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HR-Softwareanbieter trotzen der Krise

Mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung bleibt der Fachkräftemangel die größte Sorge der HR-Anbieter, 80 Prozent sind dieser Meinung. Auch die Wettbewerbssituation sieht eine knappe Mehrheit der Befragten als Hemmnis, ebenso wie die Nachfragesituation, die im Vergleich zum Mai (27,2 %) wesentlich öfter genannt wurde (48,1 %).

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Foto: ©AdobeStock/Dilok

Optimismus bleibt Trumpf

Die HR-Anbieterszene bleibt auch im Herbst 2022 trotz schlechterer Situation und sinkender Erwartungen mehrheitlich zuversichtlich. Die Auftragslage ist gut, und im Jahr 2023 wird mehrheitlich verstärkt investiert, unter anderem in mehr Personal. Dies sind die zentralen Ergebnisse der aktuellen Konjunkturbefragung des renommierten Wirtschaftsinstitutes Wolfgang Witte.

Trübere Zeiten

Die Wirtschaftskrise geht auch an der Szene der HR-Softwareanbieter nicht vorbei. Die aktuelle Geschäftslage wird inzwischen merklich schlechter bewertet, nur noch knapp drei von vier Anbietern (72,4 %) beurteilen ihre eigene geschäftliche Situation als gut oder sogar sehr gut – ein Rückgang von fast 20 Prozent im Vergleich zur Frühjahrsbefragung.

Der Saldo der aktuellen Geschäftslage fällt folglich auf den historischen Tiefststand von nur noch 69 Punkten ab, im Mai hatte er bei knapp 92 Punkten gelegen. Dennoch sind diese Werte im Vergleich zu anderen Branchen unserer Wirtschaft ausgezeichnet.

Optimismus, trotz sinkender Erwartungen

Auch die geschäftlichen Erwartungen sinken von gut 29 Punkten im Frühjahr auf nun 17,2 Punkte, bleiben aber trotzdem im positiven Bereich und deutlich oberhalb des negativen Wertes nach Ausbruch der Corona-Pandemie (minus 4,2 Punkte).

Konkret erwarten immerhin noch rund 30 Prozent der befragten Unternehmen im 1. Halbjahr 2023 eine Verbesserung ihrer geschäftlichen Situation, von einer weiteren Eintrübung gehen knapp 14 Prozent aus. Eine satte Hälfte der Anbieter (55 %) rechnet mit einer stabilen Lage.

Der Geschäftsklima-Index sinkt angesichts der schlechteren Bewertungen zur Geschäftslage und zu den Geschäftserwartungen deutlich und fällt auf 43,1 Punkte, im Frühjahr hatte er noch bei 60,5 Punkten gelegen.

Die Branche bleibt indes optimistisch, denn zwei Drittel der Teilnehmer prognostizieren die eigene geschäftliche Entwicklung im Vergleich zur Gesamtwirtschaft als positiver – und lediglich 14 Prozent als negativer. Die meisten Anbieter erweisen sich somit als robust und selbstbewusst – ein sehr gutes Zeichen in schweren Zeiten.

Stabile Auftragslage, gute Umsätze

In Sachen Auftragslage gibt es Gutes zu berichten, denn knapp die Hälfte der Befragten freut sich über einen hohen Auftragsbestand – im Frühjahr war es nur jeder Fünfte. Über schlecht gefüllte Auftragsbücher klagen hingegen ähnlich wie im Mai nur rund 17 Prozent.

In dieses Bild passt die weiterhin stabile Erwartung steigender Umsätze. Bei näherer Betrachtung zeigt sich allerdings ein deutlicher Rückgang der „Spitzenperformer“ mit einer Erwartung von mehr als 20 Prozent Umsatzwachstum. Im Frühjahr stand ein glattes Viertel der Befragten für diese hohe Erwartung, inzwischen ist es nur noch jeder Zehnte. Für das kommende Jahr erwarten sogar wieder 86 Prozent ein Umsatzwachstum.

Fachkräftemangel bleibt größtes Markthemmnis

Mit Blick auf die weitere Geschäftsentwicklung bleibt der Fachkräftemangel die größte Sorge der HR-Anbieter, 80 Prozent sind dieser Meinung. Auch die Wettbewerbssituation sieht eine knappe Mehrheit der Befragten als Hemmnis, ebenso wie die Nachfragesituation, die im Vergleich zum Mai (27,2 %) wesentlich öfter genannt wurde (48,1 %).

Auffällig auch: Die politischen Rahmenbedingungen werden im Herbst von nahezu doppelt so vielen Anbietern (39,3 %) als Hemmnis gesehen wie noch im Mai (21,7 %). Der Ukraine-Krieg und die Corona-Situation verlieren demgegenüber als Markthemmnisse merklich an Bedeutung.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag aus dem Special Digitale HR-Verwaltung.

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