Startseite » Fachbeiträge » Arbeitszeitgestaltung als strategischer Erfolgsfaktor

Arbeitszeitgestaltung als strategischer Erfolgsfaktor

So gut wie alle Unternehmen mit Schichtarbeit klagen bereits heute, dass sie kaum noch Mitarbeitende finden. Für manche Ausschreibungen gehen kaum mehr Bewerbungen ein, also auch noch nicht einmal „schlechte“ Bewerbungen. Da es in den Unternehmen keine Lösungsvision für attraktive Schichtarbeit gibt, ist oft Resignation die Folge.

2 Min. Lesezeit
Foto: ©AdobeStock/pathdoc

In Zeiten des Fachkräftemangels ist ein attraktives Gesamtpaket aus Entlohnung, zeitgemäßer Unternehmenskultur und innovativen Arbeitszeitmodellen der Schlüssel für das Recruiting neuer Mitarbeitender.

Aktuell beobachten wir ein neues Phänomen. Obwohl rings um uns herum diverse Krisen eine Rezession heraufbeschwören und nicht wenige Unternehmen Insolvenz anmelden, ist der Arbeitsmarkt davon kaum betroffen. Dies liegt daran, dass bedingt durch den demografischen Wandel deutlich mehr Erwerbstätige den Arbeitsmarkt verlassen als eintreten. Zwischen 2020und 2035 wird diese Differenz laut Statistischem Bundesamt bei ca. sechs Millionen Erwerbstätigen liegen. Das sind pro Jahr im Durchschnitt ca. 400.000 Personen weniger.

Nun gibt es nach wie vor nicht wenige, die glauben, dass es schon nicht so schlimm kommen wird, da viele Arbeitsplätze durch Automatisierung wegfallen, es eine Zuwanderung gibt und durch die Krisen insgesamt weniger Arbeitskräfte benötigt werden. Richtig ist, dass diese Entwicklungen das Problem abmildern werden, sie werden aber nicht ausreichen, um den Fachkräftemangel zu verschwinden zu lassen.

Der Arbeitsmarkt hat sich komplett gewandelt

Dennoch glaube ich, dass es die Unternehmen selbst in der Hand haben, ob sie vom Fachkräftemangel betroffen sind. Aktuell sind viele Mitarbeitende in Ihrem Job nicht glücklich, ganze 40 Prozent sind laut einer Studie der Initiative „Chefsache“ wechselwillig. Jeder Zweite wünscht sich kürzere Arbeitszeiten, 60 Prozent wollen im Homeoffice arbeiten und ganze 85 Prozent wollen grundsätzlich flexible Arbeitszeiten.

Letztendlich heißt dies, dass Unternehmen leicht Mitarbeitende gewinnen können, wenn sie ein attraktives Gesamtpaket aus Entlohnung, zeitgemäßer Unternehmenskultur und innovativen Arbeitszeitmodellen haben. Unternehmen mit schlechten Bedingungen können noch so viel in Recruiting investieren, sie werden Mitarbeitende verlieren und nur schwer neue gewinnen können. Oder anders formuliert: Den Letzten beißen die Hunde.

Unternehmen mit Schichtarbeit haben einen strategischen Nachteil

Unternehmen mit einer ordentlichen Entlohnung, einer angenehmen Unternehmenskultur und flexiblen Arbeitszeitmodellen inklusive Homeoffice haben also einen klaren Vorteil. Und Arbeitgeber, die dies nicht bieten können, sind erst einmal benachteiligt. Und gerade Schichtarbeit mit Arbeit in der Nacht und/oder am Wochenende wird zunehmend als unattraktiv wahrgenommen. Zudem ist Homeoffice aus offensichtlichen Gründen im Gesundheitswesen oder im produzierenden Gewerbe nicht oder nur extrem eingeschränkt möglich.

So gut wie alle Unternehmen mit Schichtarbeit klagen bereits heute, dass sie kaum noch Mitarbeitende finden. Für manche Ausschreibungen gehen kaum mehr Bewerbungen ein, also auch noch nicht einmal „schlechte“ Bewerbungen. Da es in den Unternehmen keine Lösungsvision für attraktive Schichtarbeit gibt, ist oft Resignation die Folge, mit dem Gedanken an eine Produktionsverlagerung ins Ausland. Diese Alternative gibt es allerdings nicht im Gesundheits- bzw. Dienstleistungssektor.

Und leider hat sich die New-Work-Community in den letzten Jahren nahezu ausschließlich mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen in White-Collar-Bereichen beschäftigt und die Deskless Workforce komplett vernachlässigt.

Lesen Sie den kompletten Beitrag aus der HR Performance 1/2023 hier.

Andere interessante Fachbeiträge

Pfeil auf der Straße zeigt nach vorne

Zeitarbeit: Ausblick auf das Jahr 2025

Welche Herausforderungen erwarten uns 2025 aus arbeitsrechtlicher Sicht? Wohin die Reise gehen wird, wird sich erst nach der Bundestageswahl zeigen. Damit dürfte feststellen, dass ...

Bewegte Lichter auf Straße

Zeitarbeit: Rückblick auf das Jahr 2024

Dieser Beitrag ist ein Rückblick auf das Jahr 2024 in puncto „Zeitwirtschaft“. Insbesondere im Hinblick auf die gesetzgeberischen Aktivitäten, die für die Zeitarbeit durchaus als p...

Eine lächelnde Frau in einem gelben Shirt, die auf ihr Smartphone schaut. Um sie herum sind Elemente der Community-App dargestellt, darunter ein Kalender-Widget mit einem markierten Datum und Optionen zur Teilnahme, eine Benachrichtigung mit einem Glockensymbol sowie ein Beitrag mit einem Bild von Laptops und Notebooks auf einem Tisch, gepostet von „Jessica Grant“.

Community-App statt Intranet – Die innovative Lösung zur Kommunikation mit Mitarbeitenden

Die Herausforderungen der internen Kommunikation sind vielfältig: Verstreute Informationen, schwer erreichbare Schichtmitarbeitende und veraltete Kommunikationskanäle wie Intranet ...