Wie HR-Software HR veränderte – ein Rückblick
2004 starb Willi Haller, Erfinder der Gleitzeit. Ende der 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts erkannte Haller, dass Unternehmen und deren Mitarbeiter, die Wirtschaft und unsere Gesellschaft mit starren Konzepten und Regelungen zur Arbeitszeit die aufkommenden Probleme in der Arbeitswelt kaum bewältigen würden. Die Folge war, dass Willi Haller Konzepte zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten entwickelte, angefangen mit der bekannten Gleitzeit.
Die Personalleiter 2003 waren in der Welt der Bürotechnik aufgewachsen und erfolgreich geworden. Software half, die Prozesse zu beschleunigen und monotone Tätigkeiten digital zu bewältigen. Obwohl HR-Softwareanbieter schon in den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts begannen, die Personalarbeit neu zu definieren und zu gestalten, dauerte es noch Jahre, bis sich HR dadurch grundlegend veränderte.
Wer erinnert sich noch an das Schaufenster der Bits & Bites? Die CeBIT, das „Centrum der Büro- und Informationstechnik“ fand 1986 erstmals in Hannover statt. Bereits in den 60er-Jahren hielt die Elektronik Einzug in die Verwaltung. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, spaltete die Deutsche Messe AG in Hannover die Bürotechnik von der Industrieschau Hannover Messe ab. Nach gut 30 Jahren fand 2018 die letzte CeBIT statt. Weder Deutschland, noch Europa hatten es geschafft, in der Welt der Digitalisierung damals eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Inzwischen gehört die Digitalisierung zum Alltag. Sie durchzieht und begleitet uns in allen Lebens- und Arbeitsbereichen.
Die Zahl der Anbieter wuchs, die Preise fielen und das Internet wurde immer wichtiger
Die Preise für Software und Hardware fielen. Damit wuchs die Bereitschaft der Unternehmen, einzelne HR-Bereiche zu digitalisieren. Die junge Generation freute sich über diese Entwicklung. Heute bewegt uns das Thema KI landauf landab. Vor 20 Jahren dominierte die Diskussion „Computing on demand“ in Gestalt von ASP (Application Service Providing) die Landschaft.
Doch die mangelnden Leitungskapazitäten, der ungenügende Internetservice und die Sicherheitsrisiken bremsten die Entwicklung. Was geschah noch 2003?
- Der Lufthansa-Manager Thomas Sattelberger wechselte zum Reifenhersteller Continental. Heute sitzt der für die FDP im Bundestag.
- Die GFOS feierte in Essen ihren 15. Geburtstag.
- Perbit Software GmbH feierte ihr 20-jähriges Bestehen. Wolfgang Witte und Richard Manuel hatten 20 Jahre vorher die Vision, dass sich Personalarbeit digital managen lässt.
- Der Song von Bob Dylan: „The Times They Are a-Changin“ wurde 40 Jahre alt, und den Menschen fällt es noch immer schwer mit dieser Erkenntnis zu leben.
- Der erste Intel-Chip konnte auf 25 Jahre zurückblicken.
- Damals benutzten laut einer Studie bereits 42 Prozent der befragten Unternehmen Software, um ihre Arbeitszeit zu organisieren.
- Die Ford Motor Company feierte ihr 100-jähriges Bestehen. 19 Jahre lang fertigte das Unternehmen fast unverändert das Modell „Thin Lizzy“. Innovation war Henry Ford nicht so wichtig. Doch plötzlich war die Konkurrenz besser. Und Ford musste 1927 sein Werk ein halbes Jahr schließen, um ein neues Modell zu entwickeln.
- Was für ein Zufall, 2003 gründeten mehrere Ingenieure Tesla. Damals lächelten die führenden Automobilkonzerne über dieses Start-up. Heute hat es die Automobilwelt verändert. Da darf man zurecht fragen, welche Gründung aus dem Jahre 2023, verändert die Welt 2043.
- 15 Jahre zuvor, 1988 entschied ein kleiner Expertenkreis, das neues Netzwerk „Internet“ zu nennen.
2004 starb Willi Haller, Erfinder der Gleitzeit und Gründer von Interflex
Ende der 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts erkannte Willi Haller, dass Unternehmen und deren Mitarbeiter, die Wirtschaft und unsere Gesellschaft mit starren Konzepten und Regelungen zur Arbeitszeit die aufkommenden Probleme in der Arbeitswelt kaum bewältigen würden. Die Folge war, dass Willi Haller Konzepte zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten entwickelte, angefangen mit der bekannten Gleitzeit, der variablen Arbeitszeit, der Jahresarbeitszeit bis hin zu Entwürfen mit längeren betrieblichen Nutzungszeiten bei sich stets verkürzenden Einzelarbeitszeiten.
Das war in einer Phase der faktischen Vollbeschäftigung keine Selbstverständlichkeit. Um das alles praktisch realisieren zu können, entwickelte er selbst auf der Basis von Industriezählern die ersten Zeiterfassungsgeräte Ende der 60er-Jahre. Sein Entwicklungsehrgeiz war damit keineswegs gestillt. So machte er sich daran, weltweit das erste Computersystem zur Zeiterfassung zu entwickeln. Daraus entstand wenig später das erste PC-basierende Zeiterfassungssystem für Mittelstandsbetriebe.
An den Grundstrukturen des Systems hat sich bis heute wenig geändert. Ihm war es immer wichtig, dass die Arbeit Spaß machte. Das spürten die Menschen, die mit ihm arbeiteten. Sein Konzept hat die Arbeitswelt weltweit verändert und revolutioniert. Millionen Beschäftigte und Unternehmen profitieren täglich von seinen Ideen. Hätte es damals schon den Nobelpreis für Personalarbeit (den es leider bis heute noch nicht gibt) gegeben, er wäre ein würdiger Gewinner gewesen.
Lesen Sie hier den vollständigen Beitrag aus der HR Performance 2/2023.