auf künstliche Intelligenz (KI). Ist das der neue Schwerpunkt, der im Personalwesen die nächsten Jahre prägen wird?

Einordnung der Entwicklungen rund um künstliche Intelligenz

Aus wissenschaftlicher Perspektive ist der aktuelle Hype um KI schwer nachvollziehbar, da bereits seit vielen Jahren verschiedenste KI-Lösungen für unterschiedliche Anwendungsszenarien existieren. Insofern handelt es sich hier keineswegs um eine aktuelle Entwicklung, sondern viel mehr um einen disruptiven technologischen Megatrend, der sich bereits seit vielen Jahren anbahnt.

Dabei sind Megatrends von mehreren Merkmalen gekennzeichnet, die den Regeln von Hypes und der damit zusammenhängenden journalistischen Berichterstattung konträr gegenüberstehen. So stellen bereits die Dauer eines Megatrends mit mindestens 15 bis 30 Jahren und die Entwicklung in wellenartigen Zyklen mit Rückschlägen eine Herausforderung für die Berichterstattung im Informationszeitalter dar. Aufbauend auf vielen langfristigen Prognosen ist auch weniger KI alleine, sondern Digitalisierung mit Schwerpunkt Automatisierung, KI und Robotik im Gesamten als Megatrend zu verstehen, der sich ganz unterschiedlich auf verschiedene Anwendungsbereiche und Branchen auswirkt.

In einigen Unternehmen und Abteilungen ist dabei nicht KI das aktuelle Thema, sondern viel mehr die systematische Erhebung und Verknüpfung von Daten. Automatisierte Kausalanalysen und prognostische Vorhersagen aufbauend auf diesen Daten mithilfe von Machine Learning und anderen technischen Verfahren wären erst mit diesen Daten möglich. Insofern ist die aktuelle Diskussion um generative KI teilweise verzerrt, da die Herausforderungen auf operativer Ebene oftmals in der Vorbereitung für den KI-Einsatz liegen. Das gilt an vielen Stellen auch für das Personalwesen, das mit besonders sensiblen Daten von Bewerberinnen und Bewerbern und Mitarbeitenden arbeitet und somit auch aufgrund der Datenschutzanforderungen sowie der Mitbestimmungspflicht bei mittleren und größeren Unternehmen im Handlungsspielraum eingeschränkt ist.

Erfolgreiche HR-Transformation mit zwei zentralen Handlungsfeldern

Doch unbestritten ist die technologische Perspektive mit Schwerpunkt auf der systematischen Speicherung, logischen Verknüpfung und automatisierten Auswertung von Daten ein zentrales Handlungsfeld für eine erfolgreiche HR-Transformation. Bei der Auswertung nimmt KI eine besondere Stellung ein, doch bei der systematischen Speicherung und Verknüpfung von Daten stehen andere digitale Prozesse und technische Aspekte im Vordergrund. Mit systematisch gespeicherten, logisch verknüpften und automatisiert ausgewerteten Daten eröffnet sich für das Personalwesen in allen Anwendungsfeldern eine Vielzahl an Potenzialen und Synergien.

Employee Experience und Employee Lifecycle sind hier nur zwei Schlagwörter, die ohne diese konsequente Digitalisierung nur sehr eingeschränkt möglich sind. Von der Rekrutierung über das Onboarding bis hin zur Personalentwicklung und dem Offboarding sind datengestützte Prozesse und Entscheidungen im Personalwesen um ein Vielfaches schneller und aussagekräftiger und kostensparender als analoge oder manuelle Verfahren.

Doch neben der technologischen Perspektive ist auch die menschliche Komponente ein zentrales Handlungsfeld für eine erfolgreiche HR-Transformation. Die Qualifizierung und Befähigung für den überlegten und kompetenten Einsatz der dargestellten datengetriebenen Prozesse und Entscheidungen ist dabei natürlich ein Aspekt. Doch auch die allgemeine Befähigung von Mitarbeitenden hat in Zeiten von Fach- und Arbeitskräftemangel und hoher Fluktuation an Bedeutung gewonnen. Sowohl psychologisches Empowerment als auch strukturelles Empowerment müssen dabei berücksichtigt werden. Dabei handelt es sich für Wissenschaftler um etablierte Konstrukte, doch deren Relevanz und Aktualität hat bei Transformationsprozessen im Personalwesen weiter an Bedeutung gewonnen.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag aus HR Performance 1/2024.

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